© Grüne Burgenland/ Hier soll das neue Shoppinggelände entstehen
© Grüne Burgenland/ Hier soll das neue Shoppinggelände entstehen

Burgenland: Klimaprotest gegen geplantes Shopping-Gebiet

Schon im März sollen zwischen Oberpullendorf und Steinberg-Dörfl die Bagger auffahren und 100.000 m2 Ackerfläche für ein weiteres Business- und Shoppinggelände vernichten.

Seit die ersten Pläne bekannt wurden, mobilisieren die Grünen gegen diese zusätzliche Bodenversiegelung im Bezirk. Am Samstag folgten mehr als 70 Klima- und UmweltaktivistInnen dem Aufruf der Bezirksgruppe und stellten sich rund um das Gebiet auf.

"Wir wollen sichtbar machen, wie groß dieses Shoppinggelände werden soll. Das sind 100.000 m² betonierte und asphaltierte Ackerböden, die für ein weiteres Einkaufszentrum, in dem sich eh immer die gleichen Geschäfte ansiedeln, geopfert werden. Unser Boden ist kostbares, nur begrenzt verfügbares Gut und sollte so behandelt werden", erläutert Federica Hannel, Bezirksprecherin der Grünen.

Spürbare Klimakrise: 17 Grad plus Ende Dezember

Die Klimakrise ist längst angekommen und wurde mit einem neuen Wärmerekord zu Weihnachten deutlich spürbar. Doch alle Projektbeteiligten, also die Landesregierung und fast alle Gemeinden im Bezirk, denken offenbar nicht mehr ans Übermorgen. "Wir brauchen jeden Quadratmeter des unverbauten Bodens – als CO2-Speicher, als Wasserspeicher, als Abkühler und als Lebensmittelerzeuger", erinnert Naturschutz- und Landwirtschaftssprecher Wolfgang Spitzmüller an die Bedeutung des unverbauten Ackers. Alleine auf dieser Fläche fehlen in Zukunft 70 Tonnen Getreide.

Auflagen für Shoppingcenter-Betreiber notwendig

Damit die Auswirkungen auf Klima und Umwelt hier in Steinberg-Dörfl zumindest etwas abgemildert werden, sind ausgleichende Maßnahmen unabdingbar. "Die beteiligten Gemeinden und die Landesregierung müssen sicherstellen, dass hier statt vollasphaltierter Parkplätze jetzt Rasengittersteine eingesetzt werden, durch die Regen ins Grundwasser sickern kann, alle Dächer PV-Anlagen erhalten und es eine öffentliche Anbindung gibt", fordern die Bezirksgrünen.

Auch die Oberpullendorfer Bürgerinitiative BLOP! nahm an der Aktion teil und fordert nachhaltige Lösungen. "Wir suchen auch die Gespräche mit Harald Zagiczek von der Wirtschaftsagentur und Landesrat Dorner, um das Projekt "Businesspark Mittelburgenland" zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Projekt zu machen", so BLOP! Wirtschaftssprecher Dietmar Csitkovics.

Das Burgenland hält den einsamen Rekord im Flächenverbrauch, damit muss Schluss ein. "Alle, die sich die Betonzukunft schön reden, machen sich mitverantwortlich für die drohende Klimakatastrophe", erklärt Federica Hannel.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /