© VOR Josef Bollwein/ Große Freude über die E-Buslinie in Gänserndorf
© VOR Josef Bollwein/ Große Freude über die E-Buslinie in Gänserndorf

E-Busse für das südliche Weinviertel

Vorzeigekooperation von Postbus und EVN im Auftrag des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) bringt Elektro -Busse auf Niederösterreichs Straßen

Von einem Freudentag für den Klimaschutz und den öffentlichen Verkehr in Niederösterreich sprach Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko am heutigen Donnerstag in Gänserndorf, wo er gemeinsam mit Wolfgang Schroll vom VOR, Silvia Kaupa-Götzl von Postbus, Dirk Schmelzer von EvoBus Austria und Stefan Szyszkowitz von der EVN die europaweit erste E-Bus-Flotte für eine gemeinsame Region vorstellte:

"Eine komplett elektrisch betriebene, überregionale Busflotte ist einzigartig. Mit den Buslinien 530 im Halbstundentakt von Wolkersdorf nach Gänserndorf und 535 im Stundentakt von Mistelbach nach Gänserndorf haben wir ein zukunftsfittes und klimaschonendes Verkehrsnetz. Mit elf Bussen werden dabei von 27 Lenkern 1.200 Fahrgäste täglich transportiert", betonte der Mobilitätslandesrat. „Das Land Niederösterreich arbeitet intensiv an einer Mobilitätswende für eine saubere, leistbare und verlässliche tägliche Mobilität der Menschen. Neue, smarte Formen des öffentlichen Verkehrs wie Anrufsammeltaxis werden zunehmend das Angebot bereichern und mehr Flexibilität ermöglichen. Der Linienbetrieb bleibt jedoch das leistungsstarke Rückgrat der öffentlichen Mobilität. Umso wichtiger ist, hier nachhaltige, sichere und emissionsfreie Antriebstechnologien zu entwickeln."

"Mit dieser auf die Lebensbedürfnisse der Menschen in einer stark wachsenden Region maßgeschneiderten Lösung ist Niederösterreich Vorreiter und Vorbild für den zukunftsorientierten öffentlichen Verkehr. Niederösterreich steht für eine Mobilitätswende und leistbaren, sauberen öffentlichen Verkehr, dessen Rückgrat der Linienbetrieb ist", meinte Schleritzko abschließend und kündigte als nächste diesbezügliche Projekte E-Busse im Stadtverkehr von Baden und Amstetten an.

Wolfgang Schroll unterstrich, dass Niederösterreich mit dem Projekt großen Mut bewiesen und Recht behalten habe: "Seit Etablierung der neuen Linien 2019 haben sich die Fahrgastzahlen verdoppelt". Für den Betrieb (werktags von 4.30 bis 22.20 Uhr, am Wochenende von 6.30 bis 22 Uhr) fielen Kosten von über 3,5 Millionen Euro pro Jahr an. Neben den Übernachtladungen mit 150 Kilowatt stehe eine Schnell-Ladeeinrichtung mit 300 Kilowatt zur Verfügung, in der die Busse in rund 20 Minuten zwischen zwei Kursen aufgeladen werden könnten.

Silvia Kaupa-Götzl sagte: "Das ist ein Vorzeigeprojekt für ganz Österreich und ein Meilenstein für die Weiterentwicklung regionaler Busnetze". Postbus habe seit 2015 in neun Pilotprojekten in ganz Österreich E-Busse getestet und bereits vier Stück in Wolfurt und je eines in Judenburg und Wolfsburg im Einsatz. Die letzten eineinhalb Jahre der Vorbereitungszeit habe man für die Schulung der Mitarbeiter, die Umrüstung der Werkstätten, neue Energiezuleitungen und einen Test der Busse in der realen Umgebung verwendet. Durch die Lieferung von 100% grünem Strom durch die ÖBB Infra entsteht eine 100%ig grüne Leistungsabdeckung: Mit den im südlichen Weinviertel eingesetzten batteriebetriebenen E-Bussen können so im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbussen so jährlich rund 95 Tonnen CO2 eingespart werden.

Dirk Schmelzer bedankte sich für den "Mut und die Bereitschaft, in dieses nachhaltige, leistbare und verlässliche Verkehrsprojekt zu investieren". Stefan Szyszkowitz erinnerte daran, dass Niederösterreich die meisten privat zugelassenen E-Autos habe, der öffentliche Verkehr aber nach wie vor eine Herausforderung sei: "Wenn heute hier die grüne Fahne hochgezogen wird, kann ganz Niederösterreich darauf stolz sein". Bürgermeister Rene Lobner freute sich über das spannende und innovative Projekt und unterstrich: "Die Region steht für nachhaltige Mobilität und ein konstruktives Miteinander".


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /