© Lea Scharl Greenpeace / Ein Trümmerberg vor dem Bundeskanzleramt
© Lea Scharl Greenpeace / Ein Trümmerberg vor dem Bundeskanzleramt

Nach Hochwasserkatastrophe: Ein Trümmerberg als Mahnmal vor Bundeskanzleramt

Kaputte Möbel und Besitztümer zeigen zerstörte Existenzen - Greenpeace fordert langfristigen Hochwasserschutz von kommender Regierung

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat gestern vor dem Bundeskanzleramt einen großen Trümmerberg aus privaten Möbeln und Besitztümern aufgebaut. Die Hochwassertrümmer waren im Zuge einer Aufräum-Hilfsaktion von Greenpeace-Aktivist:innen in Niederösterreich gesammelt worden. Der Trümmerberg ist ein Mahnmal der gewaltigen Zerstörungswut der Unwetter-Katastrophe. Greenpeace fordert, dass die bisherige Politik des Zubetonierens und des Bremsens beim Klima- und Naturschutz endlich ein Ende findet. Die nächste Regierung muss Klima - und Umweltschutz zur obersten Priorität erklären. Ebenso muss sie mit konsequentem Naturschutz und Renaturierung dafür sorgen, dass die Menschen in Österreich gegen die häufigen und heftigen Unwetter besser geschützt sind.

Jasmin Duregger, Greenpeace-Sprecherin: "Es darf nach diesen beispiellosen Überschwemmungen kein "weiter wie bisher" geben. Die nächste Bundesregierung muss rasch Klima- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen, um uns alle besser vor künftigen Katastrophen zu schützen. Wir brauchen dringend eine Regierung, die die Betonlawine stoppt, klima- und naturschädliche Förderungen aus dem Budget wirft und eine leistbare, grüne Mobilität für alle garantiert. Kurz: Wir brauchen eine Regierung, die dafür sorgt, dass wir auch in Zukunft in einem lebenswerten Land mit gesunder Natur leben."

Bereits seit dem letzten verheerenden Jahrhunderthochwasser 2002 hätte Hochwasserschutz in Österreich priorisiert werden sollen. Die Zahlen aus dem Bundesbudget sprechen jedoch eine andere Sprache. Statt auf natürlichen Hochwasserschutz setzt Österreich fast ausschließlich auf bauliche Maßnahmen. Die nachhaltigere Renaturierung spielte bisher nur eine untergeordnete Rolle. Gleichzeitig wanderten Unsummen in die Versiegelung von Böden. Für die Renaturierung von Gewässern wurden im Schnitt pro Jahr lediglich 5,6 Millionen Euro ausgegeben, während z.B. in Autobahnen und Schnellstraßen das hundertfache Budget mit 550 Millionen Euro im Schnitt pro Jahr floss.

Wie der Öko-Parteien-Check von Greenpeace zeigt, nehmen einige Parteien Umwelt- und Klimaschutz bei weitem nicht ernst genug. In den Wahlprogrammen der FPÖ und ÖVP sind die Maßnahmen für Umwelt- und Klimaschutz absolut unzureichend, so wird etwa verbissen am Verbrennungsmotor festgehalten. SPÖ, NEOS, KPÖ und BIER-Partei setzen in ihren Programmen auf ökologische Maßnahmen. Am besten schneiden im umweltpolitischen Parteienvergleich die Grünen ab.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /