Erstes Produktionszentrum für künstliche Korallenriffe auf den Philippinen eröffnet
Mati City, Philippinen - Gerade wurde offiziell der erste traurige Kipppunkt des Klimawandels erreicht – das weltweite Aussterben der Warmwasser-Korallen. Bei einer Erderwärmung von 1 bis 1.5 Grad, ist eine natürliche Regeneration der Korallenriffe ohne gezieltes Handeln nicht mehr möglich. Darum ist es hier besonders wichtig, zu handeln. Wie das möglich sein kann, zeigt ein aktuelles Projekt, das als ein Meilenstein in diesem Bereich gelten kann: Das Schweizer Start-up rrreefs und die Davao Oriental State UnDarum iversity (DOrSU) haben in Mati City die erste Produktionsstätte für künstliche Korallenriffe auf den Philippinen eröffnet. In der neuen Anlage entstehen aus lokalem Ton 3D-gedruckte Riffmodule, die zur Wiederherstellung degradierter Riffe beitragen sollen.
Ziel der Kooperation ist es, marine Ökosysteme zu regenerieren und gleichzeitig den Küstengemeinden neue Perspektiven zu bieten. Denn in der Region Davao Oriental sind viele Fischbestände infolge zerstörter Korallenriffe zurückgegangen – mit spürbaren Folgen für die Lebensgrundlagen der Bevölkerung.
Lokale Lösungen für globale Herausforderungen
Die neue Produktionsstätte ist auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet: Der Ton wird vor Ort gewonnen, aufbereitet, zu speziellen Riff-Ziegeln geformt und anschließend gebrannt. Diese robusten Module werden in zerstörten Korallenriffen eingesetzt und schaffen neue Lebensräume für Korallen, Fische und andere Meerestiere.
Das Projekt ist Teil eines breiteren Engagements in der Pujada Bay, wo rrreefs gemeinsam mit DOrSU bereits 2024 ein über 100 m² großes Riffsystem errichtet hat – bestehend aus 820 gedruckten Modulen. Erste Ergebnisse zeigen eine deutliche Zunahme von Korallenwachstum und Fischbeständen.
Wissenstransfer und Ausbildung vor Ort
Für den Aufbau der Anlage schulte der italienische 3D-Druck-Spezialist WASP Studierende und lokale Fischer*innen in der Handhabung der Technologie. Damit profitieren nicht nur die Ökosysteme, sondern auch die Menschen vor Ort durch neue Ausbildungs- und Einkommensmöglichkeiten.
„Ein Traum wird Wirklichkeit“
„Mit unserer neuen Produktionsstätte auf den Philippinen wird ein Traum Wirklichkeit: Riffe dort zu regenerieren, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, erklärt rrreefs-Mitgründerin Marie Griesmar. „Dank starker Partner*innen wie DOrSU können wir Forschung, Technologie und lokale Gemeinschaften vereinen – für eine nachhaltige Zukunft der Ozeane.“
Auch Dr. Roy G. Ponce, Präsident der DOrSU, sieht in der Zusammenarbeit großes Potenzial: „Wir verbinden innovative 3D-Drucktechnologien mit Meeresschutz. Das stärkt nicht nur unsere Forschung, sondern auch die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Küstengemeinden.“
Von der Forschung zum Film
Begleitet wird das Engagement von Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Im Rahmen der New York Climate Week feierte die Dokumentation „Reef by Reef“ (Regie: Samuel Perriard) Premiere. Der Film beleuchtet die Arbeit von rrreefs und ihren Partner*innen und zeigt, wie Wissenschaft, Technologie und privates Engagement zur Erholung der Meere beitragen können.
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