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„Biodiversität Rückgrat für Betriebe“

21.06.2025

Der Schutz biologischer Vielfalt, kurz Biodiversität, muss viel mehr als bisher fester Bestandteil von Geschäftsmodellen in Unternehmen werden, fordert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU).

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© Michaela St. pexels.com
Osnabrück- „Biodiversität ist Existenzgrundlage menschlichen Lebens – und Rückgrat für Betriebe“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Fast die Hälfte des weltweiten Bruttosozialprodukts hängt von intakter natürlicher Umwelt und deren Ressourcen ab – nahezu 40 Billionen Euro.“ Wie die Umsetzung zu einer Koalition von Wirtschaft und Natur gelingen kann, erörtert die DBU in ihrer Reihe „Hauptstadtimpuls“  heute   im VKU-Forum in Berlin mit ausgewiesenen Fachleuten.
 

Bonde: Florierende Wirtschaft auf den Erhalt des Naturkapitals angewiesen
 

Nach Bondes Worten ist der Rückgang der Artenvielfalt „ein unersetzlicher Verlust, den wir uns weder ökologisch noch ökonomisch leisten können. Dass ungefähr 80 Prozent unserer Nutzpflanzen, vor allem Obst und Gemüse, zum Beispiel Bestäubung durch Bienen und andere Insekten benötigen, verdeutlicht die Abhängigkeit.“ Bonde weiter: „Eine florierende Wirtschaft braucht sprichwörtliche blühende Biodiversität und ist auf den Erhalt dieses Naturkapitals angewiesen.“ Laut DBU-Generalsekretär birgt die Zerstörung biologischer Vielfalt und von Ökosystemen in Kombination mit der Klimakrise „erhebliche Gefahren für Unternehmen durch Naturrisiken wie Dürre, Hitze, Überflutungen. Die Folgen: vernichtete Produktionsstätten, wegbrechende Lieferketten, versiegende Rohstoffquellen, unkalkulierbare Preissteigerungen.“
 

Schutz biologischer Vielfalt als Mehrwert begreifen
 

Der Hauptstadtimpuls der DBU findet in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie dem Unternehmensnetzwerk Biodiversity in Good Company (BIGC)  statt. Im BiGC haben sich – von Banken bis Brauereien – Firmen zusammengeschlossen, die Biodiversitätsschutz nicht als Last begreifen, sondern als Mehrwehrt.

Die am DBU-Hauptstadtimpuls teilnehmende BiGC-Vorsitzende Dr. Stefanie Eichiner formuliert das so: „Falscher Umgang mit Natur, Biodiversität und Ökosystemen bringt klar finanzielle, physische und operative Risiken mit sich.“ Kein Unternehmen werde sich einem notwendigen Wandel entziehen können – allein schon wegen der seitens der EU geplanten Berichtspflichten, unter anderem zur Biodiversität. Eichiner: „Wir brauchen ein neues Normal, in dem die Herstellung von Produkten und die Gewinnung von Rohstoffen so praktiziert wird, dass Biodiversität global geschützt und gefördert wird. In dem es normal ist, dass Profite auf Kosten von Mensch und Natur nicht mehr möglich sind und dass die Unternehmen, die innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften, den wirtschaftlichen Vorteil haben.“
 

Böhning-Gaese: Biodiversität ist der Maschinenraum für gesunde, funktionierende Ökosysteme
 

 Prof. Dr. Karin Böhning-Gaesse, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ in Leipzig, und Prof. Dr. Josef Settele, am UFZ Leiter des Departments Naturschutzforschung, sind ebenfalls beim DBU-Hauptstadtimpuls dabei und lassen aus ihrer wissenschaftlichen Sicht keinen Zweifel an einer dringend notwendigen verstärkten Partnerschaft von Wirtschaft und Natur. Böhning-Gaese: „Fast alles, was wir als Lebensgrundlage benötigen, stammt aus der Natur: die Luft, die Nahrung, sauberes Trinkwasser, Medikamente, Bauholz, auch die Erholung für psychisches Wohlergehen.“ Biodiversität sei „der Maschinenraum für solche gesunden, funktionierenden Ökosysteme“. Settele verweist auf den jüngsten Risikobericht Anfang des Jahres (Global RIsks Report 2025)  durch das Weltwirtschaftsforum. Dazu Settele: „Der Verlust biologischer Vielfalt und der Zusammenbruch von Ökosystemen wird für die nächsten zehn Jahre auf Platz 2 der globalen Risiken eingestuft – direkt nach der Gefahr extremer Wetterereignisse.“  Der WEF-Bericht hat laut Settele dazu beigetragen, „dass große Teile der Wirtschaft begriffen haben, wie bedeutend Biodiversität für Unternehmen ist“. Settele schlägt „nature credits“ als Finanzierungsmodell für die angemessene Berücksichtigung von Biodiversität vor. „Unsere Alltagsprodukte – ohne biologische Vielfalt kaum oder gar nicht denkbar – würden so über einen höheren Preis ihren wahren Wert erhalten.“ Der Agrarwissenschaftler macht sich für das Verursacherprinzip stark: „Wer zum Beispiel Rohstoffe nutzt und dafür Flächen abholzt, muss dafür Ausgleich schaffen oder zahlen.“
 

Preisschild für Biodiversität: jährlicher Wert globaler Ökosystemleistungen rund 108 Billionen Euro
 

Ob und wie künftig der Wert von Biodiversität bemessen werden kann, dürfte beim DBU-Hauptstadtimpuls morgen ebenfalls zur Sprache kommen. „Anders als bisher darf es künftig nicht mehr selbstverständlich sein, für wirtschaftlichen Wohlstand das Naturkapital abzuschöpfen, ohne auf womöglich verheerende Folgen für die biologische Vielfalt zu achten“, sagt Michael Dittrich. Der stellvertretende DBU-Generalsekretär und DBU-Finanzchef wird die DBU-Veranstaltung in Berlin mit Böhning-Gaese und Eichiner eröffnen. Dittrich weiter: „Die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens auf die Artenvielfalt – also der Naturverbrauch – und umgekehrt die Folgen des Artenverlusts für das Geschäftsmodell eines Betriebs müssen gleichermaßen berücksichtigt werden.“

Die DBU unterstütze deshalb ein Projekt zur Erfassung mess- und vergleichbarer Kriterien zur Biodiversität.   Green Bonds – also festverzinsliche Wertpapiere, deren Erlöse allein in Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz fließen – können laut Dittrich ein Instrument zur Finanzierung von Projekten für biologische Vielfalt und Renaturierung sein, „auch um Biodiversitätsaspekte einfacher an den Finanzmärkten zu platzieren“.  Das Preisschild für Biodiversität ist nämlich immens: Laut Bundesamt für Naturschutz beträgt der jährliche Wert globaler Ökosystemleistungen umgerechnet rund 108 Billionen Euro – darunter Trinkwasser, Frischluft, Wärmeabsorption, Wälder, Ozeane, Nahrungsmittel und Bestäubung.

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