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Aus Gülle wird Zukunftsgas: Biogas-Aufbereitungsanlage Lichtenwörth in Betrieb genommen

11.06.2025

Biomethan wird ins Gasnetz eingespeist

2505 03 Biogas Lichtenwörth (c) Ettl.jpg
Biogasanlage Lichtenwörth © EVN / Ettl
Mit der neuen Biogasaufbereitungsanlage wird in Lichtenwörth ein innovatives Zeichen für die erneuerbare Energiezukunft gesetzt. In der bestehenden Biogasanlage wird nun das erzeugte Biogas nicht mehr nur zur Stromproduktion genutzt, sondern zu hochwertigem Biomethan aufbereitet und ins öffentliche Gasnetz eingespeist.
 
„Mit diesem Zukunftsprojekt stärken wir nicht nur die regionale Kreislaufwirtschaft, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur Versorgungssicherheit“, freuen sich Bernhard Karnthaler, Geschäftsführer der EVN Biogas GmbH. „Wir nehmen bei der Aufbereitung von Biomethan eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Unser Ziel ist es, das in Niederösterreich schlummernde Potenzial zu heben und das Biomethan ins öffentliche Netz zu bringen. Wir unterstützen Produzentinnen und Produzenten wie hier in Lichtenwörth dabei, erneuerbare Energie dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird. Damit kann diese für eine erneuerbare Energiezukunft enorm wertvolle Ressource optimal genutzt werden.“
 
 
13 GWh grünes Gas für rund 850 Haushalte
 
Die Öko-Energiegemeinschaft Lichtenwörth betreibt die 2006 errichtete Biogasanlageanlage mit Unterstützung von 24 engagierten Landwirten. „Das Biogas entsteht aus Gülle und nachwachsenden Rohstoffen – ein nachhaltiges Konzept, das ökologische Landwirtschaft und moderne Energieerzeugung vereint“, erklärt Genossenschaftsobmann Norbert Lechner.
 
Mit der neuen Aufbereitungsanlage werden jährlich rund 13 GWh klimafreundliches Biomethan produziert. Das entspricht dem Gasbedarf von etwa 850 Haushalten und spart pro Jahr rund 3.000 Tonnen CO2.
 
 
Infrastruktur-Ausbau als Investition in die Energiezukunft
 
Neben der Anlage selbst wurde auch die erforderliche Infrastruktur geschaffen: Eine 1,3 Kilometer lange Leitung verbindet die Biogasanlage mit dem öffentlichen Gasnetz. Die Investitionskosten für die Aufbereitungsanlage belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro.
 
„Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Landwirtschaft, Energieversorgung und Gemeinde an einem Strang ziehen“, erklärt Bürgermeister Manuel Zusag. „Wir sind stolz, dass unsere Gemeinde eine Vorreiterrolle bei der Nutzung heimischer Ressourcen einnimmt.“
 
 
Ein Modell für ganz Österreich
 
Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sieht in der Anlage ein Vorbild für andere Regionen: „Der Ausbau der erneuerbaren Gase ist ein zentraler Baustein unserer Energiepolitik. Das Projekt in Lichtenwörth ist ein Paradebeispiel für gelebte regionale Wertschöpfung, Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Wir brauchen mehr solcher Initiativen im ganzen Land.“
 
Die direkte Verstromung von Biogas erzielte oft nur geringe Wirkungsgrade von rund 30 Prozent – wertvolle Energie geht dabei verloren. Wird das Biogas hingegen zu hochwertigem Biomethan aufbereitet und ins öffentliche Gasnetz eingespeist, lässt es sich deutlich effizienter und vielseitiger nutzen. So wird aus einer regionalen Ressource ein flexibler, speicherbarer Energieträger, der aktiv zur Versorgungssicherheit, zum Klimaschutz und zur heimischen Wertschöpfung beiträgt.
 
Die bestehende Biogasanlage in Lichtenwörth wurde dazu technisch erweitert: Das Biogas wird nun mittels einer modernen chemischen Entschwefelungsanlage vorgereinigt und in einer hocheffizienten Membrananlage auf Erdgasqualität gebracht. Damit kann das Biomethan künftig wie konventionelles Erdgas in Haushalten und Betrieben genutzt werden.
 
 
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Biogasanlage Lichtenwörth © EVN / Ettl