© W.J.Pucher OEKONEWS / Arnold Schwarzenegger mit Klimaminsterin Leonore Gewessler
© W.J.Pucher OEKONEWS / Arnold Schwarzenegger mit Klimaminsterin Leonore Gewessler

Schwarzenegger: "Die Menschen brauchen positive Botschaften"

Arnold Schwarzenegger: Die Menschen brauchen keine Hoffnungslosigkeit beim Kampf gegen den Klimawandel sondern positive Botschaften

© W.J.Pucher OEKONEWS /  Austrian World Summit in Wien
© W.J.Pucher OEKONEWS / Austrian World Summit in Wien
© W.J.Pucher OEKONEWS /  Klemens Hallmann, hier während der Konferenz mit seiner Frau Barbara Meier, ist Leading Partner der Konferenz
© W.J.Pucher OEKONEWS / Klemens Hallmann, hier während der Konferenz mit seiner Frau Barbara Meier, ist Leading Partner der Konferenz
© W.J.Pucher OEKONEWS / Das Motto lautete heuer "Healthy people- Healthy planet"
© W.J.Pucher OEKONEWS / Das Motto lautete heuer "Healthy people- Healthy planet"

Gestern fand der Austrian World Summit statt, die Klimakonferenz von Arnold Schwarzenegger. Erfreulicherweise war er heuer wieder selbst in der Spanischen Hofreitschule in Wien und konnte rund 350 Gäste. darunter Bundeskanzler Kurz und Bundespräsident van der Bellen, begrüßen. Sein dringlicher Appell bei der Eröffnungsrede war klar: Es braucht endlich wieder mehr Hoffnung, mehr positive Botschaften.

Überall auf der Welt arbeiten Umweltaktivisten endlos daran, Dinge verbessern zu wollen. Oft unter dem Einsatz ihres Lebens. Die Botschaften kommen aber oft nicht an, weil die Menschen mit negativen Schlagzeilen über schmelzende Eisberge, überflutete Städte, etc. überschüttet werden und dadurch abstumpfen, sowie verzweifelt und verwirrt sind. Schwarzenegger brachte dazu einen anschaulichen Vergleich mit dem Filmbusiness: "Niemand würde groß in einen Film investieren, der Hoffnungslosigkeit verbreitet." Sein dringender Appell lautet daher, Botschaften im Kampf gegen den Klimawandel so einfach wie möglich zu halten und vor allem auch über die positiven Erfolge in diesem Bereich zu berichten. "Menschen brauchen Ermutigung, nicht nur Bedrohungen und Verzweiflung." so Arnold Schwarzenegger. Nur gemeinsam können wir Umweltverschmutzung und beenden, wenn wir alle zusammenarbeiten. Wir können es schaffen. "

Van der Bellen: Aus Fehlern lernen

Aufhorchen ließ Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der damit überraschte, zunächst nicht über das Klima sprechen zu wollen. "Ich will über uns Menschen sprechen", sagte Van der Bellen. "Healthy Planet - Healthy People. Dieser Satz bringt es auf den Punkt: Alles, was wir Menschen machen, wirkt sich auf unseren Planeten aus - und die Gesundheit unseres Planeten wirkt sich wiederum auf uns aus." Seine große Hoffnung besteht darin, dass "wir Menschen aus Fehlern lernen können". Erste Schritte sind mit dem Klimaabkommen von Paris und dem European-Green Deal getan, so der Bundespräsident. "Wir müssen weiter fest an einem Strang ziehen. Viele Unternehmen haben bereits die Zeichen der Zeit erkannt, besonders gefordert ist jetzt die Politik. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Klimakrise meistern werden."

Kurz: Wiederaufbau mit klarem Fokus Klimaschutz

Bundeskanzler Sebastian Kurz wies darauf hin, das Österreich u.a. bis 2040 klimaneutral werden will, auch der European Green Deal ist ein wichtiger Schritt für ihn. Klimaschutz und nachhaltige Investitionen wurden auch ins Zentrum der Corona-Hilfe gestellt. Kurz ist sich sicher: "Europäische Unternehmen können eine wichtige Vorreiterrolle bei der grünen und nachhaltigen Transformation der Weltwirtschaft spielen. Ich bin überzeugt davon, dass so wie der Kampf gegen die Corona-Pandemie, so auch der Kampf gegen den Klimawandel gewonnen werden kann durch das Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik."

USA: Endlich mehr Klimaschutz mit ambitionierten Plänen aus der Politik

Einen guten Einblick auf die Entwicklungen in den USA durch die ambitionierten Klimaschutz-Pläne, von Präsident Joe Biden gab der Leiter der Umweltschutzbehörde der USA (Environmental Protection Agency), Michael S. Regan: "Der Präsident hat ein sehr ehrgeiziges, aber dringend benötigtes Ziel gesetzt." Hinter diesem steht eine gemeinsame regierungsweite Strategie. "Wir sind alle daran beteiligt und wir sind bereit, gemeinsam in die gleiche Richtung zu arbeiten, um die Mission des Präsidenten zu erreichen. Und übrigens: Es ist machbar und wir werden es schaffen."

High Level Panel: letzte Chance

In einem prominent besetzten High Level Panel wurde über Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten diskutiert, mit denen der Klimakrise entgegen gewirkt werden kann. Alok Sharma, Präsident der COP26 in Glasgow, brachte die Dringlichkeit auf den Punkt: "In Paris haben wir gesagt, dass wir alles tun werden, um den Wert unter 1,5° zu halten, und ich glaube, dass Glasgow unsere letzte Chance ist, dieses Ziel zu erreichen."

Ein essentieller Punkt ist auch die Klimagerechtigkeit und die Tatsache, dass insbesondere ärmere Länder unter den Auswirkungen des Klimawandels - vornehmlich verursacht von reichen Industriestaaten - zu leiden haben. Wavel Ramkalawan, Präsident der Seychellen, die als kleiner Inselstaat existentiell vom Klimawandel bedroht sind, hatte dazu eine klare Botschaft: "Bitte bewirken Sie den Wandel! Wir sind es leid, schöne Zahlen auf dem Papier, in Statements zu sehen, wir brauchen Taten." Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg kritisierte vehement das Nichthandeln der Entscheidungsträger währenddessen "die Kluft zwischen Ihrer Rhetorik und der Realität immer größer und größer wird". Für sie ist es wichtig, dass die Klimakrise als Krise gesehen werden muss.

Wirtschaft mit ambitionierten Zielen

Arnold Schwarzenegger sprach auch mit Managern aus der Wirtschaft über die Rolle von Unternehmen und deren Ziele. Lisa P. Jackson, Vice President of Environment, Policy and Social Initiatives bei Apple, die extra nach Wien reiste, berichtet: "Apple ist bereits heute klimaneutral und wir haben uns verpflichtet, unsere gesamte Lieferkette und die Produktnutzung bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Um das globale Problem des Klimawandels anzugehen, müssen Unternehmen zeigen, dass Klimaneutralität möglich ist und mit Regierungen zusammenarbeiten, um einen systemischen Wandel zu erreichen." Sie gab bekannt, dass die Infineon Technologies AG, dem Apple Supplier Clean Energy Programm beigetreten ist und die Arbeit für Apple auf 100 Prozent erneuerbaren Energie umstellen wird.

Am Rande der Veranstaltung gab es Kritik von Vertretern der Fridays For Future. Die Jugendlichen kritisierten, dass ihre Schilder mit der Aufschrift -1,5 Grad nicht erwünscht waren. Ähnlich die Forderungen von Südwind, denn der von Arnold Schwarzenegger initiierte Klimagipfel bringt hauptsächlich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammen. „Der Blick auf das Programm des Austrian World Summits ähnelt mehr einem Wirtschaftsgipfel als einer Klimakonferenz. Echte politische Konsequenzen sind nicht zu erwarten. Dabei wären konkrete politische Impulse mehr denn je gefragt – sowohl in der Umweltpolitik als auch in der Wirtschafts-, Sozial- und Entwicklungspolitik“, so Südwind-Geschäftsführer Konrad Rehling.

Eines ist trotzdem fix: Schwarzenegger will Menschen für mehr "Climate Action" zusammenbringen. Uns freute, dass Arnold auf die positiven Botschaften hinwies. Seit Jahren stellen wir positive Beispiele vor, zeigen was möglich ist, wenn man es will. Hunderte Menschen verändern bereits in ihrem Bereich die Welt. Klar ist: Es muss noch viel mehr davon geben. Und wir werden weiterhin Hoffnung haben und positive Nachrichten in die Welt tragen.




Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /