Burgenland setzt auf Speicher-Revolution: Erster Salzspeicher in Apetlon
Mit der Inbetriebnahme des ersten Groß-Salzspeichers in Apetlon hat das Burgenland einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit bis 2030 gesetzt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner betonten bei der Eröffnung die zentrale Rolle von Speichern im künftigen Energiesystem: „Nur wenn wir Wind- und Sonnenstrom auch zuverlässig speichern können, werden wir unser Ziel der Klimaneutralität erreichen.“
"Wir werden bis 2030 eine der ersten Regionen der Welt sein, die bilanziell energieunabhängig und klimaneutral ist. Dafür setzen wir auf unseren Fleiß beim Ausbau von Wind- und Photovoltaikanlagen und wir setzen auf die burgenländische Innovationskraft: Deshalb nutzen wir auch moderne Salzspeicher, um saubere Energie zu speichern. Vom Speicherausbau im Burgenland kann auch jeder einzelne Burgenländer und jede Gemeinde durch den Fanclub Burgenland Energieunabhängig profitieren,“ so Landeshauptmann Doskozil.
Der neue Salzspeicher in Apetlon bietet nicht nur eine blackout-sichere Notstromversorgung, sondern speichert den tagsüber produzierten Sonnenstrom für die Abendstunden. Bürgermeisterin Silvia Pitzl hob hervor, dass ihre Gemeinde durch das umfassende Energieunabhängigkeitspaket – von Photovoltaik über E-Mobilität bis zur LED-Straßenbeleuchtung – bereits von 25 auf über 70 Prozent Eigenversorgung steigt.
Für Landeshauptmann Doskozil ist das Projekt auch ein politisches Signal: „Während der Bund noch keine ausreichenden Anreize für Speicher setzt, fördern wir im Burgenland den Ausbau mit bis zu 100 Euro pro Kilowattstunde. Nur so können wir die Versorgungssicherheit garantieren.“
Burgenland Energie CEO Stephan Sharma erklärt zum Projekt in Apetlon: „Innerhalb weniger Wochen haben wir für das Gemeindeamt Apetlon den Salzspeicher mit einer blackout-sicheren Notstromfunktion und eine Photovoltaikanlage errichtet. Der Salzspeicher hat ein Speichervolumen von 21 Kilowattstunden. Er speichert den Sonnenstrom für die Abendstunden und für eventuelle Krisensituationen. Der Gemeinde fallen keine Investitionskosten an, sondern der Speicher und die Anlagen werden über das attraktive Gemeindepaket der Burgenland Energie realisiert und gehen nach einer gewissen Zeit ins Eigentum der Gemeinde über. Damit kommt es schon im ersten Jahr zu einer massiven Energiekosteneinsparung für die Gemeindekassa.“
Die Burgenland Energie verfolgt dabei eine dreistufige Speicherstrategie: Neben Salzspeichern sollen künftig auch Lithium-Ionen- sowie innovative Solid-Flow-Speicher zum Einsatz kommen. CEO Stephan Sharma spricht von einer „dritten Phase der Energiewende“: Nach Windkraft und Photovoltaik beginne nun der systematische Ausbau von Speichern.
In den kommenden Monaten sollen acht weitere Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 480 Megawattstunden umgesetzt werden – die größten Batteriespeicherprojekte Österreichs. Das Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro soll nicht nur die Energiesouveränität Burgenlands stärken, sondern auch einen deutlichen Impuls für die regionale Wirtschaft setzen.