Erster Adolf Goetzberger-Preis: Dr. Heribert Schmidt als Pionier der Wechselrichter-Technologie ausgezeichnet

Mit dieser Auszeichnung ehrt die Adolf Goetzberger-Stiftung den Erfinder der HERIC®-Wechselrichter-Topologie, einer Schlüsseltechnologie, die die Effizienz und Zuverlässigkeit von Solaranlagen auf der ganzen Welt verbessert. Der Preis und die Stiftung tragen den Namen von Prof. Dr. Adolf Goetzberger – einem Pionier der Solarenergie in Deutschland und Gründer des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Die feierliche Preisverleihung fand am 11. März 2025 im Rahmen des 40. PV-Symposiums im Kloster Banz statt – einem Ort, der wie kaum ein anderer für den jahrzehntelangen Dialog zwischen Forschung und Praxis in der Solarbranche steht.
„Die Pionierarbeit von Dr. Heribert Schmidt steht beispielhaft für den Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis, den Prof. Dr. Adolf Goetzberger zeitlebens verfolgte. Mit dem gleichnamigen Preis möchten wir solche Leistungen sichtbar machen und künftige Innovationen inspirieren“, sagte Dr. Winfried Hoffmann, Vorsitzender der Jury.
Innovation mit globaler Schlagkraft
Die von Dr. Heribert Schmidt entwickelte HERIC®-Wechselrichter-Topologie (Highly Efficient & Reliable Inverter Concept) brachte der gesamten Solarbranche als auch der Gesellschaft einen großen Nutzen. Durch die Reduktion elektrischer Verluste um mehr als die Hälfte gegenüber der zuvor überwiegend eingesetzten Vollbrückenschaltung – der sogenannten H4-Topologie – steigert sie nicht nur den Energieertrag, sondern erhöht auch die Effizienz und Zuverlässigkeit der Geräte. Die Innovation bildete den Grundstein für eine neue Klasse von Wechselrichtern, die sogenannten H6-Topologien, die weltweit in Millionen von Solarsystemen zum Einsatz kommen.
Das HERIC®-Patent gilt als das erfolgreichste Einzelpatent der Fraunhofer-Gesellschaft und steht beispielhaft für den erfolgreichen Transfer von Forschungsergebnissen in industrielle Anwendungen – ein Leitgedanke, den auch Adolf Goetzberger stets verfolgte.
Ein Lebensweg im Zeichen der Photovoltaik
Nach seiner Promotion an der RWTH Aachen begann Dr. Heribert Schmidt 1988 seine Laufbahn am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, wo er bis zu seinem Ruhestand als Entwickler, Projektleiter und Gruppenleiter tätig war. Neben seiner Forschungsarbeit vermittelte er sein Wissen über zwei Jahrzehnte als Lehrbeauftragter am Karlsruher Institut für Technologie, kurz dem KIT. Sein umfassendes Engagement für die Branche und sein Gespür für praktikable Lösungen brachten ihm den liebevollen Spitznamen „Daniel Düsentrieb des ISE“ ein – ein Tüftler, dessen Ideen oft den entscheidenden Unterschied machten.
Ein Preis für visionäre Köpfe
„Dr. Heribert Schmidt hat gezeigt, dass wahre Innovation nicht nur in der Theorie entsteht, sondern sich daran messen lassen muss, welchen Beitrag sie für die Gesellschaft leistet“, erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums, der Schweizer Solarpionier Thomas Nordmann. Die erste Verleihung auf dem 40. PV-Symposium, das vom 11. bis 13. März im Kloster Banz in Bad Staffelstein stattfand, betont diesen Aspekt zusätzlich – das Symposium versteht sich seit seiner Gründung als ein Ort des Wissensaustausches zwischen Forschung und Solar-Unternehmen und fördert die Umsetzung neuer systemtechnologischer Konzepte in die Praxis.
Über die Adolf Goetzberger-Stiftung
Die Adolf Goetzberger-Stiftung bezweckt die Förderung von Wissenschaft und Forschung, des Naturschutzes, Umweltschutzes und Klimaschutzes, insbesondere der Sonnenenergie und verwirklicht diesen Zweck durch die Vergabe eines jährlichen Preises. Mitglieder des Kuratoriums der Adolf Goetzberger-Stiftung sind Prof. Dr. Andreas Bett, Markus Elsässer, Ursula Goetzberger, Dr. Winfried Hoffmann und Thomas Nordmann.