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Studie: Konsequenter Ausbau der Solarenergie kann in Deutschland Zehntausende Arbeitsplätze schaffen

Politische geleitete regulatorische Hürden müssen beseitigt werden

Hamburg – Solarenergie nach den Anforderungen des 1,5-Grad-Ziels auszubauen, kann in Deutschland einen deutlichen Wachstumsschub in der Solarbranche bewirken und kumuliert bis zu 85.000 Arbeitsplätze schaffen. Dies zeigt eine neu veröffentlichte Kurzstudie des Fraunhofer ISE-Instituts im Auftrag von Greenpeace [online: https://act.gp/3jws1ya]. Die konsequente Nutzung von Sonnenenergie in der Bundesrepublik könnte zudem eine globale Strahlkraft entwickeln. Photovoltaik und Solarthermie sind längst marktreif und verbessern sich kontinuierlich, allein politischer Unwille steht einem Solarboom im Wege. „Der schnelle Umbau des Energiesystems auf Basis von erneuerbaren Energien ist das Herzstück eines erfolgreichen Kampfs gegen die Klimakrise”, sagt Greenpeace-Experte für Erneuerbare Energien Jonas Ott. „Es ist unverantwortlich, dass noch immer regulatorische Hürden den Ausbau der Solarenergie blockieren. Sowohl Solar- als auch Windenergie müssen massiv ausgebaut werden. Nur wenn die Bundesregierung ihre Verhinderungspolitik bei den Erneuerbaren stoppt, kommt Deutschland beim Klimaschutz voran.”

Solarenergie birgt enorme bislang ungenutzte Potenziale

Die Studie identifiziert mit über 3.000 Gigawatt möglicher Leistung ein enormes Potenzial für Photovoltaik, etwa auf künstlichen Seen, an Fassaden oder in Kombination mit landwirtschaftlichen Flächen – allein die sogenannte Agri-Photovoltaik birgt ein Potenzial von bis zu 1.700 Gigawatt. Mit 1.000 Gigawatt bieten vor allem Städte eine attraktive Nutzung, da der grüne Strom direkt genutzt werden könnte. Die bestehenden Potenziale zeigen, dass das für den Schutz des Klimas nötige Ausbautempo ambitioniert, aber machbar ist. Damit Sonnenstrom einen Beitrag zu einem bis spätestens 2040 klimaneutralen Deutschland leistet, muss sich der jährliche Zubau verdreifachen, von zuletzt 5 auf mindestens 15 Gigawatt. „Solarenergie bietet enormes Potenzial für die Energiewende”, so Ott. „Um das zu heben, muss die Bundesregierung sofort Maßnahmen wie etwa eine Solarpflicht für Neubauten und bei Dachsanierungen einleiten und die Ausschreibungsmengen erhöhen.”


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /