Digitalisierung der Verteilnetze in Österreich: Warum Netzsimulation zum Gamechanger wird
Die Energiewende stellt die Verteilernetzbetreiber (VNBs) in Österreich vor tiefgreifende Herausforderungen. Laut der „Stromstrategie 2040“ von Oesterreichs Energie wird für das Jahr 2040 ein Stromverbrauch von 145,2 TWh angenommen, was in etwa einer Verdopplung im Vergleich zu 2020 entspricht.
Auch die Österreichische Energieagentur bestätigt diese Einschätzung: Sie geht bis 2040 von einer Erhöhung des Stromverbrauchs auf 149 TWh aus - angetrieben durch die Elektrifizierung der Haushalte, den Hochlauf der Elektromobilität und den Ausbau erneuerbarer Energien.
Gleichzeitig sind die Netze vielerorts nicht für diese Dynamik ausgelegt. Überlastungen, volatile Einspeisungen und steigende Netzanschlussgesuche machen die Planung und den Betrieb der Netze zunehmend komplex und die Digitalisierung zu einer strategischen Priorität.
Der Status quo: Wo stehen Österreichs Verteilnetzbetreiber heute?
Die österreichische VNB-Landschaft ist heterogen. Neben wenigen großen Playern der Netzbetreiber wie Wiener Netze oder Netz Niederösterreich dominieren mittelgroße und kleine DSOs mit sehr unterschiedlicher Infrastruktur, IT-Landschaft und digitaler Reife.
Positiv hervorzuheben ist der nahezu vollständige Rollout der ersten Smart-Meter-Generation. Doch was auf dem Papier wie ein Digitalisierungserfolg aussieht, offenbart in der Praxis seine Grenzen: Die Übertragungsfrequenz liegt deutlich unter Echtzeit, Daten stehen oft nur aggregiert einmal täglich zur Verfügung, weil der Opt-In fehlt. Zudem ist die Integration in operative Prozesse vielerorts noch ausbaufähig.
Darüber hinaus zeigt sich ein bekanntes Muster: Ohne klaren regulatorischen Impuls für mehr Digitalisierung – wie im ElWG-Entwurf angedacht, aber noch nicht umgesetzt – bleibt der österreichische Markt reaktiv. Pilotprojekte laufen, aber eine flächendeckende Transformation bleibt aus.
Neue Anforderungen, alte Werkzeuge?
Viele VNBs in Österreich setzen auf bewährte Planungstools, doch diese Lösungen stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Netzanalysen basieren häufig auf überschlägigen Rechnungen oder konservativen Worst-Case-Szenarien innerhalb von GIS-Systemen, was zu langen Bearbeitungszeiten und begrenzter Prognosefähigkeit führt. Die steigende Volatilität der Einspeisung, neue Verbrauchsmuster durch Prosumer und die zunehmende Lastdichte im Niederspannungsnetz bleiben oft unter dem Radar.
Gleichzeitig wächst der Bedarf an schnelleren, präziseren Bewertungen – etwa bei der Beurteilung von Anschlussbegehren für PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Ladeinfrastruktur in einem immer stärker belasteten Netz.
Der Schlüssel: Digitale Netzmodelle und Software zur Netzsimulation als Fundament
Um dieser Entwicklung zu begegnen, braucht es eine solide digitale Basis – ein digitales Netzmodell als „digitaler Zwilling“ der realen Infrastruktur. Kombiniert mit moderner Software zur Netzsimulation wird dieses Modell zum strategischen Werkzeug, um Transparenz zu schaffen und Entscheidungen datenbasiert zu treffen.
Die Netzsimulation ist dabei weit mehr als eine technische Spielerei: Sie ermöglicht die präzise Analyse von Lastflüssen, Spannungsprofilen und noch verfügbaren Netzkapazitäten – auch im Niederspannungsbereich. Sie macht Engpässe sichtbar, bevor sie zum Problem werden, und erlaubt es, Netzanschlüsse schnell, automatisiert und belastbar zu bewerten. In einem Markt mit wachsender Anschlussdynamik und begrenzten Personalressourcen ist das ein echter Gamechanger.
Vom Silodenken zu PlanOps: Planung & Betrieb endlich vernetzen
Ein entscheidender Hebel zur Effizienzsteigerung liegt in der Integration von Planung und Betrieb – kurz: PlanOps. Statt Daten in Silos zu verwalten, ermöglicht PlanOps eine durchgängige Nutzung digitaler Netzmodelle entlang der gesamten Prozesskette – von der Netzplanung über die Anschlussprüfung bis hin zur Betriebsführung.
Die Praxis zeigt: Wer Netzsimulationen als zentrales Werkzeug in dieser Kette etabliert, profitiert mehrfach. Netzanschlüsse lassen sich schneller freigeben, Investitionen gezielter planen und Engpässe vorausschauend entschärfen. Gleichzeitig sinkt der manuelle Aufwand – ein Faktor, der angesichts des Fachkräftemangels besonders ins Gewicht fällt.
Auch die Österreichische Energieagentur bestätigt diese Einschätzung: Sie geht bis 2040 von einer Erhöhung des Stromverbrauchs auf 149 TWh aus - angetrieben durch die Elektrifizierung der Haushalte, den Hochlauf der Elektromobilität und den Ausbau erneuerbarer Energien.
Gleichzeitig sind die Netze vielerorts nicht für diese Dynamik ausgelegt. Überlastungen, volatile Einspeisungen und steigende Netzanschlussgesuche machen die Planung und den Betrieb der Netze zunehmend komplex und die Digitalisierung zu einer strategischen Priorität.
Der Status quo: Wo stehen Österreichs Verteilnetzbetreiber heute?
Die österreichische VNB-Landschaft ist heterogen. Neben wenigen großen Playern der Netzbetreiber wie Wiener Netze oder Netz Niederösterreich dominieren mittelgroße und kleine DSOs mit sehr unterschiedlicher Infrastruktur, IT-Landschaft und digitaler Reife.
Positiv hervorzuheben ist der nahezu vollständige Rollout der ersten Smart-Meter-Generation. Doch was auf dem Papier wie ein Digitalisierungserfolg aussieht, offenbart in der Praxis seine Grenzen: Die Übertragungsfrequenz liegt deutlich unter Echtzeit, Daten stehen oft nur aggregiert einmal täglich zur Verfügung, weil der Opt-In fehlt. Zudem ist die Integration in operative Prozesse vielerorts noch ausbaufähig.
Darüber hinaus zeigt sich ein bekanntes Muster: Ohne klaren regulatorischen Impuls für mehr Digitalisierung – wie im ElWG-Entwurf angedacht, aber noch nicht umgesetzt – bleibt der österreichische Markt reaktiv. Pilotprojekte laufen, aber eine flächendeckende Transformation bleibt aus.
Neue Anforderungen, alte Werkzeuge?
Viele VNBs in Österreich setzen auf bewährte Planungstools, doch diese Lösungen stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Netzanalysen basieren häufig auf überschlägigen Rechnungen oder konservativen Worst-Case-Szenarien innerhalb von GIS-Systemen, was zu langen Bearbeitungszeiten und begrenzter Prognosefähigkeit führt. Die steigende Volatilität der Einspeisung, neue Verbrauchsmuster durch Prosumer und die zunehmende Lastdichte im Niederspannungsnetz bleiben oft unter dem Radar.
Gleichzeitig wächst der Bedarf an schnelleren, präziseren Bewertungen – etwa bei der Beurteilung von Anschlussbegehren für PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Ladeinfrastruktur in einem immer stärker belasteten Netz.
Der Schlüssel: Digitale Netzmodelle und Software zur Netzsimulation als Fundament
Um dieser Entwicklung zu begegnen, braucht es eine solide digitale Basis – ein digitales Netzmodell als „digitaler Zwilling“ der realen Infrastruktur. Kombiniert mit moderner Software zur Netzsimulation wird dieses Modell zum strategischen Werkzeug, um Transparenz zu schaffen und Entscheidungen datenbasiert zu treffen.
Die Netzsimulation ist dabei weit mehr als eine technische Spielerei: Sie ermöglicht die präzise Analyse von Lastflüssen, Spannungsprofilen und noch verfügbaren Netzkapazitäten – auch im Niederspannungsbereich. Sie macht Engpässe sichtbar, bevor sie zum Problem werden, und erlaubt es, Netzanschlüsse schnell, automatisiert und belastbar zu bewerten. In einem Markt mit wachsender Anschlussdynamik und begrenzten Personalressourcen ist das ein echter Gamechanger.
Vom Silodenken zu PlanOps: Planung & Betrieb endlich vernetzen
Ein entscheidender Hebel zur Effizienzsteigerung liegt in der Integration von Planung und Betrieb – kurz: PlanOps. Statt Daten in Silos zu verwalten, ermöglicht PlanOps eine durchgängige Nutzung digitaler Netzmodelle entlang der gesamten Prozesskette – von der Netzplanung über die Anschlussprüfung bis hin zur Betriebsführung.
Die Praxis zeigt: Wer Netzsimulationen als zentrales Werkzeug in dieser Kette etabliert, profitiert mehrfach. Netzanschlüsse lassen sich schneller freigeben, Investitionen gezielter planen und Engpässe vorausschauend entschärfen. Gleichzeitig sinkt der manuelle Aufwand – ein Faktor, der angesichts des Fachkräftemangels besonders ins Gewicht fällt.
Wie der Markt davon profitieren kann
Auch ohne unmittelbare regulatorische Vorgaben bietet der Einsatz digitaler Netzsimulationen greifbare Vorteile für VNBs in Österreich:
Fazit: Jetzt ist der richtige Moment
Der Markt ist in Bewegung. Der Rollout der Smart-Meter ist sehr stark vorangeschritten, regulatorische Reformen wie das ElWG könnten 2025/26 neue Impulse setzen, und der Druck zur Netzausweitung nimmt spürbar zu. Wer jetzt in digitale Netzsimulation investiert, verschafft sich einen strategischen Vorsprung – nicht nur technologisch, sondern auch im Hinblick auf Betriebssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Kundenorientierung.
Digitale Netzmodelle und intelligente Simulation sind kein „Nice-to-have“ mehr – sie sind das Betriebssystem der Energiewende.
- Kostensenkung durch gezieltere, effizientere Netzplanung
- Höhere Versorgungssicherheit durch bessere Nutzung von Flexibilitäten im Netz
- Bessere Kundenkommunikation durch transparente Kapazitätsauskunft
- Stärkere Positionierung im Dialog mit Regulierern und politischen Akteuren
Fazit: Jetzt ist der richtige Moment
Der Markt ist in Bewegung. Der Rollout der Smart-Meter ist sehr stark vorangeschritten, regulatorische Reformen wie das ElWG könnten 2025/26 neue Impulse setzen, und der Druck zur Netzausweitung nimmt spürbar zu. Wer jetzt in digitale Netzsimulation investiert, verschafft sich einen strategischen Vorsprung – nicht nur technologisch, sondern auch im Hinblick auf Betriebssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Kundenorientierung.
Digitale Netzmodelle und intelligente Simulation sind kein „Nice-to-have“ mehr – sie sind das Betriebssystem der Energiewende.