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Autos sollen nicht verboten werden..

26.03.2009

..sondern unter gleichen Voraussetzungen wie Öffis erreichbar sein. Ein Rückblick auf die Veranstaltung "Mobilität trifft Wohnen". Mit oekonews–Kommentar und Präsentation zum Download

Im Rahmen der Vortrags– und Diskussionsreihe der Agenda 21, Wien Alsergrund präsentierte DI Claus Köllinger von der FGM Graz das Thema „Mobilität trifft Wohnen„, bei dem die Inhalte des EU–Projekts ADD–HOME vorgestellt wurden.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion waren Dr. Christine Zach (ÖAMTC–Akademie), DI Matthias Vogler (VCÖ) und DI Dr. Paul Pfaffenbichler (TU Wien, IVV) vertreten. Moderiert wurde der Abend von DI Herbert Borck (Agenda 21, Wien Liesing) .
Inhalt des Projekts ADD Home war, so Köllinger, die Analyse rechtlicher Vorgaben, z.B. im Baubereich mit dem Ziel, mögliche Hemmnisse auf dem Weg zur Schaffung gleicher Voraussetzungen zur Wahl des Verkehrsmittels aufzuzeigen und Vorschläge zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu entwickeln. Derzeit ist diese Chancengleichheit durch gesetzlich Regelungen nicht gegeben, Autos stehen in der Garage im Haus bzw. vor der Haustür. Im Gegensatz dazu sind bis zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Städten oft Wege von über 500 m zurückzulegen. Dadurch steht das Auto im Mittelpunkt der Verkehrsträgerwahl und viele Wege, die mit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden könnten, werden mit dem Pkw gemacht. In der Praxis heißt dies, dass derzeit jede zweite Pkw–Fahrt kürzer als 5 km und jede vierte Pkw–Fahrt sogar kürzer als 2 km ist.
Durch Veränderung der Zugänglichkeit, Veränderung der Wahrnehmung sowie eine Motivation zur Nutzung anderer Angebote könnte dies, meint DI Claus Köllinger, geändert werden. Dazu müssen die Gestaltung von Siedlungen, der Zugang zu Grünanlagen und sozialen Räumen oder auch die Änderung nachbarschaftlicher Strukturen anders angedacht werden, neue Services sollten eingerichtet werden

Lernen von Positiv–Beispielen

Als positive Beispiele im Rahmen einer Analyse für Österreich wurde u.a. Wien mit der Möglichkeit genannt, die Stellplätze um bis zu 90% zu reduzieren, wenn Alternativen vorhanden sind. In Oberösterreich wird die Anzahl von Fahrrädern pro Haushalt definiert. Im Wiener Garagengesetz bzw. in der Tiroler Bauordnung sind Aussagen zur maximalen Entfernung von Pkw–Stellplätzen von Haushalten zu finden. Allerdings sollten, so der Vortragende, stattdessen Aussagen zu Mindest–Entfernungen vorgeschrieben sein, um gleiche Voraussetzungen zur Wahl der Verkehrsmittel zu schaffen. In Vorarlberg erhalten Bauherren im Rahmen der Wohnbauförderung und –sanierung Bonuspunkte für die Errichtung von Fahrrad– und Carsharing–Stellplätzen. In Niederösterreich werden höhere Förderungen beim Bau von Gebäuden in Kerngebieten und Zentrumszonen gewährt. Allerdings bestehen nicht nur in diesem Bundesland große Spielräume bei der Festlegung der Gebiete, meinte ein Zuhörer. In Summe finden sich ansonsten keine weiteren positiven Beispiele zum Umweltverbund in Wohnbauförderungsgesetzen. Verkehr spielt in analogen Gesetzen zur Wohnraumsanierung überhaupt keine Rolle!
Allgemein spielen Alternativen, wie z.B. Ermöglichung von CarSharing auf öffentlichem Grund, nur eine Nebenrolle.
In der deutschen Hauptstadt Berlin wird keine Mindestanzahl von Pkw–Stellplätzen vorgeschrieben. In Slowenien und Bulgarien wird im Rahmen rechtlicher Rahmenbedingungen eine maximale Entfernung zwischen Wohnung und Haltestelle definiert. Zudem gibt es in Slowenien eine fixe Prioritätenreihung bei der Verkehrsplanung – Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr, motorisierter Verkehr.
Köllinger zeigte auf, dass im Rahmen der Herstellung einer Chancengleichheit über die Aufhebung der Verpflichtung zu Pkw–Stellplätzen nachgedacht werden muss. Parallel sollten alle Bundesländer dem Vorbild Oberösterreichs zur Förderung des Radverkehrs folgen. Im Rahmen der Wohnbauförderung und –sanierung sollte auf Integration von positiven Kriterien für Radabstellanlagen, Nähe zur Öffi–Haltestelle , Dichte des Wohngebiets, Car–Sharing Plätze und Streichung verpflichtender Pkw–Stellplätze gesetzt werden.
Im Rahmen weiterer Alternativen zu Stellplätzen wurde u.a. auf die autofreie Siedlung Vauban im deutschen Freiburg verwiesen. Ferner auf die Idee, den Kaufpreis des ÖV–Tickets anstelle der Baukosten für die Tiefgarage im Kaufpreis zu integrieren.

