EU-Landwirtschaftsvision: ARCHE NOAH fordert gesunde, nahrhafte Lebensmittel
Schiltern, Brüssel – EU-Kommissar Christophe Hansen hat gestern seine Vision für eine neue Landwirtschafts- und Ernährungspolitik der Europäischen Union vorgestellt. Als größte Lücke in Hansens Vision bleibt die Frage, welche Lebensmittel gefördert werden sollen. „Es reicht nicht, sich allein darauf zu konzentrieren, mehr zu produzieren. Wir brauchen vielfältige, nahrhafte Lebensmittel, die langfristig die Gesundheit der europäischen Bevölkerung fördern”, stellt Magdalena Prieler von ARCHE NOAH klar. Zentral für eine ausgewogene Ernährung und eine nachhaltige, widerstandsfähige Landwirtschaft sind standort- und klimaangepasste, robuste, hochwertige sowie genetisch möglichst diverse Sorten einer möglichst großen Anzahl von Kulturpflanzenarten, so die ARCHE NOAH-Expertin. Voraussetzung ist ein zukunftsfähiges EU-Saatgutrecht, das die Vielfalt der Kulturpflanzen fördert und das bäuerliche Recht auf Saatgut respektiert.
ARCHE NOAH begrüßt, dass im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik endlich degressive Zahlungen und Obergrenzen für Förderungen angedacht werden. Der Nutzen: Öffentliche Mittel müssen treffsicher vergeben werden, anstatt Großgrundbesitzende, industrielle Massenproduktion und Monokulturen zu fördern. „Es ist höchste Zeit, unser Steuergeld gezielt einzusetzen und die Tätigkeit von kleineren, nachhaltigeren Betrieben zu fördern“, kommentierte Magdalena Prieler. „Wir begrüßen, dass Kommissar Hansen gegen unfaire Handelspraktiken vorgehen will, insbesondere gegen den systematischen Verkauf von Lebensmitteln unterhalb der Produktionskosten.“
„EU-Subventionen und Marktstrukturen müssen beitragen, pflanzliche Nahrungsmittel zugänglich und erschwinglich zu machen“, so Prieler von ARCHE NOAH. Die Expertin kritisiert, dass Kommissar Hansen keinen Aktionsplan für pflanzliche Ernährung vorlegen will. Laut der aktuellen österreichischen Ernährungsempfehlung sollte unsere Ernährung zur Hälfte aus Gemüse und Obst, zu einem Viertel aus Vollkorngetreide und Erdäpfeln sowie zu einem Viertel aus Protein aus vorwiegend pflanzlichen Quellen bestehen. In krassem Gegensatz dazu stehen jene derzeit rund 80 Prozent der Agrarsubventionen, die in die Produktion tierischer Lebensmittel gehen. „Lösungen für ein gesündere, nachhaltigere, erschwingliche und ausgewogene Ernährung liegen auf dem Tisch. Sollte Hansen diese ignorieren, wäre das ein grobes Foul an der Gesundheit der Europäer:innen.“
ARCHE NOAH stellt klar, dass die Kontrolle über Saatgut oder biologische Vielfalt demokratisch und rechtsstaatlich organisiert werden muss und nicht in der alleinigen Hand von Konzernen liegen darf. Eine Streichung der Risikoüberprüfung und Kennzeichnung von Pflanzen, die mit Hilfe der Neuen Gentechnik erzeugt wurden, weist ARCHE NOAH entschieden zurück. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft leisten diese keinen relevanten Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft. Konsument:innen haben ein Recht darauf zu wissen, was auf ihren Tellern landet, und Patente auf Pflanzen bzw. einzelne Eigenschaften begünstigen Monopole und reduzieren die Kulturpflanzenvielfalt.
Basis einer modernen Landwirtschaft, die sich an lokalen Ressourcen und Märkten orientiert, ist eine hohe Vielfalt an Kulturpflanzen. „Vielfalt in den Gärten und auf den Äckern fördert die Stabilität von Agrarökosystemen. Vielfalt trägt wesentlich zur Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Produktion bei und bildet die Basis für gesunde, ausgewogene Ernährung. Das muss sich auch in der neuen EU-Landwirtschaftspolitik wiederfinden”, fordert Magdalena Prieler von ARCHE NOAH. g
ARCHE NOAH begrüßt, dass im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik endlich degressive Zahlungen und Obergrenzen für Förderungen angedacht werden. Der Nutzen: Öffentliche Mittel müssen treffsicher vergeben werden, anstatt Großgrundbesitzende, industrielle Massenproduktion und Monokulturen zu fördern. „Es ist höchste Zeit, unser Steuergeld gezielt einzusetzen und die Tätigkeit von kleineren, nachhaltigeren Betrieben zu fördern“, kommentierte Magdalena Prieler. „Wir begrüßen, dass Kommissar Hansen gegen unfaire Handelspraktiken vorgehen will, insbesondere gegen den systematischen Verkauf von Lebensmitteln unterhalb der Produktionskosten.“
„EU-Subventionen und Marktstrukturen müssen beitragen, pflanzliche Nahrungsmittel zugänglich und erschwinglich zu machen“, so Prieler von ARCHE NOAH. Die Expertin kritisiert, dass Kommissar Hansen keinen Aktionsplan für pflanzliche Ernährung vorlegen will. Laut der aktuellen österreichischen Ernährungsempfehlung sollte unsere Ernährung zur Hälfte aus Gemüse und Obst, zu einem Viertel aus Vollkorngetreide und Erdäpfeln sowie zu einem Viertel aus Protein aus vorwiegend pflanzlichen Quellen bestehen. In krassem Gegensatz dazu stehen jene derzeit rund 80 Prozent der Agrarsubventionen, die in die Produktion tierischer Lebensmittel gehen. „Lösungen für ein gesündere, nachhaltigere, erschwingliche und ausgewogene Ernährung liegen auf dem Tisch. Sollte Hansen diese ignorieren, wäre das ein grobes Foul an der Gesundheit der Europäer:innen.“
ARCHE NOAH stellt klar, dass die Kontrolle über Saatgut oder biologische Vielfalt demokratisch und rechtsstaatlich organisiert werden muss und nicht in der alleinigen Hand von Konzernen liegen darf. Eine Streichung der Risikoüberprüfung und Kennzeichnung von Pflanzen, die mit Hilfe der Neuen Gentechnik erzeugt wurden, weist ARCHE NOAH entschieden zurück. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft leisten diese keinen relevanten Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft. Konsument:innen haben ein Recht darauf zu wissen, was auf ihren Tellern landet, und Patente auf Pflanzen bzw. einzelne Eigenschaften begünstigen Monopole und reduzieren die Kulturpflanzenvielfalt.
Basis einer modernen Landwirtschaft, die sich an lokalen Ressourcen und Märkten orientiert, ist eine hohe Vielfalt an Kulturpflanzen. „Vielfalt in den Gärten und auf den Äckern fördert die Stabilität von Agrarökosystemen. Vielfalt trägt wesentlich zur Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Produktion bei und bildet die Basis für gesunde, ausgewogene Ernährung. Das muss sich auch in der neuen EU-Landwirtschaftspolitik wiederfinden”, fordert Magdalena Prieler von ARCHE NOAH. g