© Uniper / Das Kohlekraftwerk geht vom Netz
© Uniper / Das Kohlekraftwerk geht vom Netz

Großbritannien: Aus für das letzte Kohlekraftwerk

Am Standort des Steinkohlekraftwerks im englischen Ratcliffe-on-Soar solll nach der Stilllegung grüner Wasserstoff produziert werden.

Per Ende September stellt der letzte Teil des Kohlekraftwerks seinen Betrieb ein. Der Energieversorger will den Standort des Kohlekraftwerks zu einem kohlenstofffreien Technologie- und Energiezentrum umgestalten und für die Produktion von grünem Wasserstoff mit einem Elektrolyseur im industriellen Maßstab nutzen. Für das Projekt spricht die vorhandene Infrastruktur: Netzanschlüsse, demineralisiertes Wasser und ein Kühlwassersystem sowie eine große nutzbare Fläche. Zusätzlich befinden sich potenzielle künftigen Wasserstoffkunden aus dem Industriebereich in der Nähe und es gibt eine Anbindung an den East Midlands Freeport.

Uniper erklärt jedoch, dass für den Umstieg noch eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen seien. Erforderliche Planungs- und Umweltgenehmigungen, Wasserstoffabnahmevereinbarungen, ein Abkommen mit der Regierung sowie der Finanzierungsbescheid müssen fertig sein.

Vorerst solll ab 2025 die Produktionskapazität des Standorts rund 100 MW sein, bis 2030 soll auf 500 MW erweitert werden. Uniper will bis 2040 CO2-neutral sein, 2030 sollen mehr als 80 % des Stroms emissionsfrei erzeugt werden. Ab 2030 will Uniper in seinen Kernmärkten eine Elektrolyse-Kapazität von mehr als 1 GW erreichen. Aufgebaut wird in Ratcliffe auf Erfahrungen des grünen Wasserstoff-Projekts des Energiekonzerns in Maasvlakte in den Niederlanden. Auch dort steht vor allem die Industrie im Fokus.

Mit rund 35 Gigawatt installierter Kapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Zusammen mit dem Hauptaktionär Fortum ist Uniper außerdem der drittgrößte Erzeuger CO2-freier Energie in Europa.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /