© Waitz/ Thomas Waitz
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EU-Waldstrategie: Waldschutz ist Klimaschutz

Paradigmenwechsel: Konzerne verantwortlich für entwaldungsfreie Lieferketten

Europas Wälder werden von Kahlschlägen, Monokulturen, Waldbränden und klimakrisenbedingten Extremwetterereignissen bedroht. Heute wurde die Position des Europäischen Parlaments zur Verordnung der entwaldungsfreien Lieferkette, sowie der EU-Waldstrategie abgestimmt. Gesunde Wälder sind aufgrund ihrer Funktion als CO2-Senken essentiell für den Klimaschutz, aber auch für die Wasserspeicherung und -versorgung. Die Grünen haben aufgrund der Abschwächungen im Bericht zur Waldstrategie dagegen gestimmt.

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Schattenberichterstatter für die EU-Waldstrategie, sagt: "Die Kommission und auch das Europäische Parlament haben das Problem erkannt: Der Wald muss geschützt werden. Eine Lobby aus Forstwirtschaft und nordischen Mitgliedstaaten haben jedoch dafür gesorgt, dass es keine Vorschläge zur naturnahen und biodiversitätsnahen Waldwirtschaft gibt und ohne klimafreundliche Bewirtschaftung werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Dieser Bericht ist damit mutlos."

Die EU allein verantwortet durch ihre Importe 16 Prozent der weltweiten Regenwaldabholzung. Allein der Import an Rohstoffen von Kakao (80% der weltweiten Einfuhren), Kaffee (60%), Rindfleisch (41%), Mais (30%), Palmöl (25% ), Gummi (25%) und Soja (15%) in die EU verursachen einen großen Anteil an der weltweiten Entwaldung. Die Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten bringt einen Paradigmenwechsel.

"Der Amazonas-Regenwald stößt gerade mehr CO2 aus, als er aufnimmt und funktioniert damit nicht mehr als CO2-Senke. Das Gesetz zu entwaldungsfreien Lieferketten ist ein Paradigmenwechsel: die EU schiebt importierter Entwaldung einen Riegel vor. Nun müssen wir das Erreichte in den anstehenden Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten verteidigen. Wir müssen unsere globale Verantwortung ernst nehmen", so Thomas Waitz.

Nach der Abstimmung wird es zu Verhandlungen zwischen Kommission, Mitgliedstaaten und Europäischem Parlament kommen. Die Grünen wollen hier den guten Text vor Abschwächungen durch die Mitgliedstaaten schützen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /