© ÖBB/Harald Eisenberger / Mit der Bahn unterwegs
© ÖBB/Harald Eisenberger / Mit der Bahn unterwegs

Große Bundesland-Unterschiede bei Nutzung des Öffentlichen Verkehrs

93 Prozent der Wiener Bevölkerung fährt zumindest gelegentlich mit Öffis (utl2) VCÖ: Ballungsräume und Regionen brauchen mehr Bahn und Bus

Wien - Bei der Nutzung des Öffentlichen Verkehrs gibt es in Österreich große Unterschiede zwischen den Bundesländern, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Spitzenreiter sind die Wienerinnen und Wiener. Außerhalb Wiens ist der Anteil der Öffi-Fahrer in Vorarlberg am höchsten. Der VCÖ fordert einen verstärkten Ausbau der Bahn- und Busverbindungen in Ballungsräumen und in den Regionen.

Der Öffentliche Verkehr ist bereits für viele in Österreich ein zentrales Verkehrsmittel. Im Jahr 2019 waren laut Statistik Austria bereits 4,84 Millionen Personen in Österreich über 15 Jahren zumindest gelegentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, davon 2,14 Millionen täglich oder mehrmals die Woche. Dazu kommen noch Kinder und Jugendliche, die beispielsweise zur Schule mit den Öffis fahren.

Außerhalb Wiens liegt Vorarlberg an der Spitze, wo 74 Prozent den Öffentlichen Verkehr nutzen, vor Salzburg und Tirol mit jeweils 67 Prozent. In der Steiermark sind es 63 Prozent, in Oberösterreich 56 Prozent, in Niederösterreich 52 Prozent, in Kärnten 46 Prozent und im Burgenland 40 Prozent, berichtet der VCÖ.

Am 26. Oktober startet das Klimaticket Österreich. Zudem gibt es dann zusätzlich zu Wien, Vorarlberg, Tirol und Salzburg nun auch für Oberösterreich sowie gemeinsam Niederösterreich und Burgenland günstige Jahresnetzkarten. "Die Jahresnetzkarten sind für Pendlerinnen und Pendler ein starker Anreiz vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. So kann man trotz steigender Spritpreise die eigenen Mobilitätskosten stark reduzieren", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Wer beispielsweise von Wels nach Linz pendelt zahlt mit dem Oberösterreich-Ticket künftig nur 695 Euro pro Jahr und kann alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Davor kostete die Streckenkarte Wels - Linz inklusive der Stadtverkehre 1.189 Euro. Und während bisher die Strecke Amstetten - St. Pölten 1.444 Euro pro Jahr kostete, kostet das Klimaticket Region für ganz Niederösterreich und Burgenland nur 550 Euro pro Jahr.

Auch bei den häufig mit Öffis Fahrenden gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Vor der Covid-19 Pandemie fuhren 71 Prozent der Wiener Bevölkerung täglich oder mehrmals die Woche mit Öffis, in Vorarlberg waren es 29 Prozent, in Salzburg und Tirol jeweils 21 Prozent und in der Steiermark 20 Prozent. In Kärnten war der Anteil mit acht Prozent am niedrigsten. Nach dem Pandemie-bedingten Einbruch der Fahrgastzahlen im Vorjahr, ist die Zahl der Fahrgäste mittlerweile wieder deutlich gestiegen.

"Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Auch beim Öffentlichen Verkehr. Punkto Preis ist das Angebot nun österreichweit sehr gut. Nun geht es darum, dass es auch bei der Dichte des Netzes und der Häufigkeit der Verbindungen es österreichweit ein sehr gutes Angebot gibt", betont VCÖ-Experte Schwendinger. Vor allem in den Ballungsräumen braucht es mehr Bahn- und Busverbindungen vom Umland in die Städte. Zudem ist es wichtig, dass in den Regionen alle 124 regionalen Zentren optimal mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sind, fordert der VCÖ. Für dünner besiedelte Regionen sind ergänzend zum Linienverkehr auch Anrufsammeltaxis und Gemeindebusse wichtig.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /