© BBU / Demo in Lingen
© BBU / Demo in Lingen

Deutschland: Nach den AKW jetzt die Uranfabriken stoppen!

Der Atomausstieg ist sonst nicht vollständig

Bonn, Berlin -Anlässlich des 37. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (Ukraine, 26.4.1986 / 2023) hat der Bundesverband BürgerinitiativenUmweltschutz (BBU) einen umfassenden Ausstieg aus jeglicher Nutzung der Atomenergie gefordert. Außerdem soll
sich die Bundesregierung mit Nachdruck für die Stilllegung der Atomkraftwerke in anderen Staaten sowie gegen AKW-Neubaupläne, zum Beispiel in den Niederlanden, einsetzen. „Die Stilllegung der drei letzten AKW Lingen 2, Neckarwestheim 2 und Isar 2 war längst überfällig.
Aber so lange noch z. B. in Gronau und Lingen Uran für internationale Atomkraftwerke vorbereitet wird, ist der Atomausstieg noch nicht vollständig“, kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Der BBU betont, dass die Atom-Katastrophe in Tschernobyl und ihre dauerhaften Folgen nicht in Vergessenheit geraten dürfen. „Gerade das AKW Tschernobyl hat drastisch verdeutlicht, dass Atomkraftwerke letztlich unbeherrschbar sind und zudem in Kriegszeiten in ungeahnter Weise zerstört und unkalkulierbar werden können“ Außerdem ist die so genannte zivile Nutzung der Atomenergie faktisch im engen Zusammenhang mit der militärischen Nutzung der Atomenergie zu sehen“, betont Buchholz.

Große Sorge bereitet dem BBU der AKW-Betrieb in Ländern wie Belgien und Frankreich, aber auch in der Ukraine. Und auch die ungelöste Atommüll-Entsorgung.ist Besorgnis erregend. „Wer nicht sagen kann, wo die vorhandenen Atommüllberge sicher für tausende Jahre bleiben sollen, darf keinen weiteren Atommüll produzieren“, fordert Buchholz. Und: „Mit Atomkraftwerken kann nicht gegen den Klimawandel vorgegangen werden!“

Der BBU weist darauf hin, dass rund um den diesjährigen Tschernobyl-Jahrestag in vielen Städten an die Atomkatastrophe in Tschernobyl erinnert und vor dem Weiterbetrieb von AKW und Atomfabriken gewarnt wird. Mahnwachen finden zum Beispiel in den Orten mit Uranfabriken (Gronau und Lingen) statt, aber auch beim stillgelegten AKW Neckarwestheim.

Mit ihren Aktionen richtet sich die Anti-Atomkraft-Bewegung auch gegen hochgefährliche Atomtransporte und auch gegen den Uranabbau, der z. B. in Kanada oder Australien die Basis für den Betrieb von Atomanlagen darstellt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /