Bäuer:innen im Raabtal kämpfen mit CLAW gegen Bodenversiegelung
Schutz der fruchtbarsten Böden Österreichs im Fokus
Im Raabtal liegen einige der fruchtbarsten Böden Österreichs, die für die Ernährungssicherheit von großer Bedeutung sind. Diese wertvollen Ackerflächen stehen nun durch die geplante B68 Neu vor einer ernsthaften Bedrohung. Um diese wertvollen Böden zu schützen, haben die Bäuer:innen der Region gemeinsam mit der Initiative für Klimarecht (CLAW) und Klimaanwältin Michaela Krömer im UVP-Verfahren ihre Einwendungen abgegeben. Ihr Ziel: Den Erhalt dieser landwirtschaftlich wertvollen Flächen sicherzustellen.
Das geplante Straßenprojekt betrifft Grundstücke, die laut der BEAT-Studie als Flächen höchster Bodengüte ausgewiesen sind und eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit Österreichs spielen. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise wird ihre Bedeutung für die Versorgungssicherheit immer größer. „Wir leben nicht von Luft und Liebe, sondern von unseren Äckern, und jeder andere auch. Deshalb verteidigen wir mit allen Mitteln des Rechts diese fruchtbaren Böden vor der Verbauung. Denn mehr Straßen sind nicht die Lösung für die Probleme unserer Zeit“, so Katja Maurer, eine der betroffenen Bäuerinnen. Die Umsetzung dieses Projektes würde zur Enteignung von Bäuer:innen führen und die Existenzgrundlage vieler Familienbetriebe gefährden.
Rechtliche Unterstützung bekommen die Bäuer:innen von der renommierten Klimaanwältin Michaela Krömer, die einzelne Landwirt:innen und die Umweltorganisation Verkehrswende in dem UVP-Verfahren zur B68Neu vertritt. Dabei wird sich auf folgende Einwände fokussiert: Vermeidung von Bodenversiegelung, Ernährungssicherheit, die Rolle von Agrarflächen als CO₂-Senken, den Klimaschutz und die Grundrechte betroffener Gruppen.
„Die Reduktion von Bodenversiegelung und Treibhausgasen sind zentrale Probleme von öffentlichem Interesse, aber in Genehmigungsverfahren werden sie derzeit oft nur oberflächlich beachtet, ohne echte Konsequenzen. Um eine Verschärfung des Problems zu verhindern, ist eine ernsthafte Berücksichtigung des Bodenverbrauchs und der Treibhausgasbilanz in diesen Verfahren unerlässlich. Es ist kein Geheimnis, dass wir fruchtbare Böden für unser Essen brauchen. Das muss bei allen Entscheidungen entsprechend berücksichtigt werden.“, so Michaela Krömer, Klimaanwältin und Obfrau der Initiative für Klimarecht – CLAW.
„Ob wir die rechtlich verbindlichen Klimaziele erreichen, entscheidet sich nicht in einem Klimaplan, sondern in der Realität. Sprich, Verfahren für Verfahren. Die Treibhausgasbilanz von Verfahren muss daher ein Entscheidungskriterium in Genehmigungsverfahren sein, alles andere wäre behördlich legitimiertes Greenwashing“, so Florian Graber, Klima- und Umweltjurist bei der Initiative für Klimarecht – CLAW.
Klara König
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /