© Bruce Gordon at EcoFlight ecoflight.org/photos/ Frackingfeld   /
© Bruce Gordon at EcoFlight ecoflight.org/photos/ Frackingfeld /

IV: Institutionalisierte Verantwortungslosigkeit?

Der Niederösterreich-Präsident der IV fordert AKWs, Fracking und mehr

Vor einigen Jahren waren es Vertreter der Jungen Industriellenvereinigung (IV), vor wenigen Tagen der IV-Niederösterreich-Präsident Thomas Salzer. In einem NÖN-Interview positionierte er sich außerhalb des Verfassungsbogens, indem er sich gegen Denkverbote für Atomkraft und Fracking in Österreich aussprach, denn die AKW-Freiheit Österreichs ist und bleibt rechtlich entsprechend abgesichert.

Das Hauptargument der AKW-Befürworter 1979 war, ohne Atomkraft würden in Österreich die Lichter ausgehen. Das ist nicht passiert, während die Wirtschaft bis heute prosperiert, auch ohne ein AKW.
Manchmal sind sich Vertreter der IV offenbar nicht zu blöd dafür, Atomkraft als unentbehrlich für die (energieintensive) Industrie darzustellen. Nachweislich, nach Tschernobyl und Fukushima, ist dies aber heute ein noch größerer sachlicher Unsinn als 1979.

In diesem Lichte betrachtet sind solche IV-Wortspenden zur Atomkraft ausgesprochen verantwortungslos und moralisch höchst verwerflich, also in Summe als völlig inakzeptabel einzustufen, wenn man in diesem Staat eine tragende Rolle beanspruchen möchte.

Aber Salzer geht noch weiter, sodass man sich fragt, ob er mit dem Titel „erster Seelenverkäufer“ liebäugelt. Denn ginge es nach ihm, würde Österreich auch mit Fracking und CCS vergiftet und verwüstet werden (siehe Foto).
Was tut der Mann da, was ist das für eine Vereinigung, die zu einer solchen Aussage schweigt?

Jene Industriellen Österreichs, die ihr Land lieben und nicht so denken, sind aufgefordert, sich von Salzer und seinen Zielen zu distanzieren - das ist wohl das Mindeste, was man nach solchen Statements machen kann.

Denn alle anderen im Land denken einmal mehr, dass die IV kein verlässlicher Energiewende-Partner war, ist oder sein wird. Denn die von Salzer beabsichtigte Strategie ist wohl der bekannte Ego-Trip "Gewinne maximieren und Kosten sozialisieren". Das ist jammerschade.

noen.at/niederoesterreich/wirtschaft

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /