© Parlamentsdirektion/Ulrike Wieser / Klimajugendrat im Parlament
© Parlamentsdirektion/Ulrike Wieser / Klimajugendrat im Parlament

Klimajugendrat: Junge Menschen wollen mehr Tempo bei der Klimapolitik!

Mit viel Engagement brachten sich rund 80 junge Menschen beim Dialog mit der Politik im Parlament ein. Zuspruch kam von Klimaministerin Gewessler und Jugendstaatssekretärin Plakolm.

Bereits zum zweiten Mal organisierte die Bundesjugendvertretung (BJV) den Klimajugendrat im Parlament, diesmal in Partnerschaft mit dem Klima- und Energiefonds. Die Veranstaltung fand von 22. bis 24. Februar 2023 auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und des Vorsitzenden des Umweltausschusses, Lukas Hammer, statt. Rund 80 junge Menschen aus ganz Österreich zwischen 14 und 30 Jahren tauschten sich dabei zu klimapolitischen Themen aus und diskutierten diese mit Abgeordneten aller Parlamentsparteien. Auftakt war die Verleihung des Climate Action Awards mit dem Klima-Projekte junger Menschen feierlich ausgezeichnet wurden.

BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska bedankte sich beim Abschluss für die Möglichkeit, den Klimajugendrat erneut im Parlament durchführen zu können und betonte, wie wichtig der direkte Austausch zwischen jungen Menschen und Politiker*innen ist. "Jungen Menschen ist die Klimapolitik eines der wichtigsten Anliegen, das zeigen sie schon seit Jahren lautstark auf. Dennoch fühlen sie sich zu wenig gehört. Laut einer BJV-Befragung haben drei Viertel der Jugendlichen das Gefühl, dass ihre Anliegen zum Klima nicht ernst genommen werden."

Aus Sicht der BJV braucht es dringend mehr Einbeziehung junger Menschen, um das Vertrauen wiederherzustellen: "Klimapolitik darf nicht über die Köpfe von Kindern und Jugendlichen hinweg entschieden werden. Deshalb sind Formate wie der Klimajugendrat so wichtig, wo junge Menschen ihre Anliegen direkt an Politiker*innen herantragen und mit ihnen in Austausch treten können. Politik für junge Menschen kann nur mit jungen Menschen funktionieren", erklärt Prochaska.

Rege Diskussion mit Politiker*innen

Beim Dialogteil mit Abgeordneten aller Parlamentsparteien zeigte sich ganz klar, was die zentralen Anliegen junger Menschen sind. Rege Diskussionen gab es u.a. zum Klimaschutzgesetz, Ausbau und Leistbarkeit des öffentlichen Verkehrs, Energiewende und Klimabildung. Insgesamt wurde in Sachen Klimaschutz mehr Mut und Tempo von der Politik gefordert.

Sowohl die Politiker*innen als auch die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, ihre Meinungen auszutauschen, und die jungen Teilnehmenden klopften den Abgeordneten verbal auf die Finger. Von Seiten der Politik war man beeindruckt vom Wissen und der Handlungsbereitschaft der Jugendlichen und es wurde weiterer Austausch in Aussicht gestellt.

Politiker*innen aus allen im Parlament vertretenen Parteien nahmen am Dialog beim Klimajugendrat teil: von der ÖVP: Kurt Egger, Franz Hörl, Florian Krumböck, Carina Reiter, von der SPÖ: Christian Drobits und Julia Herr, von der FPÖ: Peter Schmiedlechner, von den Grünen: Sibylle Hamann, Lukas Hammer, Barbara Nessler und Astrid Rössler sowie von den NEOS: Yannick Shetty.

Zuspruch zum Engagement junger Menschen beim Klimajugendrat gab es auch von Klimaministerin Leonore Gewessler und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm.

Die Ministerin hob in einer Videobotschaft die Bedeutung des Klimajugendrats hervor. "Der Klimajugendrat zeigt, dass sich Jugendliche um die Zukunft unseres Planeten sorgen und auch aktiv an einer Lösung mitarbeiten möchten. Und ihr habt ein Recht darauf, miteinbezogen zu werden."

Sie verwies auch auf den Stellenwert der Zusammenarbeit mit jungen Menschen bei der Klimapolitik: "Mit der Klimaneutralität bis 2040 haben wir als Bundesregierung ein klares und ambitioniertes Ziel. Das können wir aber nur erreichen, wenn wir über Generationen hinweg zusammenarbeiten. Euer Engagement zeigt, dass wir die aktuellen Herausforderungen gemeinsam stemmen werden."

Die Jugendstaatssekretärin bedankte sich bei den Teilnehmenden für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft zum Diskurs und verwies darauf, dass das Klima bei jungen Menschen das Thema Nummer eins ist. "Als Bundesregierung haben wir bereits viele Initiativen für mehr Klimaschutz auf den Weg gebracht und werden konsequent an der Energiewende weiterarbeiten. Unser Ziel ist es, Ökonomie und Ökologie zusammenzubringen. Wir gehen hier als kleines Österreich mit großen Schritten voran. Unser Ziel ist es, technologischer Herzschrittmacher zu sein, von dem sich Staaten mit hohen CO2-Emmissionen viel abschauen können." Bei Klimathemen gehe es vor allem darum, unterschiedliche Hintergründe zu berücksichtigen und dafür sei der Klimajugendrat eine gute Möglichkeit.

Sowohl Ministerin Gewessler als auch Staatssekretärin Plakolm unterstrichen, dass sie gespannt auf die Ergebnisse der Veranstaltung sind und sich dazu mit der BJV austauschen werden. Dies untermauert, dass der Klimajugendrat nicht beim Dialog zwischen jungen Menschen und Politik endet, sondern es um nachhaltige Beteiligung geht.

Dialog fortsetzen

Der Dialog soll nicht nur beim Klimajugendrat stattfinden, sondern zu einem selbstverständlichen Politikverständnis werden. "Junge Menschen sind alarmiert bezüglich ihrer Zukunft, aber sie sind auch bereit, sich einzubringen und engagieren sich bereits ganz vielfältig. Jetzt liegt es an der Politik, dieses Engagement aufzugreifen, damit wir gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft für alle arbeiten können", so BJV-Vorsitzende Prochaska.


Mehr Information:
www.timeforchange.world/klimajugendrat23
www.bjv.at


Rückfragehinweis: Bundesjugendvertretung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /