© BAX / BPW Bergische Achsen KG/ Josha Felix Kneiber, Leiter Produktmanagement & Strategischer Vertrieb Elektromobilität bei BPW. Gut zu erkennen: Die niedrige Position des Fahrerhauses, durch die Fußgänger und Radfahrer besser zu sehen sind.
© BAX / BPW Bergische Achsen KG/ Josha Felix Kneiber, Leiter Produktmanagement & Strategischer Vertrieb Elektromobilität bei BPW. Gut zu erkennen: Die niedrige Position des Fahrerhauses, durch die Fußgänger und Radfahrer besser zu sehen sind.

BAX fährt vor: Neuer Elektro-Lkw mit herausragender Nutzlast

7,5 Tonner mit 3 Tonnen Zuladung und bis zu 200 Kilometer realer Akkureichweite

Wiehl - Eine neue elektrische Lkw-Marke aus Deutschland feiert Premiere: Das erste Fahrzeug der Marke BAX wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Bundesverbands eMobilität (BEM) enthüllt. Der 7,5 Tonner mit dem elektrischen Achsantrieb von BPW wurde gemeinsam mit Paul Nutzfahrzeuge sowie mit Spediteuren und Aufbauten-Spezialisten entwickelt. Das erklärt die kompromisslose Alltagstauglichkeit und herausragende Leistungswerte.

„Ein Lkw dient dem Transportprozess – und nicht umgekehrt“, so das Motto. Der erste BAX wurde im nordrhein-westfälischen Wiehl vor rund 100 Journalisten und Branchenvertretern enthüllt wurde: Die Fahrzeugpremiere am Hauptsitz der BPW Bergischen Achsen KG war ein Highlight der Jahreshauptversammlung des Bundesverbands eMobilität (BEM). Tags zuvor hatte BPW das Fahrzeug in einer exklusiven Vorpremiere Spitzenvertretern der Transportindustrie vorgestellt. Viele Spediteure waren aktiv an der Entwicklung des 7,5 Tonners beteiligt, der ab Frühjahr kommenden Jahres ausgeliefert wird. Das erklärt sein konstruktives Layout und technische Leistungsdaten, die konsequent auf den Transportalltag ausgerichtet wurden: Mit einem reinen Chassisgewicht von nur 3,5 Tonnen schultert der neue BAX 7.5 eine Netto-Nutzlast von vier Tonnen. Das macht ihn zum idealen Träger von Aufbauten aller Art: Mit einem ab Werk lieferbaren festen Kofferaufbau mit Palfinger-Ladebrücke verbleiben immer noch imposante drei Tonnen Zuladung – mancher Diesel-Lkw der 8-Tonnen-Klasse kommt an diesen Wert nicht heran. 15 Europaletten haben in dieser Version Platz.

Auch führende Aufbauten-Spezialisten haben an der Entwicklung aktiv mitgewirkt. Der BAX 7.5 ist deshalb mit zwei verschiedenen Radständen – 3465 und 4475 mm – lieferbar und kann ohne konstruktive Einschränkungen mit denselben Aufbauten individualisiert werden wie ein Dieselfahrzeug: Ob Container-Shuttle, Hubsteiger, Tankwagen oder Müllfahrzeug: Der BAX packt’s.

Die Batterie- und Ladetechnik unterstützt ebenfalls die unterschiedlichsten logistischen Einsatzszenarien: Mit „Long Range“-Batteriesatz fährt der BAX 200 Kilometer weit, die „Medium Range“-Version mit einer Reichweite von 130 Kilometern zielt auf die City-Logistik. Die Reichweitenangaben sind keine theoretischen Laborwerte, sondern wurden im realen Testeinsatz bei batteriezehrenden Winter-Temperaturen gemessen. Die Batterien werden von BMW i zugeliefert.

Geladen werden kann der BAX sowohl mit 22 kW AC oder auch 100 kW DC, je nachdem welche Ladeinfrastruktur und welche Anzahl von Schichten der Fahrzeugbetreiber plant. Mit 100 kW DC lädt der BAX von 20% auf 80% SoC (State of Charge/Ladezustand) in weniger als 40 Minuten und ist damit führend in seiner Klasse. Im Mehrschichtbetrieb kann der BAX so in den Pausen oder während des Schichtwechsels geladen werden.

Die hohe Zuladung des BAX erklärt sich vor allem aus Antriebstechnik: Sie sitzt nicht vor oder unter dem Fahrer, wie sonst bei batterieelektrischen Lkw üblich, sondern in der Hinterachse: Die Antriebsachse von BPW wuchtet mit zwei E-Motoren ein Drehmoment von jeweils 3.290 Newtonmetern auf die Räder – das sorgt für kraftvolle Fahrleistungen. Die maximale Achslast liegt bei 5,6 Tonnen. Das Antriebskonzept, das sich bereits seit 2018 bei der elektrischen Umrüstung von Lkw bewährt, benötigt weder Differenzialachse noch Kardanwelle – das kommt der Zuladung zugute, aber auch der Wartungsfreundlichkeit: was nicht da ist, kann auch nicht kaputt gehen.

Fahrer auf Augenhöhe mit Radfahrern, einfacher Ein- und Ausstieg

Weniger Gewicht, mehr Bauraum und mehr Zuladung ermöglicht auch das Chassis. Vor allem aber sorgt es für mehr Sicherheit im urbanen Verkehr – und entlastet gleichzeitig den Fahrer. Im BAX sitzt er nicht hoch über dem Verkehr, sondern nahezu auf Augenhöhe mit Radfahrern. Auch das Ein- und Aussteigen fällt so erheblich leichter. Für Sicherheit sorgen umfassende Assistenzsysteme, darunter Spurhalteassistent, Notbrems- und Abbiegeassistent und eine Rückfahrkamera. Der Fahrer freut sich zudem über serienmäßige Komfort-Features wie Klimaanlage, Sitzheizung, Freisprecheinrichtung, Apple Carplay/Android Auto und vieles mehr.
Alle Fahrzeugdaten sind online aus der Ferne einsehbar – sogar die Zuladung

Hinter der neuen Lkw-Marke BAX stehen zwei renommierte Spezialisten der Nutzfahrzeugbranche: Die BPW Bergische Achsen KG im nordrhein-westfälischen Wiehl und die Paul Nutzfahrzeuge GmbH. BPW entwickelte neben der Antriebstechnik auch die Vernetzung und Systemintegration des Fahrzeugs, Paul übernimmt die mechanische Integration sämtlicher Antriebs-Komponenten, sowie auch die Homologation für den gesamteuropäischen Markt.

Beide Unternehmen kooperieren seit Jahren bereits bei der Umrüstung von Lkw von Diesel- auf Elektroantrieb. Das Fahrzeug ist nach ISO 26262 entwickelt und erhält eine EG-Typgenehmigung. Ab Mitte 2022 kann der neue Lkw dann auch in ganz Europa gekauft werden. Der BAX 7.5 ist bereits bestellbar, schon vor der offiziellen Fahrzeugpremiere gingen verbindliche Bestellungen ein. Das Fahrzeug kann wahlweise schlüsselfertig inklusive Aufbau direkt über BPW bestellt werden. Alternativ können Fahrzeugbetreiber oder Aufbauten-Spezialisten auch nur das Chassis bestellen und den Aufbau in Eigenregie vornehmen.


“BPW und Paul demonstrieren die Innovationskraft des Mittelstandes”

Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbands eMobilität (BEM): “Der BAX demonstriert eindrucksvoll die Innovationskraft der mittelständischen deutschen Nutzfahrzeugindustrie. Hier haben sich renommierte Familienunternehmen zusammengetan und gemeinsam mit Spediteuren, Fahrern und Systempartnern der Zulieferindustrie einen Lkw auf die Beine gestellt, der durch seine Leistung und kompromisslose Praxisorientierung imponiert. BPW und Paul Nutzfahrzeuge unterscheiden sich wohltuend von manchen Großkonzernen, von denen bisher viel Brimborium, aber wenig serienreife Fahrzeuge gesehen wurden.”


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /