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Eine Million Euro für nachhaltiges Gewächshausprojekt „Agrarvision“

15.09.2025

Das Projekt soll noch heuer in Betrieb gehen

Agrarvision Gewächshaus 3.jpg
Das Gewächshaus entsteht derzeit © wiwin

Gerbach/Mainz – Das nachhaltige Gewächshausprojekt „Agrarvision“ am Schneebergerhof in Rheinland-Pfalz, das rein mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll,  hat in kurzer Zeit große Unterstützung erfahren. Über die Crowdinvesting-Plattformen WIWIN und Inyova konnte innerhalb von fünf Monaten rund eine Million Euro eingesammelt werden. Damit ist die Finanzierung für das innovative Vorhaben gesichert.

„Wir sehen, wie immer mehr Menschen ihr Geld sinnvoll einsetzen und echten Wandel unterstützen wollen – gerade auch im Lebensmittelbereich“, betont WIWIN-Gründer Matthias Willenbacher, der zugleich Geschäftsführer von Schneebergerhof EE ist.

Bereits im Februar 2025 war eine erste Finanzierungsrunde erfolgreich: Mehr als 270 Privatpersonen beteiligten sich damals mit insgesamt 750.000 Euro. Nun wurde auch die zweite Runde mit einem Emissionsvolumen von einer Million Euro abgeschlossen. „Wir als Gesellschaft profitieren stark von so innovativen und nachhaltigen Projekten“, sagt Willenbacher. Crowdinvesting-Plattformen wie WIWIN und Inyova seien entscheidend, um solche Ideen in der Praxis umzusetzen.
 

Direktleitung zu Sonne und Wind
 

Das Gewächshaus „Agrarvision“ entsteht derzeit auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern in Gerbach. Es ist über eine Direktleitung an einen Solar- und einen Windpark angeschlossen. Das Besondere: Durch das sich ergänzende Erzeugungsprofil beider Technologien kann die Anlage das ganze Jahr über zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden – vollkommen unabhängig von fossilen Brennstoffen, CO₂-Emissionen oder schwankenden Energiemärkten.

„Zum ersten Mal bringen wir in der Lebensmittelproduktion die Stromerzeugung und den Energieverbrauch direkt an einem Ort zusammen. Das macht die Produktion nicht nur klimaneutral, sondern auch wirtschaftlich zukunftsfähig“, erklärt Willenbacher.
 

Moderne Technik senkt Verbrauch
 

Um den Energieeinsatz so gering wie möglich zu halten, setzt das Projekt auf modernste Technik: Eine hochwertige Dämmung, energiesparende LED-Lampen und eine Wärmepumpe, die ausschließlich mit Ökostrom betrieben wird, reduzieren den Energieverbrauch des Gebäudes um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Gewächshäusern. Zusätzlich sorgen Regenwasserzisternen und die Wiederverwendung von Kondenswasser für eine ressourcenschonende Bewässerung.
 

Regionale Lebensmittelproduktion mit Mehrwert


Hinter „Agrarvision“ steht nicht nur die Idee einer energieautarken Landwirtschaft, die den Herausforderungen des Klimawandels begegnet. Auch die regionale Wertschöpfung ist ein zentraler Aspekt. „Mit unserem Gewächshaus schaffen wir neue Arbeitsplätze, stärken die lokale Wirtschaft und reduzieren lange Lieferketten“, betont Willenbacher. Die Produktion hochwertiger, regionaler Lebensmittel solle Abhängigkeiten von Importen verringern und gleichzeitig faire, nachhaltige Strukturen für die Region schaffen.

Noch in diesem Jahr soll das Gewächshaus in Betrieb genommen werden. Für Willenbacher ist es ein Pilotprojekt mit Signalwirkung: „Unsere Vision ist eine resiliente, energieautarke Landwirtschaft, die regionale Versorgungssicherheit schafft und die Landwirtschaft der Zukunft aktiv gestaltet.“

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15.09.2025 | Autor*in: Doris Holler-Bruckner
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