Niederlande: Bahnbrechende neue Klimaklage gegen ING, größte Bank der Niederlande
Umwelt-NGO klagt Bank, weil diese umweltverschmutzende Unternehmen mit mehr Geld als alle anderen niederländischen Banken.
Amsterdam Die Umweltorganisation Milieudefensie, Friends of Earth Niederlande, hat bereits 2021 ihren Klimaprozess gegen Shell gewonnen. Die Entscheidung des Gerichts im Klimaverfahren gegen Shell ist klar: Große Unternehmen sind dafür verantwortlich, dass ihre Politik mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbar ist. Das bedeutet, dass sie ihr Möglichstes tun müssen, um das Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, zu erreichen um die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu verhindern. Mit dem Urteil von 2021 in der Tasche reicht Milieudefensie nun vor einem niederländischen Gericht Klage gegen ING wegen der unzureichenden Klimapolitik von ING ein. Milieudefensie schreibt: "Was für Shell gilt, gilt für alle großen Unternehmen. Aus diesem Grund haben wir 29 große Umweltverschmutzer, darunter ING, nach ihrem Klimaplan gefragt. ING...
ist die größte Bank in den Niederlanden;
finanziert umweltverschmutzende Unternehmen mit mehr Geld als alle anderen niederländischen Banken;
und finanziert Unternehmen, die die Klimakrise verschlimmern, mit zweistelligen Milliardenbeträgen;
Dadurch wurden im Jahr 2022 mindestens 61 Megatonnen Treibhausgase ausgestoßen.
Kurz gesagt: Der Klimaplan von ING ist unzureichend. Durch die Unterstützung großer Umweltverschmutzer trägt ING weltweit zum gefährlichen Klimawandel bei. Das muss aufhören! Darum zieht man gegen die Bank vor Gericht.
Friends of the Earth Netherlands fordert, dass ING seine Emissionen im Jahr 2030 im Vergleich zu 2019 halbiert und die Zusammenarbeit mit umweltverschmutzenden Unternehmen einstellt, die weiterhin unsere Zukunft gefährden.
99 % der Emissionen von ING stammen aus Krediten an und Kooperationen mit umweltschädlichen Unternehmen. Friends of the Earth Netherlands fordert, dass ING von jedem großen Unternehmen, mit dem ING zusammenarbeitet, einen Klimaübergangsplan im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen verlangt sowie keine Unternehmen mehr finanziert, die neue Öl- und Gasprojekte starten.
ING unternimmt zwar kleine Schritte in die richtige Richtung, wie zum Beispiel die kürzlich angekündigten Änderungen ihrer Klimapolitik. Dennoch ist Friends of the Earth Netherlands der Ansicht, dass diese Politik immer noch äußerst unzureichend ist. So will die Bank beispielsweise bis 2040 weiterhin neue Öl- und Gasprojekte finanzieren und finanziert immer noch viel zu wenig nachhaltige Energie. Und das Wichtigste: ING hat keine Ziele, die garantieren, dass ihre absoluten Emissionen reduziert werden, was notwendig ist, um den gefährlichen Klimawandel zu minimieren.
Winnie Oussoren (21), Vorsitzende der Friends of the Earth Netherlands Jugend: „ Wir jungen Leute haben nicht das Sagen, aber Unternehmen wie ING tragen mit ihrer Finanzierung fossiler Brennstoffe dazu bei, unsere Welt und Zukunft zu ruinieren. “
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /