Erstes rein elektrisches deutsches Seeschiff geht zur Hauptsaison in Betrieb
Das auf der niederländischen Damen Werft gebaute Schiff war am Vortag aufgrund der Wetterlage zunächst aus Rotterdam in Richtung der Hochseeinsel Borkum geschleppt worden. Von dort aus erreichte der E-Kat aus eigener Kraft und rein elektrisch angetrieben zunächst die Insel Norderney und schließlich Norddeich. „So haben wir bereits einmal das Einsatzgebiet des E-Kats auf der Route zwischen der Insel und dem Festland unter Echtbedingungen testen können“, sagt Michael Garrelts, technischer Inspektor der AG Reederei Norden-Frisia. Auch die Ladeinfrastruktur sei bereits vor Ort in Norddeich installiert.
Von dort aus wird der E-Kat ab der Hauptsaison 2025 etwa acht Mal täglich mit bis zu 150 Fahrgästen CO₂-frei zur Nordseeinsel Norderney und zurück fahren. Die Fahrzeit wird nur 30 Minuten betragen. In Norddeich wieder angekommen, wird der Akku in rund 28 Minuten wieder aufgeladen und der E-Kat kann anschließend seine nächste Fahrt zur Insel starten. Die Überfahrten sind erstmalig absolut CO₂-neutral.
Um den kalkulierten Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und -speicherung kombiniert. So hat die Reederei Norden-Frisia auf ihren Parkflächen in Norddeich 600 PKW-Einstellplätze mit Photovoltaik-Dächern ausgestattet. Zudem wurden Solaranlagen auf Dächern und Carports in Norddeich, Harlesiel, auf Norderney und Juist installiert. Ein Batteriespeicher puffert zukünftig Überschüsse aus der Solarstromerzeugung tagsüber für nächtliche Bedarfe.
Der E-Kat ist damit Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie der AG Reederei Norden-Frisia. „Langfristig streben wir einen geschlossenen Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch an“, sagt Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann.