Diversitätsmanagement in der DACH-Region: Strategische Ziele fehlen
Deutliche Fortschritte zeigen sich vor allem bei der Transparenz: 68 % der Unternehmen veröffentlichen mittlerweile ihren Gender Pay Gap - das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch beim Beschwerdemanagement hat sich die Lage verbessert: 76 % verfügen inzwischen über eigene Meldekanäle für Diskriminierungsvorfälle.
Allerdings bleibt das Diversitätsverständnis meist auf die Dimension Geschlecht beschränkt. Andere Aspekte wie ethnische Herkunft, Alter oder Inklusion werden seltener berücksichtigt. Nur 41 % der Unternehmen verknüpfen Diversitätsziele mit der variablen Vergütung ihrer Vorstände.
„Um Diversität wirksam zu steuern, braucht es klare Ziele und überprüfbare Kennzahlen“, betont Jela Bölts, ESG-Consultant bei Kirchhoff Consult.
Auffällig ist zudem ein Rückgang im Bekenntnis zu Diversität als Bereicherung: Nur noch 79 % der Konzerne verwenden diese positive Tonalität (Vorjahr: 97,5 %). Neben kulturellen Faktoren dürfte auch der politische Gegenwind in den USA eine Rolle spielen.
Die Studie analysiert die Nachhaltigkeitsberichte von 80 Unternehmen aus DAX40, ATX und SMI, die bis zum 31. März 2025 veröffentlicht wurden.