© Caritas
© Caritas

#fashion4future: Caritas Aktion gegen Klimawandel, für Frauenprojekte im Südsudan

Aus der Hose wird ein Mangobaum - Caritas der Erzdiözese Wien sammelt selten getragene Kleidung, die bei einem Event weiterverkauft wird. Der Erlös kommt Frauen im Südsudan zugute

Letztes Jahr Dürre und Heuschreckenschwärme, heuer Überschwemmungen. Im Südsudan bahnt sich zwischen den Kriegsnachwehen und Corona eine Hungerskatastrophe an. Für viele Menschen geht es um Leben und Tod. Laut einem aktuellen Bericht der FAO, dem sogenannten Hunger Hotspots Report, ist Südsudan unter den drei Ländern weltweit mit der derzeit akutesten Hungersituation. Und dieser Hunger ist auch im Südsudan eine direkte Folge von Klimaveränderungen.

Gleichzeitig kauft jede*r Österreicher*in im Schnitt 60 Kleidungsstücke und entsorgt wieder 35 davon pro Jahr. Vieles davon gut erhalten. Manches sogar ungetragen. "Wir wissen: Unser Konsumverhalten bei Kleidung trägt wesentlich zur Klimakrise bei. Wir kaufen zu oft, zu viel Kleidung ein. Die Textilindustrie produziert immer billiger und schneller. Es ist ein System, das sich für niemanden mehr ausgeht", sagt Elisabeth Mimra, Leiterin der carlas, den Second-Hand-Läden der Caritas der Erzdiözese Wien.

"In einer globalisierten Welt tragen wir alle Verantwortung für ein gelingendes Leben auf unserem gemeinsamen Planeten. Deswegen läuft bei der Caritas der Erzdiözese Wien aktuell eine außergewöhnliche Aktion: Aus einer Hose wird ein Mangobaum, aus einem T-Shirt eine Gießkanne", fährt Mimra fort. Und: "Wie das funktioniert? Wir rufen dazu auf, den Kleiderkasten nach gut erhaltener, selten getragener, fescher Kleidung zu durchsuchen und bis 5. August einem der carlas zu spenden." Am 6. August werden diese Kleidungsstücke - die unter anderem auch von prominenten Personen gespendet werden - bei einer Veranstaltung in der carla Mittersteig (Mittersteig 10, 1050 Wien) an neue Besitzer*innen weitergegeben. Denn: Das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das nicht produziert werden muss.

Kleidung als Klimaschutz-Hebel

"Mit der Art, wie wir uns anziehen, haben wir einen ganz großen Klimaschutz-Hebel. Dank vieler toller Second Hand Möglichkeiten und Slow Fashion Designer*innen muss man heutzutage auch überhaupt keine Abstriche im Style mehr machen", sagt Helene Pattermann, Gründerin und Obfrau von Zero Waste Austria, die die Aktion der Caritas unterstützt.

Der Gesamterlös des Tages kommt Partnerprojekten im Südsudan zugute, in denen Menschen unterstützt werden, mit den klimatischen Veränderungen, die der globale Norden zu großen Teilen verursacht, zurechtzukommen. Dazu gehören landwirtschaftliche Weiterbildung, neue Bewässerungsformen, Werkzeug und Saatgut. "Es geht hier nicht um Hilfe, sondern um Gerechtigkeit", sagt Helene Unterguggenberger, Leiterin der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Caritas unterstützt die Menschen im Südsudan auf drei Ebenen mit zahlreichen Projekten und Programmen. Dabei steht einerseits die dringende Lebensmittelhilfe im Vordergrund. "Die Caritas unterstützt Flüchtlingsfamilien mit monatlichen Nahrungsmittelverteilungen, die die Basisversorgung der Familien gewährleisten sollen", sagt Unterguggenberger. Der Kern ist aber die langfristige Hilfe. "Wir unterstützen 2.000 Bauernfamilien, dass sie sich langfristig selbst versorgen können. Vor allem kleinbäuerliche Familien leben allein von der Ernte ihres Feldes. Nachhaltige und ressourcenschonenden Anbaumethoden werden gerade in der Klimakrise immer wichtiger", so Unterguggenberger weiter. "Besonders unterstützt werden Frauen in den Projekten, um Resilienz in Gemeinschaften, Familien und darüber hinaus aufzubauen. Die langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass eine erfolgreiche Hungerhilfe auf diese Weise am nachhaltigsten wirkt", fährt Unterguggenberger fort.

Bitte helfen auch Sie, durchsuchen Sie Ihren Kleiderschrank nach gut erhaltener, schicker Kleidung und tun so etwas gegen die Klimakrise und helfen gleichzeitig Projekten im Südsudan.

* 1 Euro kostet der Setzling für einen Mangobaum.
* 2 Euro kosten der Setzling für Teak und das Saatgut für Mais.
* 3 Euro kostet ein Kaffeesetzling.
* 5 Euro kostet das notwendige Anbauwerkzeug (z.B. 1 Hacke, 1 Gießkanne, 1kg Nägel).
* 20 Euro kostet das Saatgut zur Bewirtschaftung von ca. 2.000m2 landwirtschaftlicher Fläche (Tomaten, Okra, Mais, Zwiebel, Erbsen etc.).
* 50 Euro kosten die Utensilien zur Herstellung von Seife, die Frauengruppen anschließend am Markt verkaufen können.
* 100 Euro ermöglichen die Herstellung eines Bienenstocks aus lokalen Materialien.
* 150-200 Euro finanzieren ein Fahrrad, um das Gemüse zum Verkauf auf den Markt zu bringen.
* 800 Euro ermöglichen einer Frauengruppe den Erwerb einer Strickmaschine.


wirhelfen.shop


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /