Bio–Logisches Bauen und Friedensforschung? Ein „Österreichischer Weltbürger„ in den Niederlanden
Prof. Arch. Schmid wurde 1935 in Rom (Italien) geboren, seine Mutter begann bereits mit 17 Jahren als Schneidermeisterin ihren eigenen Modesalon in Wien. Sein Vater, altösterreichischer Italiener, leitete Hotels, die er meist selbst eingerichtet hatte, in verschiedensten Städten erst in Italien, dann in Polen. Daher hat Arch. Schmid schon als Kind nicht nur in Österreich gelebt.
Oekonews: Welche Ausbildung haben Sie?
Zuerst Volksschule und zwar in Neu–Sandez (Polen), Wien und Znaim (Tschechei). Anschließend 4 Jahre Hauptschule in Bad Hof Gastein, dann 5 Jahre Höhere Abteilung für Hochbau, Höhere Technische Bundeslehr– und Versuchsanstalt, Wien und schließlich 3 Jahre Meisterschule für Architektur bei Prof. Clemens Holzmeister, Akademie der bildenden Künste in Wien, das ist mittlerweile Universität. (Mag.Arch.). Anschließend folgten postdoctorale Studien für Synoptische und Unternehmens–Planung, unter anderem im Haus der Technik in Essen, Deutschland. Besonders erwähnenswert ist auch der mehrmalige Besuch der Internationalen Sommerakademie in Salzburg, Bauen in unserer Zeit, unter Leitung von Prof. Konrad Wachsmann.
Schliesslich langjährige Studien des Yoga in Deutschland, Österreich und vor allem in Indien (Ich bin auch Dr. h.c. Yoga).
Schliesslich langjährige Studien des Yoga in Deutschland, Österreich und vor allem in Indien (Ich bin auch Dr. h.c. Yoga).
Und Ihr Familienstand?
Ich bin verheiratet, meine Frau Gabriella stammt aus Ungarn. Meine Tochter Radha Anjali (Angela Saber Zaimian–Schmid) ist Expertin, Lehrerin und praktizierende Tänzerin des klassischen, indischen Tanzes Bharata Natyam.
Seit wann sind Sie in den Niederlanden? Welche Tätigkeit machen Sie dort?
1972 wurde ich als Ordinarius und ordentlicher Universitätsprofessor für Bau– und Ausbautechnik an die TU (Technische Universität) Eindhoven berufen. Nach fast drei Jahrzehnten "double full time" und meinem Emeritat im Jahre 2000 gibt es noch immer eine enge Verbindung zur Universität. Ich betreue nach wie vor eine Reihe von Dissertanten und bin Vorsitzender des Friedenszentrums, eines interdisziplinäres Zentrum für technische Probleme von Frieden und Sicherheit,dass auch an der Universität eingerichtet ist.
Wie sind Sie in den Niederlanden gelandet?
Dazu ist eine kurze Vorgeschichte wichtig.
Die Zeit davor war hauptsächlich durch drei Aktivitäten charakterisiert:
Zuerst eine intensive und vielfach sehr innovative Planungs– und Bautätigkeit für eine (chemische) Grossindustrie in Deutschland (Henkel & Cie GmbH) mit vielen und grossen Projekten in Düsseldorf, aber auch in in Österreich, Spanien und den U.S.A.
Danach folgten 7 Jahre fruchtbarer Lehrtätigkeit an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Krems an der Donau. Aus dieser „ Kremser Wiege„ kamen unter anderem der Direktor des AzW–Architektur–Zentrum Wien Ing.Mag.Arch. Dietmar Steiner, der (Gast–)Professor der Donau–Universität Arch. Helmut Deubner, Prof. Arch. Peter Kuglstätter und Ordinarius Prof. Arch. Roland Gnaiger, der auch das Architekturstudium an der TU in Eindhoven absolvierte – hervor. Diese Lehrtätigkeit führte auch zu einer Art Ehrenbürgerschaft von Niederösterreich. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hat mir 2002 die Auslands–Niederösterreicher–Medaille verliehen.
Gleichzeitig erfolgten Grundlagenstudien über ‚Gesunde Umweltgestaltung‚ (im Auftrag des damaligen Bauten–Ministeriums).
Resultate dieser Forschungsarbeit waren :
Die (erste) Internationale Konferenz ‚Gesundes Bauen, Gesundes Wohnen, Gesundes Leben‚ im Österreichischen Bauzentrum Wien im Mai 1970 (und danach in allen Bundeshauptstädten, immer inKombination mit einer Lehr– und Produktausstellung).
Es entstanden damals auch die ersten – mittlerweile historischen –human–ökologischen, gesunden und umweltschonend gebauten Beispiele einer heute als nachhaltig bezeichneten Architektur: vor allem ländliche Wohnhäuser, sowie eine Siedlung, die ich damals als Architekt ausführte.
Diese Aktivitäten waren dann der Grund für die Berufung an die TU–Eindhoven.
