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Gelebte Nachhaltigkeit an der TU Berlin: Erster Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht

Die TU Berlin hat jetzt ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Er folgt den Umweltberichten, die die Universität jährlich erstellt hatte.

Die neue Publikation ist ausgerichtet an den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 der Vereinten Nationen. Das gesamte Spektrum nachhaltiger Aktivitäten aus Forschung, Lehre und Betrieb der TU Berlin wird in einer übersichtlichen Zusammenfassung den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals / SDG) zugeordnet. Ein ausführlicher Berichtsteil erläutert die Aktivitäten aus den Jahren 2017 bis 2019. Ein statistischer Anhang zeigt unter anderem die Entwicklung von Forschung und Lehre, Energiebilanz, Treibhausgas-Emissionen, Abfallbilanz und Unfallstatistik. Ab sofort steht der Bericht auf dem neuen Nachhaltigkeitsportal der TU Berlin bereit.

„Die Universität bildet künftige Entscheidungsträger*innen aus. Diese Multiplikatorfunktion bietet die Chance, Nachhaltigkeit fest in der Gesellschaft zu verankern“, unterstreicht Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin. „In Zukunft sollen unsere Forschungsergebnisse außerdem direkt in die Optimierung des technischen Betriebs der TU Berlin einfließen. Der erste Bericht und das neu eingerichtete Portal zur Nachhaltigkeit tragen dazu wesentlich bei.“

Nachhaltigkeitsportal als zentrale Informations- und Vernetzungsplattform

Das Portal zur Nachhaltigkeit www.nachhaltigkeit.tu-berlin.de entstand aus einem Wettbewerb der TU Berlin. Es informiert TU-Mitglieder, gesellschaftliche Akteure und interessierte Bürger*innen über die nachhaltigen Projekte und Maßnahmen an der Universität, stellt den Nachhaltigkeitsbericht bereit und unterstützt die Vernetzung von Angeboten, die bislang teilweise parallel laufen, zum Beispiel für Lastenräder oder zur Bienenhaltung. Anlaufstellen für die Mitwirkung, Kontakte für individuelle Anfragen und Veranstaltungshinweise zu Ringvorlesungen oder Aktionstagen sind hier zentral zusammengeführt.

Partizipative Entwicklung vom Umwelt- zum Nachhaltigkeitsbericht

„Der Nachhaltigkeitsbericht wurde von vielen Mitgliedern der TU Berlin gemeinsam erstellt“, unterstreicht Dr. Jörg Romanski, stellvertretender Leiter und Umweltbeauftragter Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz an der TU Berlin. Der seit 1995 erschienene Umweltbericht ist in einem partizipativen Prozess zu einem Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickelt worden. Beteiligt haben sich Student*innen, Wissenschaftler*innen und Professor*innen sowie Mitarbeiter*innen der Forschungsabteilung und des Centre for Entrepreneurship, die Stabsstellen Kommunikation sowie Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz.

Mit den etwa 37.000 Mitgliedern und dem damit verbundenen Energie- und Stoffumsatz ist die TU Berlin mit einem großen Wirtschaftsunternehmen vergleichbar. Die durch den Betrieb entstehenden Umweltbelastungen gilt es zu minimieren. Die Umweltleitlinien hat der Akademische Senat der TU Berlin bereits 1997 beschlossen. Zu den umgesetzten Aktivitäten zählen Lehrveranstaltungen und interdisziplinäre Projektwerkstätten zu nachhaltigem Planen, Bauen und Management, Makerspaces für ökologische Produkte, umweltgerechtes Grundwassermanagement in Israel und Palästinensischen Autonomiegebieten sowie grüne Kiez-Lieferketten.

Erfolgreiche Umweltbilanz soll weiter verbessert werden

Gegenüber 2008 sind die Treibhausgas-Emissionen auf etwa ein Drittel gesunken, zeigen allerdings wieder einen leichten Aufwärtstrend. Der Technisierungsschub in der technologieorientierten Forschung der TU Berlin erhöht die Anzahl der Energieverbraucher. Der Stromverbrauch wächst aber in deutlich geringerem Maße als zu erwarten wäre. Die Treibhausgas-Ausstöße wurden vor allem dadurch verringert, dass ein Strommix mit Erneuerbaren Energien bezogen wird. „Das ist natürlich nur die zweitbeste Lösung“, gibt Jörg Romanski zu bedenken, „denn unser Ökostrombezug führt zu einer Verschlechterung des Strommix von anderen Konsument*innen.“ Doch Energieeinsparung um jeden Preis ist nicht möglich: „Eine Wissenschaftseinrichtung muss in erster Linie Betriebssicherheit gewährleisten, zu der eine zuverlässige Stromversorgung gehört“, ergänzt er. Weiteren Handlungsbedarf gibt es bei der Abfallvermeidung von Altmöbeln. Infrastrukturen müssen ausgebaut werden, um zum Beispiel Tische, Stühle und weiteres Mobiliar besser verwerten zu können. Auch die Unfallhäufigkeit nimmt kontinuierlich ab. Sorgenkind ist da der Fahrradverkehr.

Nachhaltigkeitsbericht auf dem Nachhaltigkeitsportal


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /