Bei E-Pkw-Neuzulassungen große Unterschiede zwischen Österreichs Bezirken
Wien Ottakring hat mit 41 Prozent höchsten Anteil, außerhalb Wiens ist Bezirk Rohrbach Spitzenreiter
Wien - Mit 41 Prozent stellte Wien-Ottakring einen neuen Rekord bei den E-Pkw-Neuzulassungen auf. Im Europa-Vergleich wäre das der zweithöchste Wert nach Norwegen, wo bereits zwei Drittel aller Neuzulassungen ausschließlich einen E-Motor haben. Mit Mariahilf, Innere Stadt, Neubau und Leopoldstadt folgen vier weitere Wiener Bezirke mit einem E-Pkw Anteil von 21 bis 25 Prozent. Außerhalb Wiens hat der Mühlviertler Bezirk Rohrbach mit 20,4 Prozent den höchsten E-Pkw Anteil, knapp vor dem Salzburger Pinzgau mit 20,3 Prozent. Die Südoststeiermark kam auf 20 Prozent.
"E-Pkw kommen sowohl in der Stadt als auch in den Regionen auf einen immer höheren Anteil bei den Neuzulassungen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Unternehmen", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Zum einen wurden in Österreich insgesamt zwei Drittel aller Pkw auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. Bei den E-Pkw pendelt dieser Anteil je nach Bundesland zwischen 75 Prozent (Burgenland) sowie 89 Prozent (Salzburg und Wien).
Während die Top-25 Bezirke bereits einen E-Pkw Anteil bei den Neuwagen von über 18 Prozent aufwiesen, hatten 17 Bezirke einen Anteil von unter 10 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Den niedrigsten Anteil an E-Pkw weisen Wien-Simmering und der Tiroler Bezirk Reutte mit jeweils vier Prozent auf.
Neben Verkehr vermeiden und verlagern auf öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren und zu Fuß gehen ist die Energiewende hin zu abgasfreien Antrieben die dritte wichtige Säule für ein klimaverträgliches Verkehrssystem. Bei allen drei Säulen ist mehr Tempo nötig, denn die Zeit drängt. "Die Regierung unterstützt Elektroautos mit umfangreichen Förderungen, legt sich dabei aber selber Steine in den Weg, weil Dieseltreibstoff und Firmenwagen mit Verbrennungsmotor nach wie vor steuerlich begünstigt werden. Direkte und indirekte Förderungen für fossile Energie sind ein Bremsklotz am Weg zum Klimaziel", stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Der Sachbezug für die private Nutzung von Firmenwagen soll von 1,5 auf 2 Prozent erhöht werden und bei Pkw mit hohem CO2-Ausstoß von derzeit 2 auf 2,5 Prozent. Die Deckelung des Sachbezugs ist aufzuheben und der Sachbezug stärker nach der tatsächlichen Nutzung zu berechnen.
In der Gesamtbilanz inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung sind in Österreich die CO2-Emissionen von E-Pkw im Schnitt um 59 Prozent niedriger als von Benzin- und Diesel-Pkw, wie Daten des Umweltbundesamt zeigen. Wird Ökostrom getankt, sind die Emissionen sogar um rund 77 Prozent niedriger. Zudem stoßen E-Pkw beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase, wie z.B. Stickoxide, aus. Auch die Abhängigkeit von teuren Öl-Importen sinkt, wenn der Anteil der E-Pkw steigt.
Österreichweit hat sich der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen von 6,4 Prozent im Jahr 2020 auf 13,9 Prozent im Vorjahr mehr als verdoppelt. Im Bundesländer-Vergleich haben Salzburg und Vorarlberg mit jeweils 17 Prozent den höchsten E-Pkw-Anteil, Kärnten mit 11,8 Prozent den niedrigsten.
VCÖ: Wien-Ottakring mit höchstem E-Pkw Anteil - außerhalb Wiens Bezirk Rohrbach
Spitzenreiter (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2021)
Wien-Ottakring: 41,2 Prozent
Wien-Mariahilf: 25,3 Prozent
Wien-Innere Stadt: 24,3 Prozent
Wien-Neubau: 22,3 Prozent
Wien-Leopoldstadt: 21,3 Prozent
Bezirk Rohrbach: 20,4 Prozent
Bezirk Zell am See: 20,3 Prozent
Wien-Margareten: 20,2 Prozent
Bezirk Südoststeiermark: 20 Prozent
Wien-Josefstadt: 19,8 Prozent
Bezirk Bregenz: 19,8 Prozent
Eisenstadt (inkl. Rust): 19,7 Prozent
Bezirk Grieskirchen: 19,6 Prozent
Bezirk Kirchdorf: 19,6 Prozent
Bezirk Braunau: 19,6 Prozent
Bezirk Salzburg-Umgebung: 19,6 Prozent
Bezirk Steyr-Land: 19,2 Prozent
Bezirk Ried: 18,8 Prozent
Bezirk Schärding: 18,7 Prozent
Bezirk Linz-Land: 18,6 Prozent
Bezirk Hartberg-Fürstenfeld: 18,6 Prozent
Bezirk Hallein: 18,4 Prozent
Klosterneuburg: 18,3 Prozent
Bezirk Vöcklabruck: 18,3 Prozent
Graz-Umgebung: 18,2 Prozent
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2022
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /