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Ein ermutigender Befund zur Akzeptanz globaler Klimapolitik

06.06.2025

Auch wenn das Thema in der Politik-Agenda derzeit nach hinten gerückt scheint: Für umfassende Maßnahmen gegen die Erderhitzung gibt es weltweit Rückhalt in der Bevölkerung.

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© PIRO4D pixabay.com
Eine vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitverfasste Studie in der renommierten Fachzeitschrift Nature Human Behaviour geht der Akzeptanz-Frage jetzt wissenschaftlich auf den Grund. Sie stützt sich auf eigens zu diesem Zweck durchgeführte Befragungen rund um den Globus. Demnach gibt es starke und ernsthafte Unterstützung für internationale CO₂-Bepreisung, Pro-Kopf-Rückverteilung der Einnahmen und damit Umverteilung hin zu ärmeren Ländern.

 
„In dieser Studie geht es nicht um aktuelle Stimmungen, sondern um tief sitzende Grundeinstellungen“, erklärt Co-Autor Linus Mattauch, Leiter der PIK-Forschungsgruppe Gesellschaftlicher Wandel und Wohlergehen. „Deshalb testen wir in unseren Fragebögen gleich auf mehrfache Weise die Robustheit der Antworten – also ob diese auch über den Tag hinaus Bestand haben. Das Ergebnis hat uns positiv überrascht. Die Politik sollte, wenn sie globalen Klimaschutz vorantreibt, nicht zu viel Angst vor den Bürgerinnen und Bürgern haben.“

Der ermutigende Befund stützt sich auf zwei wissenschaftlich ausgefeilte, bereits 2021 und 2023 durchgeführte Repräsentativumfragen: zunächst unter rund 41.000 Personen in 20 Ländern mit fast drei Vierteln aller CO₂-Emissionen und dann unter 8.000 Personen in den USA und der EU. Die 20-Länder-Umfrage zeigt überall zwischen 70 (USA) und 94 (Japan) Prozent Zuspruch für Klimapolitik auf globaler Ebene. Und sie zeigt sogar ähnlich hohe prinzipielle Zustimmung zu einer ambitionierten globalen CO₂-Bepreisung: Dabei würde das mit dem 2-Grad-Limit vereinbarte globale Restbudget an Emissionen nach Bevölkerung aufgeteilt, die Staaten erhielten Ausstoßrechte und könnten diese handeln.


Listenexperiment und Verbundanalysen


Noch weitergehend ist ein Ergebnis aus der USA-EU-Umfrage: Hier wurde für die Bepreisung ein konkreter Zeitpfad vorgegeben, mit 90 Dollar je Tonne CO₂ im Jahr 2030, und auch die Pro-Kopf-Rückverteilung beziffert: 30 Dollar pro Monat für jeden Erwachsenen weltweit. Das wäre ein ordentlicher Finanzstrom in den globalen Süden – wo pro Kopf relativ wenig CO₂ emittiert wird und wo 30 Dollar für mehr Kaufkraft sorgen als im reichen globalen Norden. Obwohl sie wissen, dass ihr Land dabei draufzahlt, äußerten sich in der EU drei Viertel und in den USA mehr als die Hälfte der Menschen zustimmend zu einer solchen Idee.

Dass es sich wirklich um feste Überzeugungen handelt, testete das Forschungsteam etwa mit dem Listenexperiment: Es „versteckte“ den Vorschlag zwischen anderen Ideen, damit man ihn nicht als sozial erwünscht wahrnimmt und nur deshalb auswählt. Zudem koppelte es die Antwort mit einer „Handlung“, nämlich der Unterschrift unter eine fiktive Petition an die Regierung. Die Fachleute nutzten auch die in der Marktforschung gängige Verbundanalyse: Sie brachen im Fragebogen das „Produkt“ (also die globale CO₂-Bepreisung mit Rückverteilung) auf Eigenschaften herunter und ließen es mit Alternativen vergleichen. Und auch Fragen nach einer Rangliste für diverse Maßnahmen sowie nach Pro- und Kontra-Argumenten für den eigentlichen Vorschlag dienten dazu, die Ernsthaftigkeit der Antworten zu überprüfen.


Zahlungsbereitschaft für den globalen Süden


Die in der Studie als Bezugspunkt gewählte globale CO₂-Bepreisung mit Rückverteilung gilt allenfalls als langfristiges Ziel: Konkret im Blick sind derzeit nur „Klimaclubs“ aus mehreren Staaten oder Klimaabkommen („Just Energy Transition Partnerships“) zwischen Industriestaaten mit einzelnen Ländern des globalen Südens. Doch ganz gleich in welchem Modell, die Akzeptanz in der Bevölkerung ist ein kritisches Thema. Und das Forschungsteam ist zuversichtlich: Für Klimaschutz in ärmeren Ländern gibt es im reichen globalen Norden durchaus Zahlungsbereitschaft.

„Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum die Staatengemeinschaft nicht schneller vorankommt“, sagt Adrien Fabre vom französischen Forschungszentrum CIRED, der Leitautor der Studie. „Wie Missverständnisse und Fehlwahrnehmungen im öffentlichen Diskurs entstehen und welche Rolle Interessengruppen spielen, ist noch unklar. Vielleicht verschieben sich ja die Grenzen von dem, was als realistisch angesehen wird. Unsere Arbeit könnte dazu einen Beitrag liefern.“

Artikel: Fabre, A., Douenne, T., Mattauch, L., (2025): Majority support for global redistributive and climate policies. – Nature Human Behaviour. [DOI: 10.1038/s41562-025-02175-9]

Weblink zum Artikel:  doi.org/10.1038/s41562-025-02175-9

 
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