Integration von ÖV–Tickets in den Kaufpreis:

** Neue Wohnungen / Häuser werden mit Stellplatz und ÖV 5–Jahres–Ticket verkauft.
** Rabatt von 40 %
** Kosten Wohnung 100 m²: ca. 200.000 €
** Kosten ÖV–Ticket 5 Jahre: 1.540 € (0,7%)
** Kosten Kauf Tiefgaragen Stellplatz : ca. 17.000 €
Im derzeitig laufenden Projekt der Rhomberg Bau GmbH in Bregenz (Sandgrubenweg) sind als Services eine Kooperation mit dem örtlichen ADEG Markt, der die Lebensmittelbox im Keller befüllt integriert. Im Startangebot für die Mieter gehört CarSharing dazu. Als weitere Alternative zum eigenen Auto sind Fahrradabstellanlagen im Keller sowie vor dem Gebäude zu finden. Bei der Planung des Gebäudes wurde daran gedacht, dass wesentliche Einrichtungen in 5 Minuten erreichbar sind.

Podiumsdiskussion

Mag. Christine Zach von der ÖATMC–Akademie bekannte sich dazu, dass zur Schaffung der freien Verkehrsmittelwahl Autos in Tief– bzw. Volksgaragen geparkt werden sollten. Dies muss aber nicht unbedingt im Haus sein. Ferner erklärte sie, dass Mobilität in Städten nicht Autofahren heißt.
Pfaffenbichler erwiderte, dass es nicht sein könne, dass Autos kostenlos an der Oberflächen parken dürfen. Auf alle Fälle muss dafür gesorgt werden, dass eine Umverteilung der Fläche zu Gunsten der Fußgänger oder Radfahrer erfolgt, um eine Umgestaltung des öffentlichen Raums für den Menschen zu ermöglichen. Der Pkw sollte in vergleichbaren Abständen, wie Öffis erreichbar sind, dauergeparkt werden. Darauf antwortete Dr. Zach: „Jetzt haben wir wieder nichts zum Streiten.„
Vogler informierte darüber, dass der VCÖ die Meinung vertritt, dass die Stellplatzverordnung in ihrer jetzigen Form fallen sollte und als Alternative z.B. Radstellplätze vorgeschrieben werden sollten. Der Vertreter des Verkehrsclubs sprach sich für CarSharing auf öffentlichem Grund und Boden, sozusagen als Stärkung der Alternative zum eigenem Auto und Bindeglied zu öffentlichen Verkehrsmittel, aus. Im Gegensatz zu den anderen Podiumsmitgliedern ist der VCÖ gegen den Neubau von Garagen. Nach Meinung einiger Gäste ist so allerdings nicht absehbar, wie so zur Schaffung gleicher Voraussetzungen für alle Verkehrsträger beigetragen werden soll.
VCÖ bekennt sich auch zur Äquidistanz bzw. Herstellung der Chancengleichheit der Verkehrsträger:
Wie aus dem Video mit Frau Bettina Urbanek zu entnehmen ist, bekennt sich der VCÖ zur Äquidistanz bzw. zur Herstellung der Chancengleichheit der Verkehrsträger (ab Minute 8:40 Minuten). Damit (siehe oben) sich sich Vertreter der Autofahrer und d er Bahn– sowie Radfahrer bzw. Fußgänger einig.

Frau Zach machte im Verlauf der Diskussion darauf aufmerksam, dass es keinen Sinn macht, Parkplätze ohne die Entwicklung von Gegenangeboten zurück zubauen. Sie forderte die Einführung von Anreizsystemen zum Umstieg vom privaten Auto auf Alternativen. Auf alle Fälle sollten bei der Schaffung gleicher Voraussetzungen die Bürger mit einbezogen werden.
Durch die Schaffung einer echten Wahlfreiheit – das private Auto ist im gleichen Abstand, wie Öffis erreichbar sind entfernt – bietet sich eine große Chance zur menschengerechten Umgestaltung von Siedlungen mit mehr Wohnqualität, so wie es z.B. in Bregenz der Fall ist. Damit verbunden ist die Wiederentdeckung der Nahversorgung (ein Greißler braucht 400 Personen pro Tag um überleben zu können). Parallel dazu können freiwerdende Flächen zur Schaffung von sozialen Räumen, Aktivitäten oder Services genutzt werden. Der Zwang „raus„ zu fahren entfällt.

Link–Tipps / Projektseiten:

www.add–home.eu www.fgm.at www.ils.nrw.de
Text: Rene Bolz

oekonews meint

oekonews bedankt sich für diese tolle Veranstaltung bei Rene Bolz und Walter Vertat. Interessant war auch, dass sich der ÖAMTC, entgegen den schönen Einleitungsworten, wieder Mal als reiner Autofahrer–Club geoutet hat. Auf die oekonews–Frage an den ÖAMTC: "Ab wievielen freien Garagenplätzen, die es ja in einer enormen Zahl in Wien gibt, sollten Parkplätze an der Oberfläche reduziert werden?", gab es leider keine Antwort, auch nach mehreren Versuchen. Dieser Club wird sich erst ändern, wenn die Menschen aus diesem Club weiter verstärkt austreten – und am besten gleich zum VCÖ wechseln, wo sie ebenfalls Pannenhilfe–Services & Co. erhalten können.
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26.03.2009 | Gastautor*In: Rene Bolz
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