Für Browser < IE 11 nicht optimiert. Verwenden Sie bitte einen aktuelleren Browser.
Skip to main content
Ökonwes
  • Sonne
  • Wind
  • Biomasse(current)1
  • Mobilität
  • Nachhaltigkeit
    • Nachhaltigkeit
    • Vernetzung
    • Wasser
    • weitere Energien
    • Ersatz fossiler Energie
    • Umweltschutz
    • Bauen
    • offene Briefe
    • Ansichtssache
    • Buch-Tipp
    • Heroes for future
    • Jobs
    • Ernährung und Gesundheit
    • Ökologisch Investieren
  1. oekonews
  2. Biomasse

Aktiver Waldumbau - Holz nützen, Klima schützen

07.06.2024

Neuer Folder des Biomasseverbands unterstreicht Klimaschutzeffekte von Wald und Holz

© TheUjulala auf Pixabay / Heizen mit Holz
© TheUjulala auf Pixabay / Heizen mit Holz
Klimaschutz durch Holznutzung steht im Mittelpunkt des neuen Folders "Aktiver Waldumbau", den der Österreichische Biomasse-Verband (ÖBMV) präsentiert. "Der Klimawandel setzt unsere Wälder unter Druck. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit kommen viele Baumarten nicht zurecht. Aufgrund seiner langen Lebensdauer kann sich der Wald selbst nur sehr langsam an die Folgen des Klimawandels anpassen. Durch aktiven Waldumbau können vor allem gefährdete Nadelreinbestände in klimafitte, zuwachskräftige, struktur- und artenreiche Mischbestände überführt werden", erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des ÖBMV.
Bürokratiehürden aus Brüssel schränken Holznutzung ein
Bürokratische Auflagen aus Brüssel, wie sie in der EU-Biodiversitätsstrategie, der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) oder der Entwaldungsverordnung (EUDR) zu finden sind, schränken die nachhaltige Waldbewirtschaftung ein. Dazu Titschenbacher: "Nutzungseinschränkungen, die das Ziel verfolgen, maximale Kohlenstoffvorräte im Wald aufzubauen, stellen eine Hochrisikostrategie dar. Ältere Wälder sind anfälliger für Katastrophen durch Dürre, Waldbrände, Insekten oder Windwurf und können dadurch leicht zur Kohlenstoffquelle werden. Die Nutzung der hohen Holzvorräte reduziert die Anfälligkeit der Wälder für Schadereignisse, speichert Kohlenstoff langfristig in Holzprodukten und ersetzt fossile Bau- und Brennstoffe. Jüngere Wälder können aufgrund des höheren Zuwachses mehr CO2 aufnehmen als alte vorratsreiche Wälder. Die rechtzeitige Nutzung und Verjüngung des Waldes sichert einen hohen Zuwachs und eine hohe Senkenfunktion."
Holznutzung setzt nicht mehr CO2 frei als Verrottung
Eine Studie unter Mitwirkung des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) zeigt, dass in einem unbewirtschafteten Wald 30 bis 40 % der gesamten Holzproduktion durch konkurrenzbedingte Mortalität als Totholz verloren gehen. Ohne Nutzungseingriffe sterben jährlich zwischen 5 und 20 % aller Bäume durch Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe ab, wobei das CO2 wieder in die Atmosphäre abgegeben wird. Die Halbwertzeiten des Totholzabbaus sind wesentlich geringer als die Zeiträume für die Freisetzung von Kohlenstoff aus Holzprodukten. Bei Buchen dauert es im Schnitt nur 12,6 Jahre und bei Fichten 14,3 Jahre, bis sie zu 95 % verrottet sind. Durch die Bewirtschaftung werden die Bäume vor dem natürlichen Absterben entnommen, das Holz kann zu Produkten verarbeitet oder energetisch genutzt werden. Mit Holz zu Heizen setzt nicht mehr CO2 frei als es verrotten zu lassen, nur ist der Ort der Entstehung anstatt des Waldes der Heizkessel.
Effekte der Substitution fossiler Produkte mehr als doppelt so hoch wie Waldsenke
Die Beschränkung des Waldes auf einen Kohlenstoffspeicher lässt den größten Hebel des Waldes zum Klimaschutz außer Acht: die stoffliche und energetische Substitution fossiler Rohstoffe durch Holzprodukte und die damit vermiedenen fossilen Emissionen. Da Holzprodukte über den Lebenszyklus geringere Treibhausgasemissionen aufweisen als Ersatzprodukte aus anderen Rohstoffen, vermeidet ihr Einsatz Emissionen. Diese Substitutionseffekte sind in Österreich höher als die Kohlenstoffsenke, die durch den Wald und den Vorrat an Holzprodukten gebildet wird. Bei moderater Klimaerwärmung von +2 °C gegenüber 1971-2000 sind die langfristig vermiedenen Treibhausgasemissionen durch Holzverwendung anstelle fossil basierter Materialien laut der Studie "CareforParis" mehr als doppelt so hoch wie die Einsparungen der Wald- und Holzproduktesenke.
LULUCF-Ziele sind Argument für aktiven Waldumbau
Von manchen Umwelt-NGOs wird argumentiert, dass die Holznutzung zurückgenommen werden müsste, um die von der EU vorgegebenen Ziele im Landnutzungssektor (LULUCF) zu erfüllen, weil sonst Strafzahlungen drohen. Der Landnutzungssektor ist in Österreich eine bedeutende Senke, wozu der Wald inklusive Holzprodukte am meisten beiträgt. Im Mittel betrug diese Netto-Senke von 1990 bis 2021 jährlich -12,4 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Das Ergebnis des LULUCF-Sektors schwankt jedoch stark: seit 1990 jährlich zwischen 4,9 und -29,4 Mio. Tonnen CO2äq. Das vorläufige Ziel für 2030 beträgt in Österreich -5,65 Mio. Tonnen CO2äq. In den Jahren 2018 und 2019 stellte der Wald laut Klimaschutzbericht bereits eine Quelle von Treibhausgasen dar, was auf eine erhöhte Holznutzung aufgrund von Schadereignissen und damit verbundene höhere Emissionen aus Böden von Kahlflächen zurückzuführen ist. "Mit aktiven Waldpflege- und Waldumbaumaßnahmen können wir Katastrophen wie Käferkalamitäten, Windwurf oder Waldbrände verhindern und damit die Senkenfunktion des Waldes am besten aufrechterhalten", begründet Titschenbacher. "Unsere Holzvorräte befinden sich nicht trotz, sondern aufgrund der nachhaltigen Waldbewirtschaftung auf einem Rekordniveau. Durch die Förderung standortsangepasster Baumarten und eine naturnahe Waldbewirtschaftung können wir zugleich die Artenvielfalt stärken."
Fakten statt Vorurteile
Der Folder "Aktiver Waldumbau" setzt sich auch mit geläufigen Vorurteilen gegen die aktive Waldbewirtschaftung und Bioenergienutzung auseinander und stellt Zusammenhänge richtig. Erläutert wird z. B., dass die stoffliche und energetische Holznutzung keine Widersprüche sind, sondern entlang der Wertschöpfungskette "Forst-Holz" Hand in Hand gehen. Nicht zuletzt wird veranschaulicht, dass es bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung keine "Kohlenstoffschuld" (Carbon debt) gibt.

Verwandte Artikel

  • Holz ist klare Nummer eins bei Österreichs Haushalten
  • 77.000 fossile Kessel ersetzt und 3,5 Milliarden Euro eingespart
  • Bioenergie - doppelt wirksam für den Klimaschutz
  • An EU: Weniger ist mehr!
  • Energieagentur unterstreicht Bioenergie-Bedeutung
  • ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
  • Drucken
  • Empfehlen
07.06.2024 | Autor*in: holler
Zum vorigen Artikel voriger Artikel

Die Zukunft der Erneuerbaren-Gase-Branche steht am Spiel, wenn nicht schnelll gehandelt wird!

Zum nächsten Artikel nächster Artikel

Mai: Pellets günstigster Komfortbrennstoff

oekonews

Tageszeitung für Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Mittwoch, 9. Juli 2025, 66.569 Artikel Online

Weitere Themen

  • Aus Gülle wird Zukunftsgas: Biogas-Aufbereitungsanlage Lichtenwörth in Betrieb genommen
  • Preiserhebung Mai: Holzpellets günstiger als Heizöl oder Erdgas
  • Österreich ist mit fossiler Energie weiter vom Ausland abhängig
  • Holz ist klare Nummer eins bei Österreichs Haushalten
  • 77.000 fossile Kessel ersetzt und 3,5 Milliarden Euro eingespart
  • Burgenland Energie eröffnet erneuerbares Heizwerk in Eisenstadt
  • Verschärfter Energiekrisenbeitrag gefährdet Investitionen und Versorgungssicherheit
  • Ein Leuchtturmprojekt für erneuerbare Wärmeversorgung : Neues Biomasseheizwerk in Ramingdorf
  • Logistik entscheidet über Zukunft der Bioökonomie
  • Call for Poster
  • zum ersten Set
  • zurück zum vorigen Set
  • 1(current)
  • 2
  • 3
  • weiter zum nächsten Set
  • zum letzten Set
2.271 Artikel | Seite 1 von 228

Newsletter

zur Anmeldung

Termintipp

Termin-Tipp: EEÖ-Fachdialog RED III Umsetzung Termin-Tipp buchen

Oekotermine

Werben auf oekonews

Direkt an der Zielgruppe

Wichtiger Artikel

STUDIE: Ohne Energiewende mehr Rohstoffverbrauch
  • Suche
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Über oekonews
  • Haftung
  • RSS
© 2025 ökonews.at
© TheUjulala auf Pixabay / Heizen mit Holz

© TheUjulala auf Pixabay / Heizen mit Holz