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Gefragte Umsetzer der Energiewende: Ausbildung zum "Elektropraktiker" ist Erfolgsmodell

22.03.2022

In neun Wochen "fit" als Monteur im Bereich Photovoltaik oder E–Mobilität. Bundesinnungsmeister Wirth: "Bei uns warten viele zukunftsträchtige Jobs".

© Gustavo Fring auf pixabay / PV–Montage
© Gustavo Fring auf pixabay / PV–Montage
Durch den Ukraine–Krieg hat die Energiewende noch höhere Priorität bekommen. Als "Umsetzer" der Klimawende sind Elektrotechniker dringend gefragt – sei es im Bereich Photovoltaik (Stichwort "Eine–Million–Dächer–Programm") oder in der Elektromobilität, etwa für die Installation von Wandspeichern und Wallboxes.
Angesichts des drastischen Fachkräftemangels – laut WKÖ–Fachkräfteradar 2021 klagen darüber 71 Prozent der Unternehmen in Österreich – ist das eine Herausforderung. Die Bundesinnung der Elektro–, Gebäude–, Alarm– und Kommunikationstechniker hat darauf schon vor zwei Jahren reagiert und die Ausbildung zum "Elektropraktiker" initiiert.
Gemeinsam mit dem AMS wurde damit eine Ausbildungsschiene geschaffen, die Arbeitssuchende ganz gezielt innerhalb von zwei Monaten bzw. neun Wochen "fit" macht für Tätigkeiten als Photovoltaik–Monteure oder im Bereich Elektromobilität.
"Schon jetzt hat sich die Ausbildung als großer Erfolg erwiesen – wir brauchen solche innovativen Konzepte, damit die Energiewende gelingen kann. Aufbauend auf dieses Modell sind für uns auch noch weitere kurzfristige Ausbildungsschienen vorstellbar. Daneben treiben wir aber natürlich unsere Fachkräfte–Ausbildung auf allen Ebenen voran, gerade auch mit zahlreichen Lehrlingsinitiativen. Wir verzeichnen seit 2016 kontinuierliches Wachstum, die Zahl unserer Lehrlinge ist seither um mehr als 1.000 gestiegen", sagt dazu Andreas Wirth, Bundesinnungsmeister der Elektro–, Gebäude–, Alarm– und Kommunikationstechniker in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Für Arbeitssuchende und Umsteiger
Konkret wendet sich der zielgerichtete Lehrgang "Elektropraktiker" an arbeitssuchende Personen, Schulabbrecher oder Menschen mit dem Wunsch nach einem Berufswechsel. Voraussetzung sind das Mindestalter von 19 Jahren, Pflichtschulabschluss und eine Ausbildung als Ersthelfer (Erste–Hilfe–Kurs). Diese Beschäftigungsinitiative wird auch politisch unterstützt ("Aktion Sprungbrett") und vom AMS aktiv vorangetrieben.
Diese non–formale Ausbildung mit 200 Ausbildungsstunden in einem Grundmodul und darauf aufbauend Fachmodulen (z.B. PV mit 120 Stunden) qualifiziert für genau festgelegte Tätigkeiten in Teilbereichen der Elektrotechnik. Die Ausbildung wird mit einer Prüfung in Theorie und Praxis abgeschlossen, die die Absolventinnen und Absolventen für die Ausübung qualifiziert.
Steigender Zustrom
Die ersten Ausbildungen sind Anfang 2021 gestartet, die Akzeptanz ist seither kontinuierlich gestiegen. Ziel ist es, dadurch 2.000 Arbeitssuchende in Beschäftigung zu bringen und Photovoltaik und Elektromobilität einen kräftigen Anschub zu geben.
Jetzt hoffen die Elektrobetriebe, dass auch ausreichend Material verfügbar sein wird.
Bundesinnungsmeister Andreas Wirth besucht gerade bundesweit die Berufsschulen und kann von steigenden Lehrlingszahlen im zweistelligen Bereich berichten. "Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften wird angesichts der Energiewende und Digitalisierung künftig noch steigen. Der Beruf des Elektrotechniker ist somit zukunftsorientiert, krisensicher und bietet viele Möglichkeiten, quasi eine weltweite Jobgarantie. Die Energiewende, die für unsere Umwelt alternativlos ist, wird so zugleich zur Chance für den Arbeitsmarkt und schafft nachhaltig Beschäftigung."
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
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22.03.2022 | Autor*in: holler
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