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Atomkraft in Europa: Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt

13.11.2022

Jeder zweite Atomreaktor in Frankreich ist zur Zeit nicht verfügbar und die Energiewende wurde verschlafen

© Litschauer / Die Atomindustrie Frankreichs hat Probleme
© Litschauer / Die Atomindustrie Frankreichs hat Probleme
Am Dienstag, den 8.11.2022, organisierte Nationalrat Martin Litschauer einen Vortrag und Diskussionsabend zum Thema „Atomkraft in Europa – Wie das französische Atomdesaster unsere Strompreise nach oben treibt“ im Annolignum in Waidhofen/Thaya. Andreas Piringer, Obmann der Grünen Bildungswerkstatt NÖ moderierte den Abend, der viele Hintergründe der Energiepolitik in Europa erklärte.
„Personalmangel, Korrosionen, Wassermangel, vertuschte Sicherheitsvorfälle und schlicht ein zu alter Atomkraftwerkspark, in den zu wenig investiert wurde, und eine verschlafene Energiewende haben in Frankreich ein Atomdesaster ausgelöst, das zu einer gravierenden Stromversorgungskrise führt, so dass der französische Netzbetreiber bereits vor Stromabschaltungen im Winter warnt. Alleine im letzten Oktober lag die Atomstromproduktion um ein Drittel tiefer als in einem üblichen Jahr. Im ersten Halbjahr 2022 hat Frankreich statt 200 nur 154 TWh aus Atomkraft produziert, das ist ein Einbruch um ein ¼.
Alleine die Differenz der Produktion dieses Halbjahres entspricht ungefähr 2/3 des österreichischen Stromverbrauch. Dieser fehlende Strom musste auf den Börsen zugekauft werden und das hat mit dazu beigetragen, dass die Strompreise in Europa nach oben gegangen sind“ so Martin Litschauer.
„Der französische Rechnungshof hat ermittelt, dass für die Sanierung des bestehenden Kraftwerkspark 100 Mrd. € notwendig sind, doch das Geld fehlt der verschuldeten EDF. Die fehlenden Investitionen wirken sich nun auf die Zuverlässigkeit aus und offenbar ist der Kraftwerkspark nicht auf die von Macron angekündigten Laufzeitverlängerungen vorbereitet, für die auch die grenzüberschreitenden UVP´s fehlen. Erschwerend kommt hinzu, dass die EDF auf Grund der Probleme heuer mit einem Verlust von über 30 Mrd. € rechnen muss, nachdem die Atomstromproduktion auf ein historisches Tief gesunken ist. In den letzten 30 Jahren wurde noch nie so wenig produziert. Dies führt nun dazu, dass die EDF verstaatlicht wird. Einmal mehr werden also wieder die Steuerzahler:innen zur Kasse gebeten, 10 Mrd. € für die Verstaatlichung eines hoch verschuldeten Konzerns und natürlich werden sie dann auch für den Atommüll voll verantwortlich“ führt Litschauer weiter aus.
„Wie aus meiner Auswertung ersichtlich ist, hat das Atomdesaster dazu geführt, dass Frankreich 2022 vom Stromexportland zum Stromimportland geworden ist. Vor allem Deutschland hilft mit Stromlieferungen aus und das hebt natürlich die Strompreise in Deutschland und das hat auch Auswirkungen, weil Österreich noch immer viel Strom aus Deutschland importiert. Das zeigt, dass wir mit dem Erneuerbaren Ausbau Gesetzt, EAG, einen wichtigen Schritt gesetzt haben, denn bis 2030 soll mit diesem Gesetz 100% Ökostrom in Österreich erreicht werden. 2022 erleben wir bereits einen Rekordausbau bei Windkraft und Photovoltaik. Das wurde in Frankreich verabsäumt, die Energiewende steckt dort noch immer in den Kinderschuhen, weil man sich mehr darauf konzentriert hat die Taxonomie zu verwässern und Gelder für die Atomindustrie abzuzweigen, die jetzt keine Atomrenaissance sondern ein Atomdesaster erlebt. Der EPR ist da nur das Tüpfelchen auf dem i, der Reaktor aus der neuen Generation wurde 2007 begonnen, sollte 3 Mrd. € kosten, doch er ist noch immer im Bau und der Rechnungshof erwartet Baukosten von 19 Mrd. €.“ zeigt Litschauer auf.
„Die Ankündigung neuer Reaktoren ist verbunden mit den angekündigten Laufzeitverlängerungen und es ist aus meiner Sicht zu bezweifeln, dass dieser Zeitplan hält, weil auch das Personal dafür in Frankreich fehlt. Gleichzeitig ist Macron dabei Antworten schuldig geblieben, wie diese neuen Reaktoren finanziert werden sollen und wie man dabei von Russland unabhängig wird. Aktuell ist auch Frankreich stark von Lieferungen und Unterstützungen aus dem russischen Atomsektor abhängig. Das dürfte auch mit ein Grund sein, warum es in diesem Bereich noch immer keine Sanktionen gibt. Statt das Geld in den Atommeilern zu versenken, für die es auch noch kein Atommülllager gibt, wäre es besser die Energiewende zu finanzieren, denn neue Ökostromkraftwerke können nicht nur billiger sondern auch schneller gebaut werden.“ schlägt Litschauer vor.
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13.11.2022 | Autor*in: holler
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