Energie neu denken: The smarter E Europe 2025 startet mit Rekordbeteiligung
München – Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft ist gestern mit einem eindrucksvollen Auftakt gestartet: The smarter E Europe 2025 hat auf dem komplett belegten Gelände der Messe München ihre Tore geöffnet. Mit dabei: 2.737 Aussteller aus 57 Ländern und eine klare Botschaft – die Branche ist bereit für die neue Energierealität.
Die Zahlen sprechen für sich: Erstmals erzeugt Europa mehr Strom aus Sonne und Wind als aus Kohle und Gas. In Deutschland liegt der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix bei rund 60 Prozent – ein neuer Höchststand. Damit steht fest: Die Energiewelt hat sich grundlegend gewandelt. Gefordert sind jetzt intelligente, flexible und digital vernetzte Energiesysteme, die dieser neuen Realität gerecht werden.
Lösungen für eine erneuerbare Energieversorgung rund um die UhrDrei Tage lang zeigt The smarter E Europe 2025, wie dieser Wandel konkret gelingen kann: Mit Großspeichern, PV-Hybridanlagen, bidirektionalem Laden und intelligentem Lastmanagement rücken praxistaugliche Lösungen für eine Versorgung mit erneuerbarer Energie 24/7 ins Zentrum. Über 100.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus rund 170 Nationen werden erwartet – ein deutliches Zeichen für das wachsende Interesse an einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur.
„Die Technologien sind da, die Geschäftsmodelle funktionieren. Jetzt braucht es politischen Willen, konsequentes Handeln und den Mut, das Energiesystem neu zu denken“, so der Tenor der Branche.
Strom aus Photovoltaik: Günstiger als jede konventionelle EnergieformDass sich der Umstieg auch ökonomisch lohnt, zeigen aktuelle Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE: Photovoltaik-Großanlagen in Deutschland erzeugten 2024 Strom für lediglich 4 bis 7 Cent pro Kilowattstunde – selbst mit Batteriespeichern lagen die Kosten nur bei 6 bis 11 Cent. Zum Vergleich: Strom aus Kohle oder Gas schlägt mit bis zu 33 Cent zu Buche, Atomstrom ist mit bis zu 49 Cent sogar noch teurer.
Flexibilität wird zur SchlüsselressourceEntscheidend für das Energiesystem der Zukunft ist Flexibilität – insbesondere auf der Nachfrageseite. Michael Villa, Geschäftsführer des europäischen Verbands smartEn, fordert daher von der EU klare Rahmenbedingungen für digitale Geschäftsmodelle: „Ohne die Integration flexibler Verbraucherpotenziale bleibt das System ineffizient. Die EU muss jetzt strategisch handeln.“
Batteriespeicher gelten in diesem Zusammenhang als Rückgrat der Energiewende. Sie stabilisieren Netze, ermöglichen neue Geschäftsmodelle und erhöhen die Versorgungssicherheit. Auch Elektroautos könnten durch bidirektionales Laden künftig als dezentrale Speicher fungieren – eine Idee, die in ersten Pilotprojekten bereits erfolgreich getestet wird. The smarter E Europe 2025 widmet diesem Zukunftsthema erstmals eine eigene Sonderschau in Halle C6.
Der Marktplatz der EnergiewendeMit vier Fachmessen – Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe – sowie sieben Messeforen, vier Konferenzen und zahlreichen Networking-Formaten wird die Messe München vom 7. bis 9. Mai zum internationalen Marktplatz der Energiewende. Ziel ist nicht weniger als die Digitalisierung und Flexibilisierung der Energieinfrastruktur – für ein nachhaltiges, sicheres und zuverlässiges Energiesystem.
Die Branche zeigt sich entschlossen, international vernetzt und voller Innovationskraft. Jetzt liegt es an Politik und Gesellschaft, den Wandel konsequent zu begleiten.