© rsbp.com- Meisen
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BirdLife Österreich stellt erste Trends der "Stunde der Wintervögel 2022" vor

Wer hat das Schnäbelchen vorne?

Wien - Die Stunde der Wintervögel hat geschlagen: Im dreizehnten Jahr der Wintervogelzählung zeichnet sich folgendes Bild ab: Die Kohlmeise ist Österreichs häufigster Wintervogel, gefolgt von Haussperling und Feldsperling. Auf Platz vier die Amsel. Diese ersten Trends (Stand 10.1. 11 Uhr) basieren auf den Daten der bisher rund 16.500 Teilnehmer:innen, die ihre Beobachtungen online an die Vogelschutzorganisation BirdLife meldeten. Das Endergebnis der „Stunde der Wintervögel 2022“ erfolgt nach Auswertung aller Meldungen am 24. Jänner 2022 (Einsende- und Meldeschluss ist der 17. Jänner 2022).

Es lassen sich bereits jetzt erste spannende Trends auslesen: Im 13ten Jahr der Wintervogelzählung wird voraussichtlich die Kohlmeise der häufigste Wintervogel Österreichs sein und verweist Haus- und Feldsperling auf die Plätze zwei und drei. Im Schnitt sind rund 31 Vögel pro Garten gezählt worden, das liegt unter dem langjährigen Durchschnitt von 38 Vögel pro Garten, aber auf gleichem Niveau wie in den beiden Vorjahren.

Temperatur und Schneelage während des Zählzeitraums sind wichtige Faktoren, die das Auftreten der heimischen Vögel im Siedlungsraum stark beeinflussen. Südlich der Alpen überwintern generell mehr Vögel. So ist heuer ein deutliches Nord-Süd-Gefälle zu beobachten: In der Steiermark (rund 37 Vögel pro Garten) und Kärnten (rund 35) sind österreichweit die meisten Vögel pro Garten anzutreffen. Bei Schnee finden die Samenfresser in der freien Landschaft und in den Wäldern weniger Nahrung und fliegen zu den Futterstellen im Siedlungsraum.

Bei der „Stunde der Wintervögel 2022“ sind wieder mehr Meisen (Kohl-, Blau-, Tannen- und Haubenmeise) zu den heimischen Futterhäuschen geflogen als im Vorjahr. Bergfink und Gimpel waren bereits seit dem Herbst in Österreich gut vertreten und wurden auch während des Zählzeitraums häufiger beobachtet.

Obwohl die Kohlmeise der häufigste Wintervogel Österreichs ist, ist ihr Winterbestand in den Siedlungen unter starken Schwankungen langfristig abnehmend. Ursachen für diese Schwankungen liegen in der Verfügbarkeit von natürlicher Nahrung und Zuzug aus dem Norden.

Der Grünfink ist selten wie nie in heimischen Gärten anzutreffen, die Parasitenerkrankung Trichomoniasis dürfte dafür verantwortlich sein.

„Genaueres wissen wir nach Eingang aller Meldungen und der Auswertung der Ergebnisse. Einsendeschluss der Ergebnisfolder und Ende der Online-Eingabe ist am 17. Jänner 2022“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. Der jeweils aktuelle Stand der gemeldeten Beobachtungen ist in Echtzeit nachzulesen unter: www.stunde-der-wintervoegel.at (auf den Button „Ergebnis 2022“ klicken und nach Bundesland oder Region filtern. Oder auf „Ergebnis 2022 Karte“ klicken und Region auswählen).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /