© Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay
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Impact als Zukunftsthema für den Markt nachhaltiger Geldanlagen

BKC Initiatorin und Mitautorin der FNG-Studie „Impact“

Paderborn. Gemeinsam mit Florian Sommer hat Dr. Helge Wulsdorf, Leiter Nachhaltige Geldanlagen bei der Bank für Kirche und Caritas (BKC), eine umfassende Studie zum Verständnis und zur Bedeutung von Impact in der Kapitalanlage vorgelegt. Die beiden Vorstandsmitglieder des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG), dem Fachverband für Nachhaltige Investments im deutschsprachigen Raum, zeigen in ihrer Publikation „Impact – Strategisches Zukunftsthema für den Markt Nachhaltiger Geldanlagen“, dass die finanzielle Wirksamkeit von sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsindikatoren zunehmend in den Fokus der Finanzwirtschaft rückt. Neben einer möglichen Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils in der Kapitalanlage durch Nachhaltigkeit stellt sich aber ebenso die Frage, welche positiven und negativen Wirkungen, also welchen Impact, Investments auf Umwelt und Gesellschaft haben.

„Die Finanzwirtschaft wird den sozialen und ökologischen Rucksack ihrer Produkte zunehmend offenlegen“, erläutert Wulsdorf. „Dabei ist dann sehr genau zu schauen, welche nachhaltigen Qualitätsanforderungen gerade ausdrücklich wirkungsbezogene Produkte erfüllen müssen, damit es nicht zu einer Irreführung der Anlegerinnen und Anleger kommt. Schließlich wollen diese nicht nur finanzielle Rendite erwirtschaften, sondern mit ihren Geldanlagen auch einen nachweisbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.“ Mit seinem Co-Autor gibt Wulsdorf wegweisende Impulse für die aktuelle Diskussion, indem sie etwa eine in einem FNG-Stakeholder-Dialog erarbeitete Definition von Impact Investments vorlegen. In ihr wird der positive Lösungsbeitrag zu ökologischen und/oder sozialen Problemen hervorgehoben und anhand der fünf Merkmale Intentionalität, Zusätzlichkeit, Wirkungskanäle, Messbarkeit und Transparenz erläutert. Solch eine Klärung ist notwendig, denn laut der erstmals vom FNG in diesem Jahr durchgeführten Umfrage zum Thema Impact messen drei Viertel der Befragten bei der strategischen Gestaltung ihrer Finanzprodukte der sozial-ökologischen Impactmessung und -steuerung einen sehr wichtigen oder wichtigen Stellenwert bei.

Im FNG-Spezial „Impact“ geben die beiden Autoren einen umfassenden Überblick über die aktuelle Impact-Diskussion und die dynamische Entwicklung in diesem Marktsegment. Sie fassen die wichtigsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis verständlich zusammen und leiten daraus die wichtigsten Kennzeichen von Impact auf dem Finanzmarkt ab. Einen Schwerpunkt setzen die zwei FNG-Vorstandsmitglieder auf die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die seitens der europäischen und nationalen Regulatorik festgelegt und den Markt für nachhaltige Geldanlagen zukünftig bestimmen werden. Anliegen der Studie ist es, Greenwashing, also die marketinggetriebene Schönfärberei von Finanzprodukten, zu verhindern, damit Investoren beim Kauf von wirkungsorientierten Finanzprodukten nicht getäuscht werden.

Eine einheitliche, rechtskonforme Klassifizierung von Finanzprodukten ist ein wichtiger Schritt für den Markt, damit sich der Investor, einfach zugänglich, ein Bild davon machen kann, wie es um den Impact von Investitionsmöglichkeiten bestellt ist. Die Studie hält überdies fest, vor welchen Herausforderungen die Anbieter und Manager von Finanzprodukten stehen. Auch wenn die Regulatorik der Impact-Debatte Rückenwind gibt, sorgt sie zugleich für große Verunsicherung durch fehlende Eindeutigkeit und Klarheit in ihren Regelwerken. Dies bestätigt auch die FNG-Umfrage zu Impact. Zudem kann von einer Marktreife bei der Messbarkeit von Impact bei weitem noch keine Rede sein. Ein einheitlicher Reporting-Standard liegt derzeit genauso wenig vor wie technische Qualitätsvorgaben für deren Messung und Quantifizierung sowie Verwertbarkeit in den Investmentprozessen.

FNG Studie zum Download


Über die Bank für Kirche und Caritas eG

Die Bank für Kirche und Caritas eG ist am Standort Paderborn mit rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 5,6 Mrd. Euro eine der Vorreiterinnen im Markt ethisch-nachhaltiger Geldanlagen. Bereits 2003 wurden die Eigenanlagen und sämtliche Bankprodukte mit einer ethisch-nachhaltigen Anlagestrategie verknüpft. Die Bank betreut vorrangig kirchliche und caritative Einrichtungen der katholischen Kirche und deren hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /