© Ulrike Leone auf pixabay / Atomkraftwerk
© Ulrike Leone auf pixabay / Atomkraftwerk

Gefährliche Risse in den Dampferzeugern des Atomkraftwerks Neckarwestheim erfordern schnelles Handeln

Bruch der Rohre kann zum Austritt von Radioaktivität führen, im Zweifel muss das AKW sofort abgeschalten werden

Am 04.03.2021 berichtete das SWR-Politmagazin "Zur Sache Baden-Württemberg!" von den Rissen in den Rohren der Dampferzeuger des Atomkraftwerks (AKW) Neckarwestheim, die durch Korrosion und Druck entstanden sind und ein erhebliches Sicherheitsproblem darstellen. Die Problematik wurde durch Gutachten einer Anti-Atom-Organisation aufgezeigt. Darin wirft der ehemalige Atom-Aufseher im Bundesumweltministerium, Dieter Majer, der baden-württembergischen Atomaufsicht schwere Versäumnisse beim AKW Neckarwestheim vor. Er untermauert die Vorwürfe, dass die Gefahr durch die Risse im AKW "Neckarwestheim 2" offensichtlich massiv unterschätzt werden.

"Ein Bruch der Rohre im Dampferzeuger kann zum Austritt von Radioaktivität führen, weil dann die Trennung zwischen dem radioaktiven Teil der Anlage und dem nicht radioaktiven Teil nicht mehr gegeben ist. In weitere Folge kann auch eine Kernschmelze im Reaktor nicht ausgeschlossen werden. Das ist ein sicherheitsrelevantes Problem und wenn es nur die geringsten Zweifel an der Sicherheit dieser Barriere gibt, dann muss das AKW sofort abgeschalten werden", sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen.

"Laut den aktuellen Plänen soll das AKW Neckarwestheim am 31.12.2022 abgeschalten werden. Angesichts der akuten Probleme mit der Spannungsrisskorrosion bin ich der Meinung, dass das Atomkraftwerk sofort abgeschalten gehört und kein weiteres Risiko für die Bevölkerung in Europa eingegangen wird. Bereits 2013 haben französische Expert*innen berechnet, dass ein Unfall wie er etwa in Fukushima passiert ist, in Frankreich einen Schaden von 430 Milliarden Euro verursachen würde. So eine Katastrophe, die weit über den finanziellen Schaden hinaus geht, wäre im Herzen Europas nicht verkraftbar", mahnt Litschauer.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /