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Einbahn Ökostrom?

17.05.2011

Der Wirtschaftsminister ist gegen eine Energiewende - der Umweltminister für Energieautonomie- wo landen wir?

© Andreas Morlok pixelio.de
© Andreas Morlok pixelio.de
Österreich ist klein- anscheinend, so die Meinung unseres Wirtschaftsministers, zu klein, um eigene Wege zu gehen, Bereits vor einiger Zeit meinte er, ein energieautarkes Österreich sei nicht machbar.
In einem aktuellen Interview mit den OÖ Nachrichten erklärt Wirtschaftsminister Mitterlehner nun, dass wir keine Energiewende brauchen. Außerdem spricht er sich für eine Deckelung des Ausbaus von Ökostrom aus. Schlimm ist auch, dass er, so scheint es, einfach falsch informiert ist. Das EEG in Deutschland, dass den Ausbau von Ökostrom dort forciert, ist eine Erfolgsgeschichte, der Ausbau von Ökostrom wurde nicht gedeckelt, sondern wird durch einen Atomausstieg sogar noch beschleunigt.
Dazu ein Blick auf ein paar Zahlen aus Deutschland: der deutsche Photovoltaik-Markt wuchs 2010 um 91 %. Bayern ist mit einer neu installierten Photovoltaik-Leistung von 2.379 MWp (+33 %) auch 2010 das Bundesland mit den größten Zubauzahlen. insgesamt 242.893 installierten Solarstromanlagen in Deutschland zeigen, dass es funktioniert.
2009 waren (lt. Studie im Auftrag des BMU) in Deutschland bereits rund 340.000 Menschen im Bereich der Erneuerbaren Energien beschäftigt, gegenüber 2004 konnte damit die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich verdoppelt werden.
Mitterlehner hingegen will den Ausbau von Erneuerbaren Energien begrenzen, den Solarstrom sogar auf lächerliche 10 Megawatt- mit Argumenten, die aus der Energiesteinzeit kommen dürften.
Daher kann man nur annehmen, dass er wirklich keine Ahnung hat oder als Lobbyist der alten Energieträger. spricht.
Ganz anders unterwegs ist da der Umweltminister, der sich sogar in all seinen Mails für ein energieautarkes Österreich ausspricht - er hat wenigstens noch Visionen, die er mittlerweile mehrfach mit Zahlen untermauert hat. Er argumentiert auch, vollkommen zu recht, mit den horrenden Kosten, die sich in Zukunft durch Preissteigerungen für die Haushalte ergeben werden, wenn wir nicht aus den fossilen Energien aussteigen. Er hat die Zusammenhänge in der Wirtschaft, so scheint es. verstanden,
Da kann man nur einen Vorschlag machen: den gesamten Energiebereich ab sofort ins Umweltministerium zu verlagern. Mit der Hoffnung auf bessere Lösungen!
Denn der Umweltminister will sich ja auch besonders gegen Atomstrom einsetzen- also geben wir ihm das richtige Instrument dazu in die Hand. Nur ein forcierter Ausbau erneuerbarer Energien, gepaart mit Effizienz, kann das Verschwinden der Atomenergie aus österreichischen Netzen tatsächlich bringen.
Die klare Prämisse müsste sein: Vorrang für erneuerbare Energien. Ökostrom ist sicher keine Einbahn, sondern ein wichtiger Teil unseres Weges in die Zukunft.
Werden wir wieder energieautark, so wie wir es in den 60-er Jahren bereits waren. Dorthin müssen wir zurück, weg von der Atomstromautobahn in unseren Netzen.
Gerade in Österreich hätten wir die Jahrhundertchance, diesen Weg vorzuzeigen, mit unserem bereits jetzt hohem Anteil an erzeugtem Ökostrom. Es wäre ein Fehler, zu warten, bis andere Staaten nachkommen, Denn ein Ausstieg aus fossilen Energien ist sowieso notwendig, da diese begrenzt sind- und Sonne, Wind Wasser, Biomasse etc. liefern uns genug Energie. Die Sonne scheint immer noch gratis, auch über Österreich, darum nutzen wir sie endlich mehr!
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17.05.2011 | Autor*in: holler
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