Die Zeit davor war hauptsächlich durch drei Aktivitäten charakterisiert:
Zuerst eine intensive und vielfach sehr innovative Planungs– und Bautätigkeit für eine (chemische) Grossindustrie in Deutschland (Henkel & Cie GmbH) mit vielen und grossen Projekten in Düsseldorf, aber auch in in Österreich, Spanien und den U.S.A.
Danach folgten 7 Jahre fruchtbarer Lehrtätigkeit an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Krems an der Donau. Aus dieser „ Kremser Wiege„ kamen unter anderem der Direktor des AzW–Architektur–Zentrum Wien Ing.Mag.Arch. Dietmar Steiner, der (Gast–)Professor der Donau–Universität Arch. Helmut Deubner, Prof. Arch. Peter Kuglstätter und Ordinarius Prof. Arch. Roland Gnaiger, der auch das Architekturstudium an der TU in Eindhoven absolvierte – hervor. Diese Lehrtätigkeit führte auch zu einer Art Ehrenbürgerschaft von Niederösterreich. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll hat mir 2002 die Auslands–Niederösterreicher–Medaille verliehen.
Gleichzeitig erfolgten Grundlagenstudien über ‚Gesunde Umweltgestaltung‚ (im Auftrag des damaligen Bauten–Ministeriums).
Resultate dieser Forschungsarbeit waren :
Die (erste) Internationale Konferenz ‚Gesundes Bauen, Gesundes Wohnen, Gesundes Leben‚ im Österreichischen Bauzentrum Wien im Mai 1970 (und danach in allen Bundeshauptstädten, immer inKombination mit einer Lehr– und Produktausstellung).
Es entstanden damals auch die ersten – mittlerweile historischen –human–ökologischen, gesunden und umweltschonend gebauten Beispiele einer heute als nachhaltig bezeichneten Architektur: vor allem ländliche Wohnhäuser, sowie eine Siedlung, die ich damals als Architekt ausführte.
Diese Aktivitäten waren dann der Grund für die Berufung an die TU–Eindhoven.
Seit wann arbeiten Sie in diesem Bereich?
1949 fasste ich den Entschluss, Architekt zu werden. 1963 beschloss ich, von nun an für ein Bauen zu arbeiten, dass weder unserer Gesundheit, noch unserer Um– oder Mitwelt und auch nicht der Dritten Welt Schaden bereitet. Schon damals und auch heute noch werden diese Zusammenhänge immer mehr deutlich.
Wenn wir Architektur und das gesamte Bauen in diesem Lichte betrachten erkennen wir auch den engen Bezug zu den Problemen von (inter/nationalen) Konflikten und auch zu Faktoren für den Weltfrieden.
Im Lauf der Zeit arbeitete ich auch als Graphiker, Maler und Bildhauer. Jahrzehntelang machte ich auch etwas ganz anderes. Ich gab Unterricht in Hatha und Raja Yoga, in Niederösterreich und Wien, aber auch in den anderen Bundesländern und in den Niederlanden.
Wenn wir Architektur und das gesamte Bauen in diesem Lichte betrachten erkennen wir auch den engen Bezug zu den Problemen von (inter/nationalen) Konflikten und auch zu Faktoren für den Weltfrieden.
Im Lauf der Zeit arbeitete ich auch als Graphiker, Maler und Bildhauer. Jahrzehntelang machte ich auch etwas ganz anderes. Ich gab Unterricht in Hatha und Raja Yoga, in Niederösterreich und Wien, aber auch in den anderen Bundesländern und in den Niederlanden.
Ein ‚bisschen mehr‚ von Ihrem Tätigkeitsbereich?
Das eine oder andere habe ich schon gesagt, aber natürlich gibt es mehr:
Zu Beginn der ‚Kremser–/Wiener–Zeit‚ (1965–1972) gründete ich die IBA–Studiengemeinschaft für integrale biologische Architektur in der vermutlich erstmals die Gesundheits– und Umweltprobleme des Bauens systematisch unter die Lupe genommen wurden. Als Nachfolger kann man irgendwie das heutige IBO, das Österreichische Institut für Baubiologie und Ökologie betrachten. Ich war auch Mitbegründer der belgischen – Genootschap voor Gezond Bouwen en Wonen, GGBW heute VIBE geheissen: Vlaams Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie. Und ich intierte 1976 die VIBA – Vereniging Integrale Bio–Logische Architectuur in den Niederlanden. Einige Jahren später wurde eine Stiftung – heute VIBA–EXPO – ins Leben gerufen, die die Ziele der VIBA tatkräftig unterstützt. Heute hat dieVIBA–EXPO – in ‚s–Hertogenbosch– die grösste permanente Ausstellung von gesunden und umweltschonenden Baustoffen, Bauprodukten und Dienstleistungen in der Welt. VIBA bringt seit 18 Jahren die Zeitschrift ‚Gezond Bouwen & Wonen‚ heraus. Nach 20–jähriger Tätigkeit in der Leitung der VIBA bin ich heute noch Berater für VIBA und VIBA–EXPO.
1992 war ich Hauptinitiator und Mitbegründer des ECOHB – European and Global Network of Organisations for Environmentally– Conscious and Healthy Building. Heute hat ECOHB Mitgliedsorganisationen aus fast allen Kontinenten. Und ich bin nach wie vor Präsident.
Für das bereits erwähnte Friedenszentrum, das sehr aktiv in der Lehre ist, Symposien organisiert und eine Zeitschrift (Vredes Terts Periodiek) herausgibt, bin ich beratend und als Vorsitzender tätig. Vorträge auf Kongressen mache ich schon sehr lange. Ich leite viele Workshops, bei denen Teamwork gefragt ist. Mit Hilfe der MHP–Methode Holistische Partizipation können oft auch widersprüchlichste Annäherungsweisen und Lösungsmöglichkeiten für komplexe Probleme optimal unter ‚einen Hut‚ gebracht werden. Meist arbeite ich in diesem Bereich gemeinsam mit meiner Frau Gabriella Pa‚l, im Rahmen unserer ‚Consultancy‚ RED – das heisst Research–Education–Design in Science–Art–Technology for Peaceful, Sustainable Development.
Zu Beginn der ‚Kremser–/Wiener–Zeit‚ (1965–1972) gründete ich die IBA–Studiengemeinschaft für integrale biologische Architektur in der vermutlich erstmals die Gesundheits– und Umweltprobleme des Bauens systematisch unter die Lupe genommen wurden. Als Nachfolger kann man irgendwie das heutige IBO, das Österreichische Institut für Baubiologie und Ökologie betrachten. Ich war auch Mitbegründer der belgischen – Genootschap voor Gezond Bouwen en Wonen, GGBW heute VIBE geheissen: Vlaams Instituut voor Bouwbiologie en Ecologie. Und ich intierte 1976 die VIBA – Vereniging Integrale Bio–Logische Architectuur in den Niederlanden. Einige Jahren später wurde eine Stiftung – heute VIBA–EXPO – ins Leben gerufen, die die Ziele der VIBA tatkräftig unterstützt. Heute hat dieVIBA–EXPO – in ‚s–Hertogenbosch– die grösste permanente Ausstellung von gesunden und umweltschonenden Baustoffen, Bauprodukten und Dienstleistungen in der Welt. VIBA bringt seit 18 Jahren die Zeitschrift ‚Gezond Bouwen & Wonen‚ heraus. Nach 20–jähriger Tätigkeit in der Leitung der VIBA bin ich heute noch Berater für VIBA und VIBA–EXPO.
1992 war ich Hauptinitiator und Mitbegründer des ECOHB – European and Global Network of Organisations for Environmentally– Conscious and Healthy Building. Heute hat ECOHB Mitgliedsorganisationen aus fast allen Kontinenten. Und ich bin nach wie vor Präsident.
Für das bereits erwähnte Friedenszentrum, das sehr aktiv in der Lehre ist, Symposien organisiert und eine Zeitschrift (Vredes Terts Periodiek) herausgibt, bin ich beratend und als Vorsitzender tätig. Vorträge auf Kongressen mache ich schon sehr lange. Ich leite viele Workshops, bei denen Teamwork gefragt ist. Mit Hilfe der MHP–Methode Holistische Partizipation können oft auch widersprüchlichste Annäherungsweisen und Lösungsmöglichkeiten für komplexe Probleme optimal unter ‚einen Hut‚ gebracht werden. Meist arbeite ich in diesem Bereich gemeinsam mit meiner Frau Gabriella Pa‚l, im Rahmen unserer ‚Consultancy‚ RED – das heisst Research–Education–Design in Science–Art–Technology for Peaceful, Sustainable Development.
Zur weiteren Information:
Univ. Prof. Schmid ist auch Verfasser zahlreicher internationaler Publikationen in verschiedensten Zeitschriften, aber auch in Buchform:
Biologische Architektur (3 Auflagen) und Bio–Logische Baukonstruktion – Rudolf Müller Verlag in Köln
Biologisch bouwen en wonen, gezond voor mens en milieu, zusammen mit Michiel Haas– Verlag Ankh Hermes in Deventer
Vor kurzem neu erschienen: Principles of Architectural Detailing mit den Ko–Autoren John Olie und Stephen Emmitt – Verlag Blackwell Publishing GB–USA–Australia
Biologische Architektur (3 Auflagen) und Bio–Logische Baukonstruktion – Rudolf Müller Verlag in Köln
Biologisch bouwen en wonen, gezond voor mens en milieu, zusammen mit Michiel Haas– Verlag Ankh Hermes in Deventer
Vor kurzem neu erschienen: Principles of Architectural Detailing mit den Ko–Autoren John Olie und Stephen Emmitt – Verlag Blackwell Publishing GB–USA–Australia