© Macb3t auf pixabay
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Österreichs Ernährungssouveränität ist in Gefahr

Knapp 150 Wissenschaftler:innen wenden sich in einem direkten Aufruf an alle Mitmenschen in Österreich!

Wien- Der Verlust wertvoller Böden in Österreich durch Versiegelung schreitet immer weiter voran. Gleichzeitig ist laut Studien in den nächsten Jahrzehnten mit einer Abnahme der Fruchtbarkeit um 19% in ganz Österreich und um bis zu 50% im Osten Österreichs zu rechnen. Projekte wie die Ostumfahrung bei Wiener Neustadt bedrohen einige der fruchtbarsten Böden Österreichs.

Im Zeitraum von 1999 bis 2020 sind die Ackerflächen in Österreich um 72.000 Hektar geschrumpft. Die verlorene Fläche könnte laut einer Studie des WIFO die Nahrungsmittel-Versorgung mit Ackerfrüchten von knapp einer halben Million Personen (genauer 493.000) sicherstellen1. Doch Beton und Asphalt sind nicht die einzigen Gefahren für unsere Ernährung. Dürren, Überschwemmungen, Hagel, Sturm und Frost verursachten allein 2024 bereits landwirtschaftliche Schäden in Höhe von 200 Millionen Euro2. Aufgrund der voranschreitenden Klimaerhitzung werden die Schadenssummen weiter steigen. Bis 2050 ist laut einer Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit eine Abnahme der Fruchtbarkeit unserer Böden um bis zu 50% im Osten Österreichs und um 19% in ganz Österreich zu befürchten3. Unsere Ernährungssouveränität ist damit stark bedroht. Jeder
verbleibende Quadratmeter Ackerfläche ist wichtig.

In den letzten Jahren hat sich ein Aufruf an die politisch Verantwortlichen an den nächsten gereiht, ohne dass ein echtes Umdenken zu erkennen ist. Knapp 150 Wissenschaftler:innen wenden sich daher nun mit einem Aufruf direkt an die Menschen in Österreich, noch stärker und auf allen Ebenen gegen die Zerstörung unserer Böden aktiv zu werden. Die Bodenwende und ein Stopp von nicht erforderlichen Projekten auf der grünen Wiese kann gelingen, wenn der Druck aus der Bevölkerung auf die politischen Entscheidungsträger:innen groß genug ist und die politisch Verantwortlichen verstehen, dass es der unbedingte Wunsch der Menschen in Österreich ist, unsere Ernährungssouveränität zu bewahren.

Aufruf der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /