© Fabian Holtappels pixabay.com  / Poizei
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Niederösterreich: Polizeieinsatz weil Schüler und Schülerinnen Klimafoto im Klassenzimmer machen

Keine Demonstration, sondern nur ein FOTO!

Seitenstetten, NÖ - Die Polizei hat heute eine Schule in Seitenstetten umstellt, weil darin Schüler*innen bei der #DeinOrt-Aktion von Fridays For Future mitmachen wollten. Der absurde Verdacht: Die Schüler*innen könnten sich auf die Straße kleben, da ihre Demonstration nicht polizeilich angezeigt war. Der Polizeieinsatz sorgte bei den beteiligten Jugendlichen für große Einschüchterung und Unsicherheit.

Tatsächlich war von den Schüler*innen nie eine politische Versammlung geplant, sie wollten lediglich ein Foto mit Klima-Sprüchen in ihrer Klasse machen und auf Social Media posten. Das groteske Vorgehen der Behörden ist eine weitere Eskalation der vorangetriebenen Kriminalisierung der Klimabewegung. Dass Schüler*innen sogar bei Klimafotos im eigenen Klassenzimmer Angst vor Polizeieinsätzen haben müssen, ist ein demokratiepolitischer Skandal.

Die Organisatorin der DeinOrt-Aktion in der Schule wundert sich: “Eine Schulklasse macht ein Foto im eigenen Klassenraum und die Polizei rückt an. Engagierte Menschen haben heute Aktionen im ganzen Bundesland veranstaltet, dabei gab es aber auch die Möglichkeit, lediglich ein Foto zu machen." Äußerst verwunderlich finden die Schüler:innen, dass es mehr Angst vor Klimaschützer*innen gibt als vor der Klimakrise.

Durch den Polizeieinsatz gibt es übrigens Bedenken von Eltern, wodurch wir das Foto der Schüler:innen nicht veröffentlichen können.

Das Foto der Schüler*innen aus Seitenstetten war als Teil der #DeinOrt-Aktion von Fridays For Future geplant, bei der sich heute Menschen in mehr als 90 Orten in ganz Niederösterreich beteiligten. Ziel war es, im Vorfeld der Landtagswahl ein starkes Zeichen für Klimaschutz zu setzen und damit Druck auf die Klimapolitik der Landesregierung auszuüben. Dazu nahmen Teilnehmer*innen Fotos in ihrem Ort auf –etwa bei ihren Ortsschildern – die genaue Ausgestaltung der jeweiligen Aktion oblag jedoch den jeweiligen
Organisator*innen, wie auch ausführlich auf der Homepage beschrieben. Auch bei anderen #DeinOrt-Aktionen wurde teilweise von Polizeiaufgebot berichtet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /