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EU verpasst UN-Frist: Klimaziel 2040 weiter unklar

24.09.2025

Auch Österreich hat sich nicht festgelegt

EU-Kommission.jpg
EU-Kommission © USA_Reiseblogger pixabay.com
Brüssel/Wien  - Am 24. September läuft die Frist der Vereinten Nationen für die Einreichung nationaler Klimapläne ab. Doch die Europäische Union bleibt hinter den Erwartungen zurück: Statt eines verbindlichen Klimaplans wurde lediglich eine unverbindliche Absichtserklärung zur Reduktion der CO₂-Emissionen übermittelt. Eine klare Festlegung auf ein Ziel für das Jahr 2040 fehlt – mit potenziell weitreichenden Folgen für die internationale Klimadiplomatie.  

Bedeutung der Klimapläne

Die Klimapläne sind ein zentrales Instrument im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP30, die am 10. November im brasilianischen Belém beginnt. Sie zeigen, welchen Beitrag die Staaten und Staatengemeinschaften zur Einhaltung des Pariser Abkommens leisten wollen. Insbesondere die EU gilt traditionell als eine der treibenden Kräfte für ambitionierte Klimapolitik. Dass die Union nun ohne klar definiertes 2040-Ziel auftritt, wird international aufmerksam registriert.
 

Blockierte Einigung

 

Innerhalb der EU konnten sich die Mitgliedstaaten bislang nicht auf eine gemeinsame Linie für das Jahr 2040 einigen. Auch Österreich hat sich noch nicht positioniert. Die Debatte darüber wurde auf das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungsspitzen Ende Oktober verschoben. Erst dann soll über die Zielsetzung entschieden werden, die auch Grundlage für die Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament bildet. Damit steht nicht nur die rechtzeitige Festlegung in Frage, sondern auch die Rolle Europas als Vorreiter im globalen Klimaschutz.

 

Verzögerung mit Risiko


Die fehlende Einigung bedeutet, dass Europa mit einer schwachen Ausgangsposition zur COP30 fährt. Ein ambitioniertes 2040-Ziel – etwa eine Emissionsreduktion um 90 Prozent – hätte Signalwirkung für andere große Emittenten und könnte den globalen Klimaschutz vorantreiben. Ohne verbindliches Ziel droht der EU jedoch Glaubwürdigkeitsverlust.

 


Hintergrund: Zusammenhang 2035–2040

 

Die Debatte ist eng mit Zwischenzielen verknüpft. So würde ein 90-Prozent-Ziel bis 2040 eine Reduktion um rund 72,5 Prozent bis 2035 voraussetzen. Da es keine Einigung auf das 2040-Ziel gibt, bleibt auch der Pfad bis 2035 unklar. Diese Unsicherheit erschwert Planbarkeit für Wirtschaft, Energieversorger und Gesellschaft.
Beim EU-Gipfel Ende Oktober wird sich entscheiden, ob die Mitgliedstaaten noch rechtzeitig zu einem gemeinsamen 2040-Klimaziel finden. Gelingt dies nicht, geht die Union mit einer deutlich geschwächten Verhandlungsposition in die Weltklimakonferenz in Belém. Die Frage ist nun, ob die EU ihre Rolle als globaler Klimavorreiter behaupten kann – oder ob sie den Takt im internationalen Klimaschutz anderen überlässt.

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