© Canva/ Offshore first: allein im letzten Jahr wurden sieben Windparks auf See in Frankreich in Betrieb genommen – vier mehr als noch im Jahre 2022  .
© Canva/ Offshore first: allein im letzten Jahr wurden sieben Windparks auf See in Frankreich in Betrieb genommen – vier mehr als noch im Jahre 2022 .

Windenergie-Branche aus Frankreich erreicht neues technologisches und industrielles Niveau

Mit sehr guten Zahlen und vielen Innovationen im Gepäck präsentieren sich 20 französische Windkraft-Firmen auf dem Branchentreff WindEnergy – Im Fokus: die Offshore-Windkraft

Mit insgesamt über 28.200 Arbeitsplätzen ist die Windkraftbranche der größte Arbeitgeber im Bereich der Erneuerbaren Energien in Frankreich. Fast 900 Unternehmen unterschiedlichster Größe gibt es, die in der gesamten Wertschöpfungskette des Windkraft-Ökosystems mit vier großen Segmenten vertreten sind: F&E, Komponentenherstellung, Engineering und Konstruktion, Betrieb und Wartung.

Über 50 Prozent der Arbeitsplätze werden durch KMU geschaffen. Das entspricht einem Anstieg der Beschäftigten von elf Prozent gegenüber 2021 – und um mehr als 40 Prozent seit 2019. Die prognostizierte Anzahl der industriellen Arbeitsplätze im Bereich Windenergie könnte bis 2035 auf über 40.000 ansteigen. Die Windenergie ist 2023 die drittgrößte Stromerzeugungsquelle und bleibt nach der Wasserkraft der zweitgrößte erneuerbare Sektor im französischen Strommix: elf Prozent der Stromerzeugung durch Wasserkraft im französischen Mutterland im Jahr 2022 – gegenüber 8,5 Prozent für die Windenergie.

Einige Messe-Highlights

Das sind die Highlights auf der WindEnergy 2024: So kann sich das Fachpublikum zum Beispiel über vorausschauende Wartungssysteme informieren, die künstliche Intelligenz nutzen, um Fehler zu erkennen und technische Ausfälle vorherzusehen. Es werden Geräte zur automatischen Wildtiererkennung und Echtzeit-Videoüberwachung präsentiert, die rund um die Uhr fliegende Tiere schützen und dabei gleichzeitig die Windenergieproduktion optimieren helfen. Außerdem auf dem französischen Gemeinschaftsstand: ein universeller Schwimmer, der extremen Wetterbedingungen standhält und mit Turbinen über 15 MW kompatibel ist, sowie ein hochentwickeltes LiDAR, ein Gerät, das die Windgeschwindigkeit und -richtung misst.

Industriestrategische Standort-Politik

Mit fünf großen, strategisch verteilten Industriezentren in Cherbourg, Le Havre, Montoir-de-Bretagne und Saint-Nazaire verfügt Frankreich über eine starke Offshore-Industriestruktur. Diese Standorte machen ein Drittel der Fabriken des Segments in Europa aus und tragen dazu bei, die Position Frankreichs als Marktführer in diesem Bereich zu festigen.

Die letzten beiden Jahre waren geprägt von der Eröffnung des Offshore-Windparks Saint-Nazaire (480 MW), der vollständigen Inbetriebnahme des Windparks Saint-Brieuc (496 MW) und der Inbetriebnahme des Windparks Fécamp (500 MW), dem leistungsstärksten Windpark Frankreichs, der im Mai dieses Jahres voll in Betrieb genommen wurde.

Bis zum Jahresende 2023 waren sieben Offshore-Windparks am Netz, vier mehr als im Jahr 2022. Mehr als eine halbe Milliarde, 592 Millionen EUR, investierten drei Hafenbetreiber in Frankreich (Port la Nouvelle, Port de Brest, Port de Saint-Nazaire).

Zukunftsinvestition Offshore-Windkraft

Offshore-Windkraftanlagen, darunter besonders die schwimmende Variante, sind eine strategische Priorität der französischen Industriepolitik. Das Budget von 54 Milliarden EUR, das über einen Zeitraum von fünf Jahren verteilt wird, ist ein starkes industriepolitisches Zeichen hin zu weniger CO²-Emissionen. Der französische Staat hat sich daher verpflichtet, die Offshore-Windenergie vor der französischen Küste noch weiter massiv auszubauen, mit einem ehrgeizigen Ziel von etwa zwei GW pro Jahr ab 2025 und 40 GW installierter Leistung bis 2050. Zum Vergleich: Die installierte Leistung betrug im Jahr 2023 23,5 GW.

Im Jahr 2023 wurden 3,2 Milliarden EUR investiert. Die Branche hat sich verpflichtet, die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der Offshore-Windenergie bis 2035 zu vervierfachen und in den nächsten 15 Jahren mehr als 40 Milliarden EUR zu investieren.

Frankreich auf der WindEnergy

Mit der Teilnahme am Hamburger Branchentreff zeigt Frankreich sein aktives Engagement für den Übergang zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Wirtschaft. Der Frankreich-Pavillon wird wie immer von Business France, dem öffentlichen Beratungsunternehmen für die Internationalisierung der französischen Wirtschaft, organisiert.

Vom 24. bis 27. September werden in Halle B2, Stand GF, rund 20 Industrieunternehmen, Vertreter von Regionen, Wirtschaftsförderungsagenturen, Häfen und französischen Instituten auf der WindEnergy 2024 in Hamburg Innovationen im Bereich der Windenergie vorstellen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /