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Agenda-2030-Bericht nimmt Zusammenarbeit politischer Ressorts unter die Lupe

17.10.2025

Reichen Österreichs Anstrengungen seit 2015 aus, um soziale, ökologische und ökonomische Herausforderungen zu lösen? Diese Frage rollt der Bericht „10 Jahre SDGs – und jetzt?“ auf.

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© SDG
Wien -  Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) blickt die zivilgesellschaftliche Plattform SDG Watch Austria auf Erfolge sowie Versäumnisse in deren Umsetzung und leitet politische Empfehlungen für die verbleibenden fünf Jahre und die Zeit danach ab. Der UN-Aktionsplan wurde 2015 von den 193 UN-Mitgliedsstaaten einstimmig verabschiedet.

„Die Bekenntnisse zur Agenda 2030 im Regierungsprogramm 2025 bis 2029 sowie in diversen österreichischen Strategien zeigen, dass der Auftrag für nachhaltige Entwicklung hierzulande weiterhin politischen Rückenwind hat. Trotz Empfehlung des Rechnungshofs fehlt jedoch ein SDG-Umsetzungsplan, um die Bewältigung gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Herausforderungen auch ressortübergreifend steuern und finanzieren zu können. Mit unserem Governance-Bericht wollen wir Bund, Länder und Gemeinden für den Endspurt bis 2030 und die Zeit danach rüsten“, stellt Bernhard Zlanabitnig, Steuerungsgruppenmitglied von SDG Watch Austria, die neue Publikation vor.
 

Wirkungsfolgenabschätzung ermöglicht Politikkohärenz im Interesse nachhaltiger Entwicklung

 

„Damit Österreich seine Nachhaltigkeitsziele erreicht, müssen alle Ministerien an einem Strang ziehen. Wir brauchen eine kohärente Politik, die Widersprüche abbaut und gemeinsame Lösungen fördert. SDG Watch Austria fordert daher, dass neue Gesetze und Programme schon in der Planungsphase auf ihre Auswirkungen geprüft werden. Nur so lassen sich schädliche Folgen in Bereichen wie Wohnen, Mobilität, Energie oder Ernährung rechtzeitig verhindern – und Ressourcen gezielt  einsetzen”,  erläutert Steuerungsgruppenmitglied Gregor Schamschula.
 

Österreichs internationale Verantwortung zu einer Priorität machen

„SDG Watch Austria schätzt das bisherige Engagement von Bund, Ländern und Gemeinden für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen und eine gesunde Umwelt. Weil dies nur Bestand haben kann, wenn es auch Menschen in Ländern des Globalen Südens und in weltweiten Konfliktgebieten zuteilwird, appellieren wir, auch Österreichs internationale Verantwortung zu einer Priorität zu machen“, so Steuerungsgruppenmitglied Anja Appel.

Durch die jüngsten radikalen Kürzungen in der Entwicklungspolitik und humanitären Hilfe würden für die weltweite Umsetzung der Agenda 2030 jährlich vier Billionen US-Dollar fehlen. Appel warnt, dass sich diese Finanzierungslücke auch in der Anzahl hungernder Menschen, die sich laut Welthungerindex seit 2023 auf fast 25 Millionen verdoppelt hat, widerspiegle.

Österreich müsse daher auf allen Ebenen auf eine kohärente Politik setzen, fährt Steuerungsgruppenmitglied Lukas Wank fort und verweist auf sogenannte negative Spillover-Effekte durch ungerechte internationale Handels- und Finanzbeziehungen oder durch die Ausbeutung von Arbeitskräften und Ressourcen. „Während Österreich einen hohen Platz im internationalen SDG-Ranking erreicht, ist es eines der Schlusslichter im Spillover-Ranking. Damit Länder nicht mit einer Hand geben und der anderen nehmen, sind Initiativen wie der European Green Deal und die EU-Lieferkettenrichtlinie unentbehrliche Meilensteine in Richtung einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung“, ist Wank überzeugt.
 

Der SDG-Bericht verdeutliche das unausgeschöpfte Potenzial Österreichs, durch kohärente Nachhaltigkeitspolitik gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Mehrwert zu erzeugen, resümieren die Steuerungsgruppenmitglieder. Eine strategische SDG-Umsetzung steigere die Kosteneffizienz für Bund, Länder und Gemeinden, verschaffe Österreich international Wettbewerbsvorteile und Glaubwürdigkeit und sichere das Wohlergehen von Menschen, und zwar weltweit.

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