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Warum ist Nachhaltigkeit für jedes Unternehmen wichtig?

Unternehmen haben eine Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sollte das Thema Nachhaltigkeit ein bedeutender Teil der Firmenkultur sein.

Auch Verbraucher kaufen heutzutage bewusster ein und legen oftmals großen Wert auf Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit. Zugleich achten viele Menschen bei der Jobsuche auf eine wertschätzende Unternehmenskultur, eine faire Entlohnung und ähnliche Aspekte.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Als Maßstab zur Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzeptes können Unternehmen das Drei-Säulen-Modell nutzen. Es wird auch als Nachhaltigkeitsdreieck bezeichnet und setzt sich aus der ökologischen, der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit zusammen.

Die ökologische Nachhaltigkeit

Bei der ökologischen Nachhaltigkeit geht es um den Artenschutz, den Klimaschutz und den Umweltschutz. Unternehmen sollten bewusst mit den Ressourcen und den Rohstoffen umgehen. Sie sollten beispielsweise:

• stromsparende Maschinen einsetzen,
erneuerbare Energien nutzen,
• auf LED-Lampen umstellen,
• Kunststoff und unnötige Verpackungen vermeiden,
• den Müll trennen und Abfallstoffe recyceln,
• auf kurze Transportwege achten,
• umweltfreundliche Produkte anbieten,
• und den Verbrauch an Büromitteln reduzieren.

Die soziale Nachhaltigkeit

Bei der sozialen Nachhaltigkeit geht es darum, die Lebensgrundlagen der Menschen in jedem Land zu erhalten und die Interessen der Menschen zu schützen. Es geht um Gerechtigkeit, Wertschätzung, Chancengleichheit und Diversität. Es sollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen geschafft, Armut bekämpft und Ausbeutungen, Kinderarbeit sowie Zwangsarbeit verhindert werden. Unter die soziale Nachhaltigkeit fallen zum Beispiel:

• Zahlung von fairen Löhnen
• Gute Work-Life-Balance für die eigenen Mitarbeiter
• Ehrliche Kommunikation gegenüber Zulieferern oder Geschäftspartnern

Die ökonomische Nachhaltigkeit

Zum Nachhaltigkeitsdreieck gehört auch das nachhaltige Wirtschaften. Hierbei geht es um die verantwortungsbewusste Erwirtschaftung von Gewinnen und darum, die Gewinne langfristig zu sichern und sie auch als Investitionsmittel anzusehen. Beispielsweise können Unternehmen ihre alten Maschinen durch moderne, energieeffizientere Maschinen ersetzen. Weitere Beispiele für eine ökonomische Nachhaltigkeit sind:

• Investition in Weiterbildungsmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter
• Nutzung von regionalen Produkten, sodass die Transportwege kürzer ausfallen
• Effizienterer Einsatz von Strom und Wasser, sodass die Betriebskosten sinken

Warum lohnt es sich, das Unternehmen nachhaltiger zu gestalten?

Mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen kann das Image positiv beeinflussen. Denn für immer mehr Menschen ist Nachhaltigkeit auch beim Einkauf ein entscheidendes Kriterium. Häufig werden Unternehmen gemieden, die beispielsweise der Kinderarbeit im Ausland oder der Ausbeutung von Mitarbeitern verdächtigt werden. Nachhaltige Unternehmen werden meist positiv wahrgenommen. Ihnen wird ein größeres Vertrauen geschenkt. Gleichzeitig können sich Kunden mit denselben oder ähnlichen Wertvorstellungen besser mit dem Unternehmen identifizieren.

Zugleich kann ein gutes Nachhaltigkeitskonzept eine Einsparung von Kosten bedeuten. Nachhaltige Unternehmen sparen beispielsweise, indem sie den Treibstoffverbrauch senken, weniger Büromittel einsetzen, den Energieverbrauch reduzieren oder auf unnötige Verpackungen verzichten. Solche Maßnahmen dienen dem Umweltschutz und senken gleichzeitig die Kosten. Darüber hinaus können Unternehmen durch das nachhaltige Handeln für eine höhere Zufriedenheit unter den Mitarbeitern sorgen. Das kann sich auf das Betriebsklima, die Produktivität und die Beschäftigungsdauer auswirken.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Wer sein eigenes Unternehmen nachhaltiger gestalten möchte, sollte ein Nachhaltigkeitskonzept entwickeln. Hierzu sollte zunächst überprüft werden, an welchen Stellen das Unternehmen bereits nachhaltig ist und in welchen Bereichen es sich verbessern sollte. Anschließend ist es sinnvoll, die erforderlichen Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu definieren und einzuführen. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten, ein Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel:

• Recyclingfähige bzw. recycelte Materialien nutzen
• Regionale Anbieter bevorzugen
• Auf Ökostrom umsteigen
• Ein Geschäftskonto bei einer nachhaltigen Bank eröffnen
• Einen Teil des Umsatzes an soziale Hilfsorganisationen oder andere nachhaltige Projekte spenden
• Den Mitarbeitern Rückzugsräume, ergonomische Möbel oder Home-Office anbieten
• Dienstfahrräder zur Verfügung stellen oder Tickets des öffentlichen Nahverkehrs bezuschussen
• Nach Möglichkeit keine Geschäftsreisen durchführen oder hierbei öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Über das nachhaltige Handeln zu sprechen, ist durchaus sinnvoll. Hierbei ist eine ehrliche Kommunikation entscheidend. Durch Unehrlichkeit, Übertreibungen oder Beschönigungen können Unternehmen ihr Vertrauen verspielen und in Verdacht geraten, Greenwashing zu betreiben.

Außerdem ist es ratsam, auch bei den Marketingmaßnahmen auf Nachhaltigkeit zu achten. Unternehmen können zum Beispiel weitestgehend auf Printwerbung in Form von Flyern oder Katalogen verzichten und stattdessen digitale Werbemittel nutzen. Wer auf einer Messe auftritt, kann wiederverwendbare Messesysteme verwenden und möglichst nachhaltige Giveaways wie Notizbücher aus Recyclingpapier oder Mehrweg-Kaffeebecher an die Kunden, Interessenten und Geschäftspartner verteilen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /