© BMK   Cajetan Perwein  / Klimaministerin  Leonore Gewessler
© BMK Cajetan Perwein / Klimaministerin Leonore Gewessler

Senat`s Businesslounge mit Lösungen zur Bekämpfung der Energiekrise

Senat der Wirtschaft diskutiert mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler Lösungsvorschläge zur Bekämpfung der Energiekrise und zur Standortstärkung

Am 28. März lud der Senat der Wirtschaft gemeinsam mit den Gastgebern Coil Innovation GmbH und Biohof Achleitner GmbH zur Business Lounge in Eferding. Mehr als 60 Unternehmerinnen und Unternehmer kamen und diskutierten im direkten Gespräch mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über kluge Lösungen zur Bekämpfung der Energiekrise, den Green Deal, das Erneuerbaren Ausbaugesetz, Energiemeinschaften, mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen und mehr.

Der Besuch bei der Coil Innovation GmbH zeigte auf, wieviel ein Vorreiter aus der österreichischen Industrie Gutes für die Umwelt tun kann. "Die Energiewende stellt auch unser Unternehmen laufend vor neue Herausforderungen. Doch wir wollen Umweltschutz in unse­rem Unternehmen leben. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur ist das ständige Bestreben, alle Produktdesigns und -prozesse verantwortungsbewusst zu optimieren, um die Umweltauswirkungen des Unternehmens zu minimieren. Wir freuen uns daher ganz besonders über den Besuch der Bundesministerin Leonore Gewessler," so Senator Dipl. Ing. Alexander Grisenti, Geschäftsführer der Coil Innovation GmbH. Coil Innovation ist Mitglied der "Klima-Allianz" des Senats der Wirtschaft und ein zertifiziertes "CO2-neutrales Unternehmen", das heißt, es wird versucht, Emissionen in unterschiedlichen Bereichen zu vermeiden und alle unvermeidbaren Emissionen werden durch den Kauf von Emissionsminderungszertifikaten kompensiert.

Nachhaltigkeit findet in Österreich aber seit Jahren in den verschiedensten Bereichen statt. So Die Familie Achleitner beweit mit ihrer Achleitner Biohof GmbH schon seit den 1990er Jahren Jahren, wie in der Landwirtschaft ökosoziale Marktwirtschaft erfolgreich umsetzbar ist: "Mit unserem umfassenden Biokonzept sowie Nachhaltigkeitslösungen durch die gesamte Wertschöpfungskette hindurch - von der Humusentwicklung bis zur Biokiste, der Fotovoltaikanlage am Dach, den Dämmstoffen aus Stroh und den Speisen im hauseigenen Restaurant - erzeugen wir weniger als 1% Abfall. Mit unserem innovativen Ansatz bei der Humusentwicklung können wir einen wesentlichen Beitrag zur CO2 Bilanz der österreichischen Landwirtschaft leisten," so Andreas Achleitner.

Die KMUs zeigten vor allem Verbesserungsvorschläge aus der täglichen Unternehmenspraxis, z.B. auch zum neuen Erneuerbaren Ausbaugesetzes (EAG) auf. "Das EAG ist ein wichtiger Meilenstein, um einerseits die Energiewende voranzutreiben, um andererseits Österreich beim Energiebedarf geopolitisch unabhängiger zu machen", so Senator Dr. Roland Kuras, Geschäftsführer der Power Solution GmbH. "Dabei bedarf es aber gerade für die Entwicklung von Energiegemeinschaften noch wesentlich vereinfachtere Regeln, um Verzögerungen bei der Abwicklung mit Netzbetreiber zu verhindern, um Prozesse klar zu strukturieren und generell, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Die Vertragsstrukturen gehören vereinfacht und es muss mehr Rechtssicherheit geschaffen werden," so der Gründer Wiens erster Energiegemeinschaft - Grätzl Energie.

Klimaschutzmaßnahmen stärken auch den Wirtschaftsstandort Österreich

Der RUNDE TISCH MITTELSTAND, wo auch der Senat der Wirtschaft Mitglied ist, hat eine Umfrage unter seinen österreichischen Mitgliedern durchgeführt. Dabei wurden die Auswirkungen der explosionsartig steigenden Energiepreise sondiert. Klar ist: Österreichs Unternehmer schlafen nicht! Schon bisher trieben sie sowohl Energie- und Ressourcensparmaßnahmen als auch den Umstieg auf erneuerbare Energien voran und 31% der Befragten sehen sich gegen die steigenden Kosten gut gerüstet. Trotzdem wollen 45% ihre Investitionen in erneuerbare Energiegewinnung noch verstärken. Noch besser sind es bei der Effizienz aus: Rund 76% der Befragten beschleunigen ihre Energiesparmaßnahmen.

"Der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine führt uns auch schmerzlich vor Augen, welche Auswirkungen unsere Abhängigkeit von russischem Gas auf unsere Unternehmen hat," ist Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, überzeugt. "Darum müssen wir jetzt alle Maßnahmen, vom Ausbau der Erneuerbaren Energien bis hin zu effizienteren Prozessen, noch stärker vorantreiben. Das schafft Arbeitsplätze und macht unsere Wirtschaft krisenfester. Ich freue mich, dass ich heute mit den Mitgliedern des Senats der Wirtschaft gemeinsam Lösungen diskutieren konnte und die vertretenen Unternehmen sich für mehr Klimaschutz engagieren."

Wer Klimawandel bekämpfen will sollte den Standort Österreich stärken!

Die Unternehmer*innen des Mittelstandes sind sich aber weitgehend einig, dass die Bundesregierung endlich für fairere Standortbedingungen sorgen muss. "Denn nicht nur bei den Energiepreisen haben österreichische Unternehmen gegenüber der internationalen Konkurrenz das Nachsehen. Schon bei Lohnnebenkosten, Steuerlast und Bürokratie ist Österreich im europäischen und internationalen Spitzenfeld, der Zugang zu Eigenkapital wird hierzulande dagegen weiterhin gehemmt. Die Innovationskraft und Überlebensfähigkeit unserer KMUs steht also mehr denn je auf der Kippe. Abwandern ist für viele eine unfreiwillige Alternative," sagt Hans Harrer, Vorstand des Senats der Wirtschaft.

Die sehr spannende Businesslounge, die wie alle Veranstaltungen des Senat der Wirtschaft klimaneutral war, war gleichzeitig intensives Networking. Mit dabei waren Petra Samhaber - Betten Ammerer GmbH, Gerhard Zirsch, Partner bei Fokus Zukunft, Michael Moll, CEO der accent Inkubator GmbH, Walter Eichner - Beckhoff Automation GmbH, Andreas Klauser - CEO von Palfinger AG, , Stephan Sharma - CEO der Energie Burgenland AG, Karl Weidlinger - CEO der Swietelsky AG u.a.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /