Erhalt der Arganwälder in Marokko: Forschungsprojekt setzt auf nachhaltige Lösungen
Ein einzigartiges Ökosystem unter Druck
Die Arganwälder im Südwesten Marokkos erstrecken sich über eine Fläche von rund 950.000 Hektar und sind nicht nur für die Umwelt von unschätzbarem Wert, sondern auch eine wirtschaftliche Grundlage für viele Menschen in der Region. Sie verhindern Wüstenbildung, speichern Kohlenstoff und sind die Quelle des kostbaren Arganöls, das weltweit in der Ernährung und Kosmetik geschätzt wird. Dennoch ist dieses wertvolle Ökosystem durch Trockenheit, illegale Abholzung und Überweidung stark bedroht.

Christoph Pucher vom Institut für Waldbau an der BOKU erklärt: "Unser Ziel ist es, mithilfe hochauflösender Satellitendaten besonders stark betroffene Gebiete und die Ursachen der Walddegradierung zu identifizieren. Daraus leiten wir maßgeschneiderte Strategien zur nachhaltigen Nutzung und Erhaltung der Arganwälder ab."
Im Februar 2025 reisten BOKU-Vertreter*innen zu einem Projekttreffen nach Marrakesch, um sich ein Bild von den Herausforderungen vor Ort zu machen. Dabei traten Landnutzungskonflikte zutage, die auch in europäischen Wäldern zu finden sind. "Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen gibt es viele Parallelen zwischen den Herausforderungen in Marokko und jenen, mit denen wir in Österreich konfrontiert sind oder waren. Der internationale Wissenstransfer ist daher ein zentraler Erfolgsfaktor", betont Pucher.
Nachhaltige Entwicklung als Ziel
Das Forschungsprojekt, das von September 2024 bis August 2026 läuft, verfolgt einen integrativen Ansatz, der Ökosystemschutz mit sozioökonomischer Entwicklung verbindet. Durch gezielte Maßnahmen zur Aufforstung und nachhaltigen Landnutzung soll nicht nur die Natur geschützt, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage der lokalen Bevölkerung gesichert werden.
"Nachhaltige Forstwirtschaft ist nicht nur für die Umwelt entscheidend, sondern auch für die Menschen, die in und mit den Wäldern leben. Unser Projekt zeigt, wie internationale Zusammenarbeit zu effektiven Lösungen führen kann", resümiert Pucher.
Mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Arganwälder leistet das BOKU-Projekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der wertvollen natürlichen Ressourcen Marokkos und unterstreicht die Bedeutung internationaler Forschungskooperationen im Kampf gegen Umweltzerstörung.
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