GLOBAL 2000 fordert angesichts von Kohleplänen mehr Tempo bei Energiewende
Ausstieg aus Gasheizungen, wirksames Klimaschutzgesetz und Energieeffizienzgesetz fehlen noch immer
Angesichts der gestern bekannt gewordenen Pläne, das Kohlekraftwerk Mellach wieder einsatzbereit zu machen, weist GLOBAL 2000 auf die massive Umweltzerstörung durch Kohle hin: "Kohle ist die klimaschädlichste Energie und führt zu gesundheitsschädlichen Quecksilberemissionen und Feinstaub. Der Einsatz von Kohlekraftwerken zerstört das Klima und gefährdet Menschenleben. Das Abschalten des letzten Kohlekraftwerks Österreichs im Jahr 2020 war ein wichtiger [Meilenstein] (https://www.global2000.at/news/erfolg-kohlestrom-aus). Wenn jetzt über einen möglichen Einsatz des Kohlekraftwerks in Mellach diskutiert wird, dann sollte klar sein, dass es sich nur um zeitlich eng begrenzte, akute Notfälle handeln darf. Viel mehr Tempo braucht es hingegen bei der Energiewende in Österreich. Es fehlt ein gesetzlich verbindlicher Ausstieg aus Gasheizungen, ein wirksames Klimaschutzgesetz und ein Energieeffizienzgesetz mit dem der viel zu hohe Energieverbrauch reduziert werden kann", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Energiepolitik soll für GLOBAL 2000 mehr sein, als Notfallmaßnahmen zu erlassen. Der Betrieb eines Kohlekraftwerks sollte jedenfalls nur dann in Betracht gezogen werden, wenn die akute Gefahr besteht, dass auf andere Weise die Strom- und Wärmeversorgung nicht mehr gewährleistet werden kann. Dieser Einsatz sollte zeitlich eng auf diese akute Notlage begrenzt sein. Wichtig ist, dass der Einkauf der Kohlemengen keine Vorentscheidung für den Einsatz darstellen darf. Viel mehr Tempo erwartet sich die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 bei der Energiewende in Österreich. Beim Erneuerbaren-Wärmegesetz fehlt ausgerechnet der verbindliche Ausstieg aus Gasheizungen, das Klimaschutzgesetz ist seit zwei Jahren überfällig und auch das Energieeffizienzgesetz ist bereits im Jahr 2020 ersatzlos ausgelaufen. "Viele wichtige Weichenstellungen in eine klimafreundliche Zukunft fehlen bisher. Angesichts der aktuellen Krisensituation ist ein längeres Hinauszögern nicht länger tolerabel. Die Bundesregierung ist aufgefordert bei diesem wichtigen Thema nun an einem Strang zu ziehen und eine zukunftsorientierte Energiepolitik zur Priorität zu erklären", so Johannes Wahlmüller abschließend.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /