China präsentiert neue Klimaziele für 2035: Fokus auf saubere Energie und globale Zusammenarbeit
Peking - Chinas Präsident Xi Jinping hat am Mittwoch Chinas nationale Klimabeiträge (NDCs) für 2035 vorgestellt. Demnach sollen die gesamtwirtschaftlichen Netto-Treibhausgasemissionen um 7 bis 10 Prozent gegenüber dem Höchststand gesenkt werden. Gleichzeitig plant China, die installierte Kapazität von Wind- und Solarenergie auf mehr als das Sechsfache des Niveaus von 2020 auszubauen - auf insgesamt 3.600 Gigawatt.
In einer Videobotschaft an den UN-Klimagipfel 2025 betonte Xi die Dringlichkeit globaler Klimaschutzmaßnahmen: „Lasst uns gemeinsam unsere Anstrengungen verstärken, um die Vision einer Harmonie zwischen Mensch und Natur zu verwirklichen und unseren Planeten Erde zu bewahren.“
Kohlenstoffmarkt und saubere Energie
China hat in den vergangenen Jahren konsequent an der Reduzierung von CO₂ gearbeitet. Der nationale Kohlenstoffmarkt erreichte bis August 2025 ein Rekordhandelsvolumen von 189 Millionen Tonnen und einen Wert von 18,1 Milliarden Yuan (ca. 2,54 Milliarden US-Dollar). Laut Bericht konnte die Kohlenstoffintensität des Energiesektors 2024 um 10,8 Prozent gegenüber 2018 gesenkt werden. Zudem wurde ein nationaler Markt für freiwillige Treibhausgasreduktionen eingeführt, um zusätzliche politische Instrumente zur Erreichung der Emissionsziele zu schaffen.
Parallel dazu setzt China auf Aufforstung und ökologische Wiederherstellung. Von 2012 bis 2024 wurden mehr als doppelt so viele Flächen aufgeforstet wie die Gesamtfläche Deutschlands. Die Luftqualität in 222 Städten entsprach 2024 den nationalen Standards, PM2,5-Werte sanken auf 29,3 Mikrogramm pro Kubikmeter, und 87,2 Prozent der Tage wiesen gute Luftqualität auf.
Globale Verantwortung und Zusammenarbeit
Xi unterstrich die Bedeutung der internationalen Solidarität: Industrieländer müssten bei Emissionsreduktionen vorangehen und Entwicklungsländer finanziell und technologisch unterstützen. China hat seit 2016 über 177 Milliarden Yuan in 42 Entwicklungsländer investiert, um saubere Energie, Klimaanpassung und Resilienz zu fördern. Zu den Projekten zählen das Solarkraftwerk Garissa in Kenia, der Windpark De Aar in Südafrika und Wasserkraftwerke in Ruanda.
Darüber hinaus stellt China technische Beratung, Kapazitätsaufbau und Satelliteninstrumente bereit, etwa bei Katastrophenmanagement nach Vulkanausbrüchen in Tonga 2022.
Chinas langfristiges Ziel bleibt die enge multilaterale Kooperation im Klimabereich. Xi betonte: „Die Welt steht vor einer enormen Nachfrage nach grüner Entwicklung. Internationale Koordination ist entscheidend, um grüne Produktionskapazitäten zu stärken und hochwertige grüne Produkte weltweit verfügbar zu machen.“
Mit den neuen Klimazielen für 2035 setzt China seinen Kurs in Richtung sauberer Energie, globaler Klimaverantwortung und nachhaltiger Entwicklung konsequent fort.