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Aktuelle Analysen zeigen: Tumorrisiko durch Handys erhöht

15.12.2004

Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt: Arbeit des "Wissenschaftlichen Beirats Funk" (WBF) ist eine Farce, Vorsorge unbedingt nötig

Vizekanzler Hubert Gorbach wünschte sich vom WBF, dass dieser die Bedenken bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen durch Mobiltelefonie "seriös zerstreuen" möge (PA 26.03.04). Die Zerstreuung dürfte dank entsprechender PR in den letzten Wochen gelungen sein. Punkto Seriosität sind allerdings Zweifel angebracht.
Auch die Aussage von Staatssekretär Eduard Mainoni, dass auf die hohe Emotionalität und vielen Ängste der Bevölkerung bzgl. Mobilfunk mit der Gründung des WBF rasch reagiert wurde, kann wohl nicht ganz ernst gemeint sein. Seit 1993 gibt es den digitalen Mobilfunk und seit dieser Zeit auch Bedenken in der Bevölkerung, den WBF aber erst seit heuer. Eine wirklich beeindruckend rasche Reaktion der österreichischen Ministerien! In Wahrheit wurde ein solcher Beirat viel zu spät gegründet, dessen Mitglieder – im Gegensatz zu ÄGU–Mitgliedern – überdies (mit einer Ausnahme) keine wissenschaftliche Erfahrung mit elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks besitzen und nie einschlägig publiziert haben.

Sachkenntnis wird angezweifelt

Die mangelnde Sachkenntnis des WBF auf dem Gebiet des Mobilfunks zeigt sich etwa in der Behauptung, dass in den Jahren 1980–1995 durchgeführte Kohortenstudien keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonen und erhöhtem Tumorrisiko zeigten. Tatsächlich wurde in dieser Zeit nur eine einzige solche Studie durchgeführt, die aber so mangelhaft ist, dass sie nach den Kriterien, die der WBF definiert hat, gar nicht herangezogen werden kann.
Entgegen den Aussagen des Beirates bestehen klare Hinweise für Zusammenhänge zwischen Mobiltelefonieren und z.B. den folgenden Wirkungen:
1. Tumoren im Kopfbereich: Erst kürzlich wurde ein Teil der von der WHO betreuten Interphone–Studie veröffentlicht, die ein beinahe 4–fach erhöhtes Risiko für Akustikusneurinome (Tumoren im Bereich des Hörnerven) ergab.
2. Beeinflussung der Schlafarchitektur
3. Befindlichkeitsbeeinträchtigungen (z.B. Kopfschmerzen, Müdigkeit) in Abhängigkeit von Dauer und Häufigkeit des Mobiltelefonierens
Zu den Ausführungen des Beirates erläutert Univ.–Prof. Michael Kundi, Institut f. Umwelthygiene der Med. Universität Wien, Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Kommentare zum Thema "Mobilfunk": "Es gibt klare Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Mobilfunk und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Der eindeutige Nachweis einer Kausalität ist aber derzeit – so wie bei vielen anderen Umweltfaktoren – nicht zu führen. Diese wichtige Unterscheidung hat der Beirat offensichtlich ignoriert."
Zur Frage der Basisstationen: Selbst wenn es so wäre, dass bei Mobiltelefonen keine Gesundheitsgefahr besteht, ist der Schluss des Beirats, dass dies dann auch für Basisstationen gälte, nicht zulässig. Schließlich handelt es sich um eine andere Art der Belastung (niedrige Intensitäten aber Ganzkörperexposition rund um die Uhr).
Derart wenig verantwortungsvolle Stellungnahmen wie jene des WBFs führen auch dazu, dass so wichtige Aspekte wie die Auswirkungen auf den kindlichen Organismus untergehen. Es wird dadurch der Eindruck vermittelt, Mobiltelefonieren sei generell harmlos. "Dabei gibt es bisher keine einzige wissenschaftliche Untersuchung dazu, wie sich hochfrequente elektromagnetische Strahlung auf das reifende kindliche Gehirn auswirkt," erklärt ÄGU–Sprecher Hans–Peter Hutter.

Schlussfolgerungen und Forderungen:

Die wissenschaftlichen Ergebnisse legen aus Vorsorgegründen einen vernünftigen und maßvollen Umgang mit der Technologie nahe:
–Wir fordern eine Kennzeichnung von Handys (Angaben zur Strahlungsbelastung) sowie Warnhinweise und Empfehlungen zum Schutz der Bevölkerung – insbesondere von Kindern.
–Gerade vor Weihnachten wird massiv Werbung für Handys gemacht – dennoch sollte man nie auf einen umsichtigen Umgang vergessen. Kinder sollten nur in Ausnahmefällen mit dem Handy telefonieren.
–Wir fordern einen vorsorgeorientierten Grenzwert für die nächsten AnrainerInnen von Basisstationen
–Die am 7.5.2003 eingebrachte Mobilfunk–Petition, die sich für einen vorsorglichen Umgang mit der Technologie einsetzt, soll endlich vom Parlament behandelt werden.
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15.12.2004 | Autor*in: litschauer
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