© XR / Extinction Rebellion Aktivist:innen vor dem Parlament
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Hausball vor dem Parlament: PROTEST gegen die fehlende Klimaschutzpolitik

Vor dem prächtig renovierten Parlament auf der Ringstraße findet ein ungewöhnliches Ballspiel statt: Zivilbevölkerung und Klimarat werfen Regierungsparteien und Interessensgruppen einen großen Ball an Empfehlungen zu.

Wird er aufgenommen oder fallengelassen oder gar in der Luft zerrissen? Das Spiel läuft noch… Im Hintergrund haben sich Aktivist:innen von Extinction Rebellion angekettet und fordern zu Füßen der Göttin Pallas Athene soziale Gerechtigkeit.

Heuer hat der 1. österreichische Klimarat getagt und seine Ergebnisse der Bundesregierung vorgestellt. Die für den Rat ausgewählten Bürger:innen repräsentieren unsere Bevölkerung und wurden von Ex-pert:innen informiert und beraten. Ihnen ist gelungen, woran die Regierung bislang gescheitert ist: ei-nen Konsens über konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz zu erreichen. Diesen Ball gibt der Klimarat nun an die Regierung weiter.
Extinction Rebellion fordert die Bundesregierung und den Nationalrat auf, den Ball aufzunehmen und die Empfehlungen des Klimarats sofort und vollständig umzusetzen.
Es hat sich durch den Klimarat gezeigt, dass die Bevölkerung die Klimakrise versteht, sie hält radikale Veränderungen für nötig und ist dazu bereit, wenn sie sozial gerecht sind. Der Klimarat stellt fest, dass „schnelles und entschiedenes Handeln gefordert ist. Österreich muss sofortige Maßnahmen setzen, um die Treibhausgasemissionen massiv einzuschränken."

"Die Regierung setzt jedoch weiterhin auf Gaslieferungen, mit denen Russland den Krieg gegen die Uk-raine finanziert, und auf Gas, für das Diktaturen im Nahen Osten neue Lagerstätten erschließen. Dabei ist schon die Ausbeutung der heute erschlossenen Öl-, Gas- und Kohlereserven nicht mit einer Begren-zung der Erderhitzung auf 1,5° vereinbar. Die Regierung und wirtschaftliche Interessensgruppen blo-ckieren aktiv die Umsetzung des Pariser Abkommens. Sie gefährden dadurch die Lebensgrundlagen in Österreich und weltweit. Unseren Kindern droht eine Zukunft von Naturkatastrophen, Nahrungs-knappheit und blutigen Kriegen in einer zerstörten Natur.

Technik und Knowhow für erneuerbare Energien stehen schon längst zur Verfügung. Österreich könnte mit Investitionen zur breiten Einführung und Umsetzung von klimafreundlichen Technologien in Europa und der Welt als leuchtendes Beispiel vorangehen, aber noch blockieren wirtschaftliche Machtgruppen die Energie-wende. Sie halten die Abhängigkeit von fossilen Energien sowie einer ungerechten und umweltschädigenden Wirtschaft aufrecht, obwohl schon jetzt hunderte Millionen Menschen darunter leiden. Diese Abhängigkeit hat uns in eine dramatische Energiekrise gestürzt. Es ist heute offensichtlich, dass uns die wachstumsbasierte Marktwirtschaft, die der Bereicherung einiger Weniger dient, in den ökologischen Kollaps führt." so die Aktivist:innen